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Geheimnisse des Himmels

Geheimnisse des Himmels

Titel: Geheimnisse des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Voosen
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und die Schmerzen abflauten, weil sie noch immer wie betäubt war. Der Mercudiheiler ließ von Harlow ab und bettete sie auf ein paar weiche Kissen. Kaithlyn starrte mit glasigem Blick auf das kleine Kianki. Es war falsch, dass sie mich als ihren Meister ausgewählt hat, dachte Kaithlyn voller Schuldgefühle. Abwechselnd sah sie Harlow und Melora an. Nach einer weile öffnete Melora die Augen und ihr Gesicht nahm wieder Farbe an.
    „Fye?“, sagte sie schwach.
    „Keine Sorge, Miss Blane. Mr Karacord kümmert sich persönlich darum“, sagte Mr Roberts zuversichtlich.
    „Mr Crossdale wird nichts geschehen.“
    Melora öffnete die Lippen, um weiter zu sprechen, als der Mercudiheiler, der sie eben behandelt hatte sie abrupt unterbrach. Er verwickelte sie in ein Gespräch, das Kaithlyn nicht verstand. Beiläufig schnappte sie Worte wie „Ruhe bewahren“ oder „Liegen bleiben“ auf.
    „Harlow.“
    Kaithlyn streifte ihr behutsam übers Fell.
    „Wie steht es um Harlow?“, fragte Kaithlyn den Sanitäter, der sie geheilt hatte.
    „Sie hat viel Blut verloren, aber sie wird es schaffen. Braucht viel Ruhe.“
    Kaithlyn verspürte eine kleine Linderung ihrer Angst, dennoch schwoll das Gefühl kurz darauf wieder an und schnürte ihr die Kehle zu. Das geschäftige Treiben, Geraschel und Gemurmel erstarb, als die Mercudiheiler alle versorgt hatten und zusammen mit den Bediensteten einer nach dem anderen gingen, als ihre Arbeit getan war. Für einen Moment war es so still im Raum, das Kaithlyns sich fühlte als stände sie Mutterseelen allein vor einem tiefen Abgrund.
    „Was ist überhaupt geschehen?“, fragte Melora. Ihre Stimme klang rau, aber kräftig. Kaithlyn blickte auf und wich kurz von Harlows Seite, um zu Meloras Bett hinüber zu gehen. Unbeholfen starrte sie Melora an, wusste nicht, was sie tun oder sagen sollte.
    „Es tut mir leid.“
    Diese vier Worte minderten kaum die Last auf Kaithlyns Gewissen, aber sie musste sie einfach aussprechen. Vielleicht, wenn sie diesen Satz nur oft genug sagte, würde er ausreichen, um ihren Fehler wieder gut zumachen. Beschämt sah sie zu Boden.
    Melora griff unerwartet nach ihrer Hand.
    „Es ist nicht deine Schuld“, sagte sie mitfühlend. Kaithlyns spürte, dass ihre Hände zitterten und sie erwiderte Meloras Berührung mit einem festen Griff. Die goldenen Augen sahen an all dem Blut herab das ihre Kleider befleckte und Kaithlyn könnte beobachten, wie der Glanz in ihnen verschwand.
    „Wer?“, hauchte sie und Kaithlyn zuckte zusammen, als sich das Gesicht, des Mannes der ihnen all das angetan hatte, wie eine erschreckende Fratze in ihrem Geist wieder spiegelte.
    „Green“, knurrte Kaine. Meloras Finger klammerten sich um Kaithlyns. Hatte sie soeben wieder Farbe angenommen, wurde sie nun wieder bleicher. Geisterhaftes weiß ließ ihr Gesicht fahl wirken. Kaithlyn sah sie besorgt an.
    „Green? Anthony Green?“, sagte sie zittrig. Kaine nickte ernst.
    „Ich frage mich, wie er es geschafft hat den Schutzkreis dieses Anwesens zu durchdringen. Auch, wenn er zweifelsohne eine enorme Whyburnstärke besitzt, das hätte er nicht alleine schaffen können.“
    Melora sah sehnsüchtig aus dem Fenster. Ihre Sorge um Fye war ansteckend. Kaithlyns Blick verlor sich ebenfalls in der Dämmerung. Sie dachte an ihren Großvater. Als sie begriff, dass es sie nur noch unruhiger machte, beschloss sie ihre finsteren Gedanken auszublenden und ihren Kopf stattdessen mit Antworten zu füllen.
    „Wer genau ist dieser Green?“, fragte sie gefasster.
    „Die Familie Green gehört auch zum Drachenclan. Anthony Green ist der älteste Sohn der Familie und war dazu bestimmt, der Nachfolger des Oberhaupts zu werden, wenn sein Vater dieses Amt eines Tages nicht mehr ausführen kann. Das ist eine alte Tradition. Fye hat es mir erklärt. Aber vor einigen Jahren hat Green… “, Melora brach ab.
    „Auf der Liste der Kopfgelder steht er ganz oben“, sagte Kaine.
    „Auf seinen Kopf sind 100.000. Taler ausgesetzt.“
    Kaithlyn wusste, dass dies eine unglaublich hohe Summe war.
    „Er ist ein Dierraider.“
    Melora zuckte kurz zusammen. Kaithlyns Augen weiteten sich.
    „Aber er gehört dem Drachenclan an!“, protestierte Kaithlyn erschrocken.
    „Es gab ein tragendes Ereignis, weshalb Green von seiner Familie verstoßen wurde“, fuhr Kaine fort.
    „Damals war es in aller Munde; Gesprächsthema Nummer eins. Er hat Geheimnisse und Künste des Drachenclans weitergegeben. Das blieb natürlich nicht

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