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Geheimnisse des Himmels

Geheimnisse des Himmels

Titel: Geheimnisse des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Voosen
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Unterlippe.
    „Bist du deshalb hier, um mir sein Gesicht zu zeigen?“
    „Die Einzige, die von dieser Magie weiß ist meine Mutter. Ich halte meine Worte zurück, um niemanden in Angst und Schrecken zu versetzten, aber Mutter sagte mir, dass ich es dir zeigen soll. Manchmal ist es wichtig.“
    Kaithlyn legte ihre Hand auf Maras.
    „Danke. Aber mir war bewusst, dass ich ihn wieder sehen werde.“
    Wieder sehen muss , dachte Kaithlyn. Er wollte mich töten .
    Stille kehrte ein; einige Grillen begannen zu zirpen. Kaithlyns Gedanken genauso aufgebracht wie die wellige Oberfläche des Wassers.
    „Kann jeder die Magie von Flyte erlernen?“, fragte Kaithlyn.
    „Nein. Es hat etwas mit der Sehergabe zu tun.“
    Mara legte die Stirn in leichte Falten.
    „Man sieht das wahre Ich“, fügte sie langsam hinzu. Kaithlyns Brust zog sich zusammen. Sie empfand…Mitleid? Mara schien so erwachsen für ihr Alter zu sein. Sie musste Dinge gesehen und gehört haben, von denen Kaithlyn nicht einmal ahnte. War eine solche Kindheit vorbestimmt, wenn man Teil des Drachenclans war?
    „Das macht mich neugierig“, sagte Kaithlyn. „Wie kann man das wahre Ich eines Menschen sehen, wenn er es selber nicht kennt?“
    „Das ist schon schwieriger. Der Klang einer Stimme verrät viel, aber um so etwas zu erkennen, muss ich mich schon stark konzentrieren.“
    Mara ließ einen Finger ins Wasser sinken und löste eine kleine Welle aus, die sich nun über das ganze Wasser verteilte.
    „Ein kleiner Auslöser setzt große Impulse. Es ist wichtig, bei jedem Vorhaben daran zu denken. Das hat mich Mutter gelehrt.“
    Mara sah sie bestimmt und durchdringend an. Obwohl sie blind war hatten ihre Augen enorme Ausdruckskraft. Wie Fye. Vermutlich waren ihre auch eisblau gewesen. Mara lächelte geheimnisvoll. Ihr Rabe setzte sich an den Rand des Teichs und knabberte an ihren Fingern. „Minor“, flüsterte Mara. Sie wand den Kopf in Richtung des Balkons. „Sie suchen mich schon. Fye und Liam.“ Kaithlyn sah zurück zur Treppe und tatsächlich näherten sich zwei Personen. Maras Brüder. Sie hatte recht gehabt.
    „Mara, was machst du hier?“, keuchte Liam. „Wir haben dich schon überall gesucht!“
    Er hielt sich die stechende Seite.
    „Du sollst doch nicht einfach weglaufen“, fuhr Liam fort und reichte ihr eine Hand zum Aufstehen. Fye sah Mara besorgt an. Das Kaithlyn bei ihr gewesen war, schien niemanden zu beruhigen.
    „Es war meine Idee“, log Kaithlyn. „Entschuldigt. Drinnen war so schlechte Luft. Es war so laut, da sind wir spazieren gegangen.“
    Liam riss Mara mit sich zurück zum Anwesen. Sie lächelte müde. Fye sah Kaithlyn wortlos an.
    „Was habt ihr gemacht?“, fragte er und klang aufgeregt, ganz anders als Kaithlyn ihn kannte. Sie erhob sich. „Wir haben…geredet.“
    „Geredet?“, wiederholte er und seine Augen weiteten sich.
    „Sie hat mit dir gesprochen ?“
    „Ja, aber -“
    „ Gesprochen ?“
    „Ja…warum?“, fragte Kaithlyn besorgt.
    „Und es ist nichts…passiert?“
    Kaithlyn sah ihn verdutzt an.
    „Weißt du, sie spricht sonst nie mit jemand. Und wenn dann passieren manchmal…merkwürdige Sachen.“
    Er klopfte ihr auf die Schulter.
    „Wie hast du das nur geschafft?“
    Mara warf einen Blick zurück zu Kaithlyn. Kaithlyn nickte, so dass nur Mara es verstand.
    „Wer weiß“, sagte sie und zuckte mit den Achseln. Kaithlyn und Fye gingen zurück zum Anwesen und holten Liam ein, der Mara an der Hand hinter sich her zog. Mara schwieg, aber Kaithlyn meinte zu bemerken wie sie Liam einen störrischen Blick zu warf. Liam sah verärgert zu Kaithlyn, ganz so als wäre es ihre Schuld, dass seine kleine Schwester rebelliert hatte.
    „Liam, du kannst sie wieder los lassen“, sagte Fye und bedeutete seinem Bruder Mara endlich in Ruhe zu lassen. Widerwillig ließ Liam Maras Hand los. Kaithlyn suchte mit den Augen den Saal nach Rose und Harlow ab. Rose war auf der Tanzfläche. Ihr Tanzpartner war ein Junge, der zwei Köpfe größer war als sie. Sein langes, braunes Haar fiel ihm immer wieder in die Augen. Sie winkte Kaithlyn flüchtig zu, als sie sie entdeckte. Harlow saß am Rand der Tanzfläche nahe der Bühne, wo die Musik gespielt wurde. Auch sie hatte Gesellschaft; ein großer schwarzer Hund hatte neben dem Kianki Platz genommen.
    „Mach, was du willst.“
    Liam rempelte Kaithlyn absichtlich an, als er an ihr vorbei ging. Es sah ganz so aus, als habe sie sich einen Feind gemacht. Sie seufzte leise.
    „Es ist

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