Geheimnisse des Himmels
lange unbemerkt. Als sein falsches Spiel Gefahr drohte aufzufliegen und man ihn zur Rechenschaft ziehen wollte, versuchte er seinen Vater zu töten.“
„Er hat versucht seinen Vater zu…zu töten?“, wiederholte Kaithlyn, voller Entsetzen.
„Es hätte seiner Familie einen ungeahnten Schlag versetzt und er hätte so Zeit gewonnen sich aus dem Staub zu machen. Zudem glaubten viele, dass er es aus Rache tun wollte. Aus Rache an der Familie, die sich nicht seinen Zwecken anschließen wollten, sondern in seinen Augen Verrat an ihm begangen hatten. Sein Übergriff auf die Greens wurde jedoch von anderen Mitgliedern des Drachenclans vereitelt und in mitten des Gefechts, aus dem es kein Entrinnen für ihn gegeben hätte, fasste er einen Entschluss.“
„Du lässt es klingen, als hätte Green eine Überlegenheit zur Schau gestellt!“, sagte Melora zornig. Kaithlyn sah zwischen den beiden hin und her.
„Was hat er getan, um sich da herauszuwinden?“, fragte sie angespannt.
„Er hat versucht, mit einem Fluch, das ganze Anwesen der Greens in die Luft zu sprengen. Da er jedoch durch all die Kämpfe in die Ecke gedrängt worden war und ihm nach seinem missglücktem Attentat, nicht mehr viel Magie zur Verfügung gestanden hatte, war der Schaden den er erzielte nicht so hoch, wie er es sich gewünscht hat. Letzten Endes hat er sich damit nur selber geschadet. Du hast doch sein Gesicht gesehen? Er ist gezeichnet, von seiner grausamen Tat.“
Kaithlyn rief sich Greens Gesicht in Erinnerung. Es war voller Narben und Brandlöcher gewesen. Wie tiefe Furchen hatten sie sein Gesicht entstellt, sodass einem bei seinem Anblick das blanke Grauen überkam.
„Und was geschah mit seiner Familie?“, fragte Kaithlyn, der es schon vor der Antwort graute.
„Einige Menschen starben. Sein jüngerer Bruder war auch eines seiner Opfer.“
Melora schreckte auf. Kaine sprach weiter, als sei ihm das alles gleichgültig.
„Zunächst dachte man, er wäre in dem Durcheinander, das er angerichtet hatte selber umgekommen. Doch nach dem Durchkämmen der Trümmer des Gebäudes stand die Zahl seiner Opfer fest und er selbst war nicht darunter. Es gab hitzige Diskussionen, Schuldzuweisungen und Erklärungsversuche, dafür, wie er entkommen konnte. Wie diese Tragödie sich ereignen konnte. Die Familien des Drachenclans waren sehr beunruhigt und besorgt und von dieser Tat vollkommen überwältigt. Ein Mitglied aus ihren eigenen Reihen hatte diese Tat begangen. Dies schuf auch politische Probleme, da der Drachenclan ein Bündnis zum Königshaus aufrechterhielt, um sich Entscheidungsfreiheiten zu sichern, die nach dem Vorfall infrage gestellt wurden.“
Kaithlyns dachte an die Dinge die Fye erzählt hatte. Unruhen. Unstimmigkeiten. Streits. Alles, nachdem ihr Großvater verschwunden blieb. Das war jedoch nichts im Vergleich zu dieser Situation. Sie versuchte sie vorzustellen, wie die Fäden, die alles miteinander verbanden zum zerreißen gespannt waren. Wie viel Verantwortung und Macht jeder einzelne, der Teil des Drachenclans war, innehatte. Eine Gemeinschaft voller Geheimnisse und Bedrohungen. Das, was sie zum Königshaus hielten war sicher kein einfaches Bündnis. Der König hatte es geschaffen, um eine Kontrolle über Dinge ein zu behalten, die weit außerhalb seiner Reichweite lagen. In was für ein gefährliches Netz war sie da nur geraten?
Kaine schien das Erkennen in ihren Augen aufblitzen zu sehen. Er nickte kaum merklich und dieses Mal war es Kaithlyn, deren Finger sich fester um Meloras schlossen.
„Die Zeit verging, so wie immer, weil sie das einzige ist, was die Dinge am Leben erhält und vorantreibt. Die Öffentlichkeit hatte den Schock gerade überwunden, vielleicht sogar vergessen, als überall Gerüchte und Gemunkel über ein erneutes Erscheinen von Green die Runde machten. Das versetzte sowohl den Drachenclan als auch das Königshaus in Alarmbereitschaft. Weitere Monate, Jahre verstrichen und es blieb still um Green. Sie setzten seinen Namen auf die lange Kopfgeldliste der anderen gesuchten Dierraider.“
Kaine seuftzte herablassend.
„Wahrscheinlich waren sie davon überzeugt, dass es weitere Jahre so ruhig bleiben würde.“
Kaithlyn ließ Meloras Hände los. Sie traute sich kaum, weiter zu fragen.
„Er kannte dich, nicht wahr Kaine?“, sagte Kaithlyn entschieden.
Kaine zeigte auf die Narbe unter seinem rechten Auge.
„Ich bin ihm durch einen Zufall schon einmal begegnet.“
Es sah so aus, als würde er nicht
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