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Geheimnisvolle Beruehrung

Geheimnisvolle Beruehrung

Titel: Geheimnisvolle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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dass es fast wehtat. »Ich bin zu schrecklichen Taten fähig. Ich hätte Millionen umgebracht, wenn ich dich nicht gefunden hätte.«
    »Ich sage, was ich will.« Sie küsste sein Kinn, die Wangen und den Mund. »Und obwohl ich dich liebe, werde ich nicht stillschweigend alles akzeptieren.« Liebe machte sie nicht blind für seine Fehler. »Ich werde weiter darum kämpfen, dich wieder ins Licht hineinzuholen.«
    Die schönen Obsidianaugen schimmerten wie mitternächtlicher Himmel. »Das könnte ein Jahrhundertkampf werden.«
    Ihre Mundwinkel hoben sich zu einem zaghaften Lächeln. »Von mir aus. Jemand hat einmal gesagt, so etwas Stures wie mich hätte er noch nie getroffen.«
    Er beugte sich vor, und ihre Stirnen berührten sich. »Und damals warst du erst neun. Das hätte mich warnen sollen.«
    Sanft streichelte sie seinen Nacken und flüsterte heiser: »Ich habe keine Lust, mir Sorgen darüber zu machen, worin du verwickelt sein könntest. Erzähl mir alles, dann muss ich nicht grübeln oder raten.«
    Kaleb schwieg ein paar Minuten. »Ich wollte ein Gestaltwandlerrudel auf dich ansetzen, falls du fortläufst.«
    Sahara riss die Augen auf, und ihre Mundwinkel zuckten. »Wie überraschend. Ich wusste gar nicht, dass du so besitzergreifend bist.«
    Er antwortete nicht spielerisch, wie es Leoparden getan hätten, sondern so ganz und gar einzigartig, wie er selbst war: »Es könnte ja sein, dass sich deine Fähigkeiten auf unsere Gattung beschränken.«
    »Ich hatte nie einen Grund, das auszuprobieren«, sagte sie, erneut fasziniert von seinen vielschichtigen Gedankengängen. »Du könntest aber recht haben.« Sie streichelte ihn weiter, denn das kleine Geständnis war sicher nur ein Test, um zu sehen, wie sie darauf reagierte.
    »Ich war bei Tatiana und habe etwas gemacht, das du sicher nicht gutheißt.«
    Er hatte ihr versprochen, Tatiana nicht zu foltern, und Kaleb brach kein Versprechen … was aber genug Raum für all das ließ, was sich ein findiger Kopf wie er ausdenken konnte. »Erzähl es mir, erzähl mir alles.« Ihre Beziehung würde nie einfach sein, aber das hatte sie auch nicht erwartet.
    In den nächsten Stunden gestand er ihr, was er mit Tatiana gemacht hatte und noch vieles mehr, unter anderem den Mord an Marshall Hyde, dem damals ältesten Mitglied des Rats. »Niemand hat die saubere Aktion je mit mir in Verbindung gebracht«, sagte er. Sie saßen auf dem Boden, mit dem Rücken am Bett des Baumhauses, und er hielt sie in den Armen.
    »Warum gerade er?«, fragte Sahara, die nicht im Mindesten schockiert war. Die Ratsgeschäfte waren schon immer blutig gewesen, und Kaleb war mit siebenundzwanzig Ratsherr geworden. Das wurde man nicht, wenn man nicht bereit war, kaltblütig mitzumachen. »Ming wäre doch das bessere Ziel gewesen, da er die Kontrolle über das Medialnet an sich reißen wollte.«
    »Es hatte nichts mit dem Status als Ratsmitglied zu tun.« Kalebs Stimme klirrte eisig. »Marshall wusste, wer Santano war und was er mir antat, als er nach Belieben an mir herumexperimentierte.«
    Kaleb vergrub die Finger in ihrem Haar. »Mit sieben habe ich gehört, wie Marshall sagte, Santano solle nur aufpassen, dass seine Neigungen ihn nicht von seinen Aufgaben abhielten. Schon damals habe ich beschlossen, Marshall zu töten und den kostbaren Rat zu zerstören. Das konnte ich am besten, wenn ich selbst Ratsherr wurde.«
    »Wenn er alles wusste und nichts dagegen getan hat, war er genauso schuldig und verkommen wie Enrique.« Sahara zitterte vor Wut. »Ich hätte ihn auch getötet.«
    »Nein«, sagte er. »Das hättest du nicht.«
    Sahara schüttelte den Kopf. »Bei dem, was er dir angetan hat? Aber ja doch. Ich kann bei so jemandem sehr wohl das Gedächtnis so vollständig auslöschen, dass nur noch eine leere Hülle übrig bleibt. Ich habe es schon einmal getan.« Ihre Weste war auch nicht blütenrein, wie er jetzt erfahren sollte. »Es war ein Wärter, der mir sehr wehgetan hat.« Der Befehl war von Tatiana gekommen, doch der Mann hatte ihn so eifrig erfüllt, dass die hässliche Wahrheit über Silentium nur allzu deutlich wurde. »Er kam mir zu nahe, und ich nahm ihm alles, jede Erinnerung, jeden Wunsch, jeden Traum, sodass er nur noch eine Hülle ohne Vergangenheit oder Zukunft war.«
    »Ich weiß.« Eiskalte Anerkennung. »Tatiana hat den Vorfall in den Akten beschrieben.«
    »Dann weißt du ja, dass auch ich dunkle Wege beschritten habe.« Ihre geballte Faust lag auf seiner Brust, ihre Stimme klang

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