Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274
erklärte sie und küsste seine Zweifel fort. „Du hast mir niemals wehgetan, solange du mich liebtest. Ich weinte, weil du mir so viel Freude geschenkt hast.“ Sie lächelte zu ihm hoch. „Vielleicht haben wir heute Nacht unseren Sohn gezeugt, Lorenzo.“
„Sollten sich Kinder ankündigen, so sind sie willkommen“, murmelte er gegen ihr seidiges, duftendes Haar. „Aber dich allein bete ich an, meine Kathryn.“
Sie seufzte vor Zufriedenheit, als er ihren Hals mit seinen Küssen erkundete. Sie fühlte sich sicher und glücklich in seinen Armen, und irgendetwas sagte ihr, dass aus solch wunderbarer und aufregender Liebe ein Kind geboren werden würde.
13. KAPITEL
Ich glaube, Euer Bauch ist größer als meiner es war, als ich meinen Sohn trug“, sagte Elizabeta und lachte, als Kathryn seufzte, weil ihr der Rücken so wehtat. „Ihr Arme! Diese letzten Wochen scheinen ewig zu dauern, nicht wahr?“
„Nicht so lange wie die Zeit, die wir am Hofe von Queen Elizabeth verbrachten“, erwiderte Kathryn mit gerunzelter Stirn. „Sie schien von Lorenzo begeistert zu sein und verlangte Tag und Nacht nach seiner Anwesenheit. Ich glaube, sie hätte ihn für immer bei sich behalten, wenn sie gekonnt hätte. Ich fürchtete schon, wir würden nie entkommen.“
„Nun, jetzt seid Ihr ja hier, und es freut mich, dass Ihr für die Zeit der Geburt in Rom bleiben werdet.“
„Ja.“ Kathryn seufzte. „Ich sehne mich danach, Lorenzo einen Sohn zu schenken. Aber ich kann es auch nicht erwarten, wieder meine normale Figur zu haben. Ich fühle mich so riesig!“
„Es ist immer dasselbe“, stimmte ihre Freundin ihr zu. „Doch Lorenzo findet Euch schön, also sorgt Euch nicht. Er blickt nie eine andere Frau an.“
Kathryn lächelte. Es war unnötig, ihr zu sagen, dass ihr Ehemann treu war. Er hatte ihr seine Liebe in den letzten Monaten auf so viele verschiedene Arten gezeigt, dass sie nicht mehr daran zweifelte.
Sie glaubte, dass er immer noch ein wenig eifersüchtig auf Michael war, als sie nach Rom zurückkehrten, aber jetzt hatte sich Michael mit Isabella verheiratet und lebte in Venedig. Er und Lorenzo waren immer noch Freunde, obwohl Michael inzwischen eine eigene Flotte besaß. Lorenzo benötigte nicht mehr so viele Galeeren – er musste nicht mehr Angst haben, dass seine Handelsschiffe von seinem alten Feind angegriffen wurden. Es schien, als wäre das Mittelmeer seit Lepanto viel sicherer geworden.
Lorenzo war gerade geschäftlich unterwegs. Seine Transaktionen nahmen weiterhin viel Zeit in Anspruch – doch er hatte versprochen, Rom nicht zu verlassen, bis das Kind geboren war.
„Ich werde in der Nähe sein, wenn du mich brauchst“, hatte er zu Kathryn gesagt. „Und wir werden Rom erst nach deiner Niederkunft verlassen, damit du in dieser Zeit deine Freundinnen um dich hast.“
Kathryn war an jenem Morgen froh über Elizabetas Gesellschaft. Sie stand auf und ging durch den ummauerten Garten, dann beugte sie sich hinab, um an einer wunderschönen roten Rose zu riechen. In dem Augenblick, wo sie sich wieder aufrichtete, traf sie plötzlich der Schmerz.
Sie schrie überrascht auf und blickte ihre Freundin entsetzt an. „Ich glaube … oh …“ Ihr stockte der Atem, als sie eine weitere starke Wehe verspürte. „Das Kind …“ Ihre Augen waren voller Angst, als sie Elizabeta anblickte. „Ich dachte, ich hätte noch ein paar Tage Zeit …“
„Es überrascht mich nicht, wenn Ihr früh niederkommt“, sagte Elizabeta. „Euer Bauch hat sich bereits vor einer Woche oder noch früher gesenkt. Manche Kinder kommen ein wenig eher, Kathryn. Es besteht kein Grund zur Sorge.“
„Oh …“ Kathryn atmete schwer, als der Schmerz sie jetzt noch heftiger durchströmte. „Ich glaube, ich sollte mein Zimmer aufsuchen.“
Als sie ins Haus ging, begegnete sie ihrem Schwiegervater. Charles sah ihr bleiches Gesicht und begriff, was mit ihr los war. Sofort rief er einen Diener, damit er Kathryn stützte.
„Du musst dich hinlegen, mein Kind. Ich werde den Arzt rufen und Lorenzo eine Nachricht zukommen lassen. Du brauchst ihn in dieser Stunde hier bei dir.“
„Danke.“
Kathryn biss sich fest auf die Lippen. Sie weigerte sich, der Angst und den starken Schmerzen nachzugeben, die jetzt immer häufiger auftraten. Sie war froh über den Beistand ihrer zuverlässigen Zofen. Sie halfen ihr, sich auszukleiden und das Bett aufzusuchen, schoben ihr Kissen unter den Rücken, um es ihr so bequem wie möglich zu machen.
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