Geheimnisse des Himmels
Rang in der Weltordnung hat. Eine Familie, die sich angemessen repräsentieren und Auftreten sollte. Es ist dein Erbe. Es wäre…unangenehm für dich nichts darüber zu wissen, so als würde man einen Soldaten blindlings, ohne Plan in den Krieg ziehen lassen.“
Regeln. Das war das Erste woran sie dachte. Neue Regeln. Gesellschaftliche Etikette, Unterdrückung, Heuchelei…es war als könne sie das Bild genau vor sich sehen. Sie inmitten von wichtigen Persönlichkeiten und Magiern, Erwartungen, die Kaithlyn nicht erfüllen konnte. Panik kroch durch ihre Glieder. Ablehnung gegen den unbekannten Plan …war das nicht sogar noch schlimmer als das Leben auf Custocorward? Sie spürte erst, wie fest sich ihre Fingernägel in die Lehnen ihres Stuhls gegraben hatten, als Fyes Hand ihre berührte und sie aufschreckte.
„Kaithlyn“, sagte er verstehend.
„Veränderung bedeutet nichts Schlechtes. Du wirst sehen.“
„Mr Crossdale hat recht. Es muss beängstigend auf dich wirken, aber halte die klar vor Augen, dass niemand dich zu irgendetwas zwingen kann. Mein Wunsch ist es, das du zu deinen Wurzeln findest. Ich gebe dir lediglich die Möglichkeit dich weiter zu entwickeln, zu lernen. Relia konnte nicht ablehnen. Sie hat eingesehen, das dies der richtige Weg für dich ist.“
Kaithlyn hatte das Gefühl er würde gleich eine Rede über Ehre und Stolz halten. Ihr die alten Werte nahe legen, was auch immer diese sein mochten. Der alte Mann neigte dazu abzuschweifen. Hörte er sich selber gerne reden?
„Der elementarste Grund für deinen Aufenthalt hier ist aber natürlich deine Sicherheit. Dank Relia bist du all die Jahre unsichtbar geblieben, sicher in Custocorward versteckt und behütet. Wenn sich nun die Nachricht unter den anderen Familien verbreitet, dass Kaithlyn Hayworth unerwartet aufgetaucht ist, dürfen wir uns sicher sein, dass diese Information auch sehr bald nach außen sackt und Aufmerksamkeit erregt. Deine Ankunft ist für alle bedeutend, weil nun endlich wieder alle Familien versammelt wären, denn du bist die Vertreterin der Hayworths. Ihr müsst wissen, dass alle sieben Familien eine gewisse Macht vertreten und unser Ansehen geschwächt wurde, als Aiden Hayworth verschwand. Es würde keine Zeit mehr bleiben, um dich auf das vorzubereiten, was auf dich zukommen wird.“
Kaithlyns Herz raste. Sie konnte das alles kaum glauben. Sie vorzubereiten? Aufgaben, Pflichten? Macht? Ihr Großvater schien sie bereits als perfekte Wahl für die Hayworth Nachfolge zu sehen. Es klang furchtbar gewichtig.
„Mhh“, machte Kaithlyn und versuchte die Informationen miteinander zu verknüpfen. Dann begriff sie. Mr Karacord wollte sie ausbilden und als Gegenleistung dafür hatte er Relia ihre Sicherheit versprochen. Deshalb hatte ihre Tante eingewilligt sie her zuschicken. Ihr Großvater sah in ihr die Hoffnung, das Erbe der Hayworths weiter zu führen; ihre Tante den besten Ort, um sie genau davor zu bewahren. Hatte Relia deshalb kein Sterbenswort über Mr Karacord gesagt? Wollte sie, dass Kaithlyn sich ihre eigenen Eindrücke schaffte?
„Green.“
Sie warf das Wort in den Raum wie eine Bombe, die sofort alle Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Sie war mit diesem Thema noch nicht fertig.
„Warum genau ist Green hinter mir her?“
Melora warf ihr beifällig ein zustimmendes Nicken zu. Mr Karacord hörte auf seinen Bart zu kraulen und legte die Hände in den Schoß.
„Das ist ein schwieriges Thema“, antwortete Mr Karacord passiv.
„Mrs Koirbet sagte, dass die Dierraider mich benutzen würden, um meine Eltern zu finden. Was bringt es also, wenn ich tot bin?“
Mr Karacord schien keine Antwort darauf zu kennen, denn er schwieg eine Weile.
„Ihre Machenschaften sind schwer zu durchschauen, so wie die Motive aller Gesetzeswidriger. Du musst verstehen, dass es nicht nur bestimmte Absichten gibt. Green ist nur einer von vielen. Die Dierraider die deine Eltern verfolgten müssen in keinster Weise mit Green in Zusammenhang stehen. Die Geschehnisse sind noch zu undurchsichtig. Zunächst gilt es, Green Einhalt zu gebieten. Wir müssen uns, auch, wenn es schwer erscheint, in Geduld üben.“
Kaithlyns ganzer Körper spannte sich an. Ihr Großvater lächelte wieder, doch dieses Mal war es eindeutig geheuchelt, um etwas zu überspielen. Unsicherheit? Unwissenheit? Oder wusste er mehr als er zugab?
„Mein nächster Schritt wird es sein alle Drachenclan Familien zu unterrichten. Es ist wichtig, dass sie es von mir
Weitere Kostenlose Bücher