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Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Titel: Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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helfe, könnte sie bei dieser schweren Geburt sterben.“
    „Rettet Kathryn“, sagte Lorenzo. „Ich bete, dass dem Kind nicht allzu viel geschehen wird – aber Ihr müsst meine Frau retten.“
    „Es soll sein, wie Ihr wünscht.“
    Lorenzo starrte dem Arzt nach, als sich die Tür wieder hinter ihm schloss. Er versuchte nach kurzem Zögern ihm zu folgen, aber Charles hielt ihn auf.
    „Das Gebärzimmer ist kein Ort für dich, mein Sohn.“
    „Kathryn braucht mich.“
    „Ich weiß, wie du dich fühlst, aber du musst das Elizabeta und dem Arzt überlassen. Als deine Mutter bei einer Totgeburt starb, hatte ich auch den Wunsch, bei ihr zu sein – doch sie wollte mich nicht in ihrer Nähe haben. Geh zu Kathryn, sobald es vorüber ist, Lorenzo.“
    Lorenzo war zwischen dem Bedürfnis, seiner Frau beizustehen, und der Weisheit seines Vaters hin und her gerissen. Er ging wie ein Tier im Käfig vor Kathryns Kammer auf und ab. Jede Minute erschien ihm wie eine Stunde. Dann endlich, als er schon glaubte, es nicht mehr ertragen zu können, wurde die Tür geöffnet, und der Arzt trat zu ihm hinaus.
    „Eure Tochter ist sehr schwach, Signore. Es könnte sein, dass sie die Nacht nicht überlebt. Eurer Gemahlin geht es gut, aber sie benötigt Ruhe. Sie hat einiges erlitten, und es mag sein, dass sie keine Kinder mehr bekommen kann.“
    „Aber es geht ihr gut? Sie wird leben?“
    „Sie braucht Ruhe, aber sie wird leben“, bestätigte der Arzt. „Ihr könnt jetzt zu ihr hineingehen, Signore.“
    Kathryn lag mit geschlossenen Lidern da, als er auf das Bett zuging. Aber sie öffnete die Augen und lächelte ihn an, als er sich über sie beugte und sie sanft auf den Mund küsste.
    „Wir haben einen Sohn und eine Tochter. Habe ich das nicht gut gemacht, Lorenzo?“
    „Du bist wundervoll, meine Liebste“, sagte er und blickte sie voller Liebe an. „Ich danke dir für meinen Sohn, Kathryn. Er ist ein überaus kostbares Geschenk.“
    „Und deine Tochter? Freust du dich nicht auch über sie?“
    „Natürlich …“ Er zögerte, hielt es aber für das Beste, ehrlich zu sein. „Doktor Viera sagte mir, dass sie sehr zart ist. Es könnte sein, dass wir sie verlieren, Kathryn. Aber du wirst leben und unser Sohn auch.“
    „Auch sie wird leben“, sagte Kathryn. „Und wir werden sie Beth nennen.“
    „Ich bete, dass du recht behältst, meine Liebste“, Lorenzo küsste sie noch einmal. „Du solltest jetzt schlafen, Kathryn. Ich liebe dich, und unsere Kinder und ich werden bald wieder zu dir kommen.“
    Er sah ihr zu, wie sie sich in die Kissen zurücklehnte. Unter ihren Augen lagen dunkle Schatten, sie war von der schweren Niederkunft erschöpft. Er flüsterte lautlos ein Gebet und dankte Gott für ihr Leben und das seines Sohnes.
    „Wenn du barmherzig bist, oh Gott“, murmelte er laut, „so bitte ich dich, wache in dieser Nacht auch über unsere Beth.“
    Elizabeta machte ihm ein Zeichen, und er durchschritt den Raum, um das Gesicht des winzigen Mädchens zu betrachten, das sie ihm hinhielt.
    „Ist sie nicht schön?“
    „Wunderschön. Sie sieht aus wie ihre Mutter.“
    „Und genau wie sie ist sie eine Kämpferin. Ich glaube, der Arzt irrt sich“, sagte Elizabeta. „Eben hat sie kräftig an meinem Daumen gesogen. Ich werde die Amme rufen, damit sie sich um sie kümmert, und dann werden wir sehen.“
    Lorenzo spürte eine Welle der Zärtlichkeit, als er sich herunterbeugte, um das kleine bisschen Mensch zu küssen, das seine Tochter war. „Lebe – für dich, für deine Mutter und für mich.“
    Es schien ihm, als hätte ihn das Kind in jenem Augenblick angelächelt. Er spürte, wie die winzigen Finger sein Herz umklammerten und ein Band zwischen ihnen entstand, das ebenso stark war wie das zwischen ihm und der Frau, die diesem kleinen Wesen das Leben geschenkt hatte.
    Es war ein herrlicher Tag, und Kathryn war zum ersten Mal seit mehr als zwei Wochen heruntergekommen. Lorenzo hatte darauf bestanden, sie in den Garten zu tragen. Er setzte sie sanft auf einem Stuhl ab, schob ihr Kissen unter den Rücken und legte eine Decke auf ihre Knie. Sie sah sich um, atmete den Duft einer voll aufgeblühten roten Rose ein und hob das Gesicht der Sonne entgegen, während ein Gefühl tiefer Zufriedenheit sie durchströmte.
    „Ich bin jetzt wieder vollkommen gesund“, erklärte sie mit einem Lächeln.
    „Du bist immer noch etwas erschöpft“, erwiderte er. „Du musst dich noch drei Wochen ausruhen – wie der Arzt es dir gesagt

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