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Geheimnisvolle Beruehrung

Geheimnisvolle Beruehrung

Titel: Geheimnisvolle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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doch bei dem Gardisten mit den stahlgrauen Augen, dessen Blick so fern wie ein sturmumtoster Horizont war, musste sie erst tief durchatmen, bevor sie nickte. Kaleb war in schwarzes Eis eingeschlossen, aber der Mann neben ihr war durch und durch eisig, sein Silentium war metallisch perfekt.
    Doch er war ebenso schnell wie Kaleb, und da er kein Kardinalmedialer war, musste er zu den wenigen echten Teleportern unter den TK -Medialen gehören. Die telekinetischen Fähigkeiten der Reisenden hingen von den Werten auf der Skala ab, doch sie kamen schon als Teleporter zur Welt, mussten diese Fähigkeit weder lernen noch üben.
    Als kleines Mädchen hatte sie gehört, TK -R-Kinder würden als Neugeborene mit GPS -Sendern versehen. Sie war nicht sicher gewesen, ob das wirklich stimmte oder nur von einem anderen Kind erfunden worden war, da sie nie jemanden der fast mythischen Kategorie getroffen hatte, doch es war ihr sinnvoll erschienen. Alle TK -Medialen hatten für Orte ein visuelles Gedächtnis, das blitzschnell zuschnappte. Ein Baby oder Kleinkind der Reisenden-Kategorie hätte also an jeden Ort teleportieren können, den es zufällig einmal gesehen hatte, und wäre dann vermutlich so sehr in Panik geraten, dass es nicht nach Hause zurückgefunden hätte.
    Der Teleporter, den sie sich nur schwer als Kind vorstellen konnte, sah sich auf der mit Kiefernnadeln bedeckten Lichtung um, an deren Rand zwei blaue Schals zur Orientierung hingen. Eine Frau mit scharlachrotem Haar eilte auf Sahara zu; der Reisende nickte und verschwand.
    »Sahara. Du bist es wirklich.« Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie Saharas Gesicht mit beiden Händen umfing und sie anlächelte. »Ich habe schon nicht mehr damit gerechnet, dass ich dich jemals wiedersehen würde.«
    »Faith«, flüsterte Sahara und schaute die ungeheuer lebendige Frau an, zu der ihre zurückhaltende Cousine geworden war. Sie sprühte geradezu vor Leben. »Du bist so wunderschön.«
    Ein überraschtes Aufleuchten in kardinalen Augen, dann schrie Faith leise auf und ließ Sahara los. »Entschuldige, ich vergaß –«
    »Ist schon in Ordnung.« Sahara griff nach Faiths Händen und legte sie wieder an ihre Wangen. »Mein Silentium ist mehr als gebrochen.«
    Ihre Cousine umarmte sie fest. »Ich habe dich nie vergessen.« Ein Flüstern im leisen Rauschen der Zweige. »Mein Vater … er hat mir erst nach meiner Abkehr von deiner Entführung berichtet, und dass sie nie aufgehört haben, dich zu suchen.«
    Saharas Augen brannten, als sie die Umarmung erwiderte. »Ich weiß, dass du auch versucht hast, mich in Visionen zu finden.« Das hatte ihr Vater ihr am ersten Abend erzählt.
    Mit einem Seufzer zog sich Faith zurück. »Es tut mir leid wegen Leon, er war immer nett zu mir, wenn unsere Wege sich kreuzten.«
    »Es wird schon wieder werden. Er ist stark.« Sahara weigerte sich, etwas anderes auch nur in Erwägung zu ziehen. »Er hat mich nicht aufgegeben, und ich werde ihn nicht aufgeben.« Eine Zukunft ohne ihren Vater war schlichtweg unvorstellbar.
    »Wann immer ich in Leons Zukunft sehe, ist er in der Klinik, redet mit Patienten oder erledigt etwas im Büro. Ich fühle keine Trauer oder habe das Empfinden von Verlust, falls dir das hilft.«
    Sahara drückte die Hand ihrer Cousine. »Danke.« Es bedeutete ihr viel, dies von der mächtigsten V-Medialen der Welt zu hören. An diesen Hoffnungsschimmer konnte sie sich klammern. »Mir tut es um Marine leid.« Faiths jüngere Schwester war eine kardinale Telepathin gewesen. Ihr Unterricht hatte sich nur selten mit dem von Sahara überschnitten, aber sie waren immerhin auch Cousinen.
    Mit traurigen Augen strich Faith über Saharas Wange. »Marines Leben war außergewöhnlich. Manches habe ich erst herausgefunden, nachdem ich das Medialnet verlassen hatte. Sie hat ein Zeichen gesetzt.« Offener Stolz unter Tränen. »Ich stelle mir oft vor, dass sie jubelt und mir gratuliert, weil ihre so ordentliche Schwester endlich rebelliert hat.«
    Saharas Lächeln war ebenso zittrig. »Ich bin froh, dass du rausgekommen bist und ein so glückliches Leben führst. Danke für die Einladung, daran teilzuhaben.«
    »Was mich angeht, kannst du für immer bleiben.« Zärtlichkeit und Wärme in jedem Wort. »Endlich können wir Freundinnen werden, wie wir es immer schon sein wollten.«
    Nur zu gerne hätte Sahara das Angebot einer Zuflucht angenommen, doch sie wollte sich keinesfalls unter falschen Voraussetzungen hineinstehlen. »Ich könnte dem

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