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Geheimnisse des Himmels

Geheimnisse des Himmels

Titel: Geheimnisse des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Voosen
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Rose fast so enttäuscht wie Kaithlyn es gewesen war. Es tat so gut mit Rose darüber zu sprechen, alles erzählen zu können und noch einmal Revue passieren zu lassen, obwohl Kaithlyn den Angriff von Green lieber vergessen wollte.
    „Zuerst wollte ich sie nicht beschuldigen, wollte es verstehen. Wirklich. Ich war enttäuscht, habe es aber auch verstanden, einwenig jedenfalls. Mir solche Mühe gegeben. Ich dachte sie hätte es gut gemeint, aber jetzt erkenne ich, dass das nur eine dumme Lüge war. Weil sie zu stolz war, um Kontakt mit ihrem Vater aufzunehmen; zu stolz, um über ihren Schatten zu springen und mir die Wahrheit zu sagen“, sagte Kaithlyn außer Atem.
    „Sie ist eine Heuchlerin, weil sie von mir verlangte ehrlich zu sein, ihre Regeln zu befolgen. Ich habe alles getan, was sie zufrieden stimmte. Und nun kann ich nicht anders, als schlecht über sie zu reden…“
    Wie oft hatte sie das Gefühl gehabt zu ersticken? Relia war ihre Familie. Relia war alles, was sie gehabt hatte und darum schmerzten ihre Lügen, wie der schlimmste Verrat.
    „Alles hätte so anders kommen können, aber darüber will ich nicht nachdenken. Damit habe ich die letzten Tage verbracht und es macht mich ganz verrückt. Diese ständigen was-wäre-wenn-Fragen gehen mir einfach nicht mehr aus dem Kopf! Was wäre, wenn ich hier aufgewachsen wäre? Was wäre, wenn ich an der Seite meines Großvaters aufgewachsen wäre? Was wäre, wenn ich mehr über den Drachenclan wüsste? Es ändert absolut nichts.“
    Sie verweilten ein paar Minuten in Schweigen.
    „Es gibt aber auch viele Sachen, deren du dir sicher sein kannst“, bemühte sich Rose einige positive Aspekte zu benennen.
    „Deine Eltern haben dich wirklich geliebt. Du kennst jetzt deinen Großvater. Du hast die Chance Magie zu erlernen und so wie es aussieht, bist du steinreich!“
    Bei dem letzten Teil verkniff Rose sich ein Grinsen.
    „Du könntest dir deinen Lebensunterhalt allein damit verdienen, Führungen in eurem Garten anzubieten!“
    Rose knuffte sie in die Seite.
    „Es scheint so als hätten wir unser Abenteuer gefunden“, teilte Rose Kaithlyn lächelnd mit.
    „Scheint ganz so“, antwortete Kaithlyn befangen.
    „Ich muss sie finden, Rose. Ich muss meine Eltern finden.“
    „Ich weiß“, bemerkte Rose sanft.
    Bei Rose´ Anblick löste sich der Knoten in Kaithlyns Brust. Es gab immer noch jemandem, dem sie vertrauen konnte. Jemand, der sie nie enttäuschen würde. Rose hatte es geschworen. Bei ihrem Blut, als sie beide neun Jahre alt gewesen waren.
    „Ich glaube daran, dass du diese Situation bewältigst und alles, was kommt. Du wirst verstehen und lernen. Deine Eltern haben bestimmt auch gewusst, dass aus dir ein großartiger Mensch wird. Außerdem will ich sie auch eines Tages kennenlernen“, sagte Rose. Ihre Stimme, freundlich und warm, vermittelte Kaithlyn das Gefühl eine Zufluchtstätte gefunden zu haben, die Sicherheit und Geborgenheit schenkte. „Ja, eines Tages…“
    Doch bevor Kaithlyns Gedanken wieder abschweifen konnten, wechselte Rose das Thema.
    „Diese Melora sah ziemlich finster aus. Erinnerst du dich noch an Patty?“
    Patty Johnson war ein Mädchen aus Kaithlyns Dorf, das vor Überheblichkeit und Arroganz nur so strotze. Ihr Vater war ein Händler und ihre Familie war eine der wenigen, die Geld hatten. Sie hatte Kaithlyn immer zahlreiche Beleidigungen an den Kopf geworfen, bis Rose ihr einen Tritt verpasst und sie Kopf über in eine Matschpfütze gestürzt war. Das war der Beginn ihrer Freundschaft gewesen, als die beiden sieben Jahre alt waren.
    „Wie könnte ich Patty vergessen?“, fragte Kaithlyn vergnügt.
    „Für Melora lässt sich bestimmt auch eine nette kleine Grube finden.“
    Vorher verwandelt sie dich in einen Eisblock , dachte Kaithlyn stumm.
    „Nicht jedes Mädchen ist wie Patty.“
    „Aber genug“, meinte Rose und widmete sich wieder Harlow. „So, dein Geburtstag nächste Woche –“
    „Wird schrecklich?“, ergänzte Kaithlyn, die dieses Thema sehr beschäftigte. „Ich habe noch einmal gründlich darüber nachgedacht.“
    „Kaithlyn Hayworth auf dem Präsentierteller?“
    Kaithlyn nickte betrübt. Die Geburtstagsfeier würde ihr nicht nur Spaß bringen. Viele Menschen, die sich untereinander kannten und ihr Augenmerk auf sie richteten. Sie wusste nichts von den gesellschaftlichen Regeln, Anstandsetiketten, die sie in einem Raum voller bekannter Persönlichkeiten beachten musste. Würde ihr Großvater sie

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