Geheimnisse des Himmels
unvorbereitet ins Messer laufen lassen? Nein. Darüber hinaus würde es mit Rose an ihrer Seite einfacher werden. Mit einer besten Freundin war alles einfacher.
Eine halbe Stunde später saßen alle beisammen im Esszimmer. Der Tisch war überladen mit unzähligen Gerichten. Es duftete herrlich und die Atmosphäre war entspannt und angenehm. Mit Rose´ Familie, die am Essen teilnahmen, kam Kaithlyn alles viel fröhlicher und lebhafter vor. Sie hatte es vermisst, an einem vollen Tisch zu essen. Mr Karacord hatte sich entschuldigen lassen. Melora glänzte durch Höflich – und Kaine durch Abwesenheit.
„Wo steckt dieser ominöse Kopfgeldjäger?“, flüsterte Rose und schob sich ein Stück Bratkartoffel in den Mund.
„Er hat die Fähigkeit sich unsichtbar zu machen“, erwiderte Kaithlyn scherzhaft.
„Wohl eher die Fähigkeit seinen Job zu vernachlässigen“, mischte sich Melora ein.
„Vielleicht ist das so ein Kopfgeldjäger Ding?“, fragte Rose.
„Kaine hat gar kein Ding .“
Rose warf Kaithlyn einen wissenden Blick zu.
„Mr Karacord besitzt ein schönes Anwesen. Alles hier ist so überwältigend“, sagte Mr Aveda. Er lud sich begeistert ein zweites Steak auf. Seine Frau beobachtete ihn eingehend.
„Schling nicht so, Liebling“, tadelte sie ihn.
„Es ist nur Schade, das wir uns noch nicht persönlich bedanken konnten. Unser Zimmer ist wirklich schön. Wir haben uns sehr über die Einladung gefreut“, fügte er zwischen zwei Bissen hinzu. Rose zog hinter seinem Rücken eine Grimasse.
„Sie lernen ihn spätestens beim Abendessen kennen“, sagte Kaithlyn Not gedrungen. Sofern es ihren Großvater betraf, beschlichen Kaithlyn Bedenken. Zumal die Beziehung zu ihm gerade erst dabei war sich zu entwickeln. Kaithlyn beschloss, sich gegenwärtig keine Sorgen mehr zu machen. Sie wollte die nächsten Tage mit Rose genießen. Der Nachtisch war fast noch besser als der Hauptgang. Es gab Pudding, Kuchen, Waffeln und Eis. Kaithlyn hatte noch nie so viel auf einmal gegessen. Sie fühlte sich satt und glücklich.
Nach dem Essen zeigte Kaithlyn den Avedas das Anwesen. Die Bibliothek war das Highlight ihrer Führung. Kaithlyn wusste, dass die Avedas Bücher liebten. Rose´ Eltern waren Alchemisten und beschäftigten sich auch mit sehr alten Büchern, deren Sprache und Entschlüsselung. Rose kannte unzählige Schriften und Sprachen, von denen Kaithlyn keine Ahnung hatte. Sie erinnere sich an das nächtliche Gespräch mit Fye, kurz nach ihrer Anreise hier. Sie hatten über das Buch der Legende von Blaze Karacord gesprochen und Fye hatte gesagt, das Rose wohl großes Talent besäße, wenn sie die alte Schrift des Buches lesen konnte. Kaithlyn fragte sich, ob es unter all diesen Büchern auch dieses eine gab.
Die Avedas waren überwältigt von dem Anblick der vielen Bücher.
„Ich habe noch nie so eine große Anzahl von Büchern auf einem Haufen gesehen“, sagte Rose begeistert. „Hier lässt sich bestimmt einiges finden.“
Sie ging durch eine besonders lange Regalreihe. „Darf ich?“, fragte sie ungehalten.
„Ich bitte darum, junge Dame.“
Alle wandten sich um. Mr Karacord stand plötzlich hinter ihnen. Kaithlyn hatte ihn nicht kommen hören. Die anderen anscheinend auch nicht.
„Großvater“, sagte Kaithlyn stockend. Sie war einfach nicht gewohnt, ihn so zu nennen.
„Guten Tag“, sagte Mr Karacord und ging auf die Avedas zu. „Ich bin Lyon Karacord. Willkommen in meinem Anwesen. Verzeihen Sie bitte, dass ich ihrem Empfang nicht beiwohnen konnte. Ich denke Mr Roberts, mein Assistent hat Sie gebührend begrüßt?“
Kaithlyn fand, dass er ziemlich gehoben sprach.
„Sehr erfreut, Mr Karacord“, sagte Mr Aveda und schüttelte ihm die Hand.
„Mein Name ist David Aveda und das ist meine Frau Lillian.“
Mr Karacord reichte auch ihr die Hand.
„Das ist meine Tochter Rose.“
Rose grinste unsicher.
„Hallo.“
„Und meine Liebe, um deine Frage zu beantworten, es wäre mir eine Freude, wenn dir eines meiner Bücher gefällt“, sagte Kaithlyns Großvater gütig zu Rose gewandt.
„Wirklich? Ich darf?“
Mr Karacord nickte und Rose´ Finger glitten begierig über die Einbände der Bücher.
„Der Name Aveda kommt mir bekannt vor“, murmelte Mr Karacord in seinen Bart.
„Sind Sie Alchemist?“
„In der Tat“, lachte Mr Aveda.
„Ich habe einige bedeutende Bücher übersetzt“, fügte er stolz hinzu.
„Oh, dann habe ich ein paar besondere Bücher, die Sie
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