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Geheimnisvolle Beruehrung

Geheimnisvolle Beruehrung

Titel: Geheimnisvolle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Rudel gefährlich werden. Kaleb Krychek kann mich jederzeit finden.«
    Die Freude schwand nicht aus Faiths Gesicht. »Daran haben wir auch schon gedacht. Denn Vater hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass Kaleb sowohl zu Personen als auch zu Orten teleportieren kann und damit jeden von uns finden könnte.« Sie strich Saharas Haar glatt. »Allerdings hat er bislang keine Aggressionen gegenüber dem Rudel gezeigt, und du gehörst zur Familie. Falls er gefährlich wird, können wir damit umgehen.«
    Sahara wurde ganz warm bei Faiths Worten, doch gleichzeitig flüsterte eine Stimme in ihr, dass Kaleb keine Familie hatte, niemanden, dem er angehörte, und niemanden, der ihn so herzlich willkommen hieß wie Faith sie. »Aber ihr werdet mich von den verletzlichen Rudelgefährten fernhalten?«, fragte sie aus der verzweifelten Wut Eltern gegenüber heraus, die einen hilflosen Jungen einer Bestie ausgeliefert hatten. Kaleb würde ihr nie etwas tun, aber sie konnte nicht versprechen, dass seine Zurückhaltung auch für andere galt.
    »Ja.« Faiths Blick war voller Zärtlichkeit. »Keine Angst, Sahara. Wir sind schon geraume Zeit im Spiel.« Die Sicherheit einer großen Schwester. »Dein Baumhaus ist nahe unserer Hütte, aber weit genug entfernt, dass du deine Ruhe hast.«
    »Ich bekomme ein eigenes Baumhaus?« Das verletzte Mädchen in ihr schnappte erstaunt nach Luft bei der Vorstellung, auf einem Baum zu wohnen.
    »Ja, aber nur, wenn es dir auch gefällt.«
    »Ich glaube schon. Es ist schön, ein eigenes Heim zu haben.« Sie kam sich ein bisschen illoyal vor, weil sie so etwas sagte, da Kaleb ihr doch ein lichtdurchflutetes Haus gebaut hatte, in dem ihr Herz aufging – doch im Augenblick brauchte sie etwas anderes, musste ihre lange unbenutzten Schwingen ausbreiten.
    Kaleb war zu überbehütend … machte zu süchtig.
    Als ihr einfiel, wie er sie berührt hatte, spannten ihre Brüste schmerzhaft. In seinen Augen hatte ein Obsidiansturm getobt. Selbst so fern von ihm erinnerte sie der leichte Kiefernduft bei jedem Atemzug an ihn. »Ist dein Gefährte bei dir?«, fragte sie Faith und wandte ihre Aufmerksamkeit bewusst von dem Kardinalmedialen ab, der sie bei Mondschein auf dem Land der Wölfe geküsst hatte.
    Faiths Gesicht leuchtete auf. »Vaughn.«
    Aus den Schatten der Bäume trat ein großer Mann mit beinahe goldenen Augen und bernsteinfarbenem Haar, das im Nacken zusammengebunden war. »Schön, Sie endlich kennenzulernen.« Die tiefe, sanfte Stimme war wie Balsam für ihre Sinne.
    »Ich freue mich auch, Sie kennenzulernen«, sagte sie und folgte fasziniert den Bewegungen, mit denen er die Markierungsschals von den Ästen holte. Nie hätte sie ihn für einen Menschen oder einen Medialen gehalten.
    »Er ist wunderbar, nicht wahr?«, flüsterte Faith an ihrem Ohr.
    »Ja.« Doch seine goldene Schönheit brachte ihre Haut nicht zum Brennen oder ihr Herz aus dem Rhythmus, schmerzte nicht in der Seele.
    »Lasst uns nach Hause gehen«, sagte der Gefährte ihrer Cousine und warf den beiden Frauen je einen Schal um den Hals.
    Weich umhüllte Sahara das gestrickte Gewebe, tief sank sie in den dicken Teppich aus Kiefernnadeln ein. Mit neugierigen Blicken versuchte sie, alles auf einmal zu erfassen, bis Vaughn sie damit neckte, ihr würde noch der Kopf vom Hals fallen, wenn sie ihn weiter so viel drehte. Sahara mochte den Jaguar, der ihrer Cousine gehörte, und schnitt eine Fratze, was ein katzenhaftes Lächeln zur Folge hatte. Dann labte sie ihre Sinne weiter an der Weite der Natur.
    Über ihnen war ein unendlicher Himmel, an dem noch immer unzählige Sterne standen … doch ihre Augen wurden von einem einsamen Stern angezogen, der hell und unbeweglich abseits der anderen leuchtete.
    Kurz darauf schloss sich das Blätterdach über ihnen und verbarg den Stern. Schon standen sie vor einem so hohen Baum, dass Sahara die Spitze nicht mehr sehen konnte. »Oh.« Ein hübsches, kleines Haus zeigte sich zwischen den Ästen des Mammutbaums. Über eine Hängebrücke war es mit einem zweiten Haus verbunden.
    Helles warmes Licht strahlte aus den Fenstern.
    »Wer wohnt dort?«, fragte sie und zeigte auf das zweite Baumhaus.
    »Niemand«, sagte Faith, die Vaughns Hand hielt. »Da schlafen wir, wenn du möchtest, dass wir über Nacht bleiben.«
    »Ein Gästehaus.« Begeistert schickte sie telepathisch ein Bild zu dem Mann, der ein einsamer Stern war – so eiskalt und so hart. Der Impuls kam von dem Teil in ihr, der sich auch an ihn gewandt

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