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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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die Trieb­wer­ke der Or­gh-Raum­schif­fe auf den Be­fehl des Kom­man­dan­ten rea­gier­ten. Wir durf­ten das Feu­er erst dann er­öff­nen, wenn die Trieb­wer­ke schon an­ge­sprun­gen wa­ren, denn nur dann konn­ten wir, wenn wir un­se­re te­le­pa­thi­schen Fä­hig­kei­ten nicht ein­ge­ste­hen woll­ten, Kennt­nis von dem ver­rä­te­rischen Vor­ha­ben der Hyp­nos be­sit­zen.
    Ein Tas­ten­druck öff­ne­te den In­ter­kom-Ka­nal zum Feu­er­leit­stand.
    »Lis­ter­man …?«
    »Sir …?«
    »Feu­er!«
    »Ver­stan­den, Sir. Ich ge­be Feu­er!«
    Ich beug­te mich nach vor­ne und starr­te auf die großen Op­tik-Bild­schir­me un­ter der Kup­pel­de­cke.
     
    Der Ef­fekt war stär­ker als zu­vor. Die Fa­ckeln leuch­te­ten noch grel­ler und über­tra­fen mit ih­rem Schein die Hel­lig­keit der Son­ne Ye­do­ce­kon, von der wir al­ler­dings schon ei­ne be­trächt­li­che Stre­cke ent­fernt wa­ren. Ich hat­te die Bild­ver­bin­dung mit dem Hyp­no-Kom­man­dan­ten in dem Au­gen­blick aus­ge­schal­tet, in dem mich Han­ni­bal und Ki­nys te­le­pa­thi­sche Warn­im­pul­se er­reich­ten.
    »Meß­in­stru­men­te zei­gen an, daß die Or­ghs Fahrt auf­zu­neh­men ver­su­chen«, er­reich­te mich ei­ne wohl­be­kann­te, auf­ge­reg­te Stim­me.
    Es war Pro­fes­sor Scheu­ning. Er be­fand sich im Meß­raum, in dem wir ne­ben den mar­sia­ni­schen auch un­se­re ei­ge­nen In­stru­men­te in­stal­liert hat­ten. Er muß­te mei­ne An­kün­di­gung, daß die Or­ghs zu flie­hen be­ab­sich­ti­gen, als Auf­for­de­rung ge­nom­men ha­ben, sei­ne Ge­rä­te auf sie zu rich­ten. Ich war dank­bar da­für. Wir muß­ten wis­sen, wie die Or­ghs auf un­ser Feu­er rea­gier­ten.
    »Hal­ten Sie mich auf dem lau­fen­den, Pro­fes­sor!« bat ich ihn. »Be­schleu­ni­gen sie wei­ter?«
    »Vor­erst noch«, kam die promp­te Ant­wort.
    »Lis­ter­man … le­gen Sie zehn Pro­zent zu!«
    »Zehn Pro­zent zu, ge­macht, Sir!« be­stä­tig­te Lis­ter­man.
    Das Leuch­ten wur­de in­ten­si­ver. Die Or­ghs muß­ten er­ken­nen, daß ih­re Feld­schir­me in we­ni­gen Au­gen­bli­cken durch­bren­nen wür­den. Trotz­dem setz­ten sie ihr Vor­ha­ben fort. Sie kann­ten die Leis­tung der mar­sia­ni­schen Ge­schüt­ze nicht und rech­ne­ten da­mit, daß sie dem Ak­ti­ons­ra­di­us un­se­rer Ka­no­nen ent­kom­men konn­ten, wenn sie nur rasch ge­nug be­schleu­nig­ten. Das we­nigs­tens war, was Han­ni­bal ih­ren Ge­dan­ken­in­hal­ten ent­neh­men konn­te und was er so­fort an mich wei­ter­lei­te­te.
    »Scheu­ning! Wie steht es?«
    »Be­schleu­ni­gung wird fort­ge­setzt«, er­hielt ich zur Ant­wort. »Nach mei­ner Be­rech­nung sind die Schutz­schir­me kurz vor dem Zu­sam­men­bre­chen.«
    Ich zer­biß einen Fluch. Es lag mir nichts dar­an, ei­nes der bei­den Or­gh-Schif­fe zu ver­nich­ten. Ers­tens wi­der­streb­te es mir, in­tel­li­gen­tes Le­ben zu zer­stö­ren, und zwei­tens ge­hör­te das Ge­fol­ge von zwei un­ter mein Kom­man­do ge­zwun­ge­nen Or­gh-Raum­schif­fen zu der Psy­cho­lo­gie mei­nes Auf­tritts auf der Hei­mat­welt der Or­ghs. Ich woll­te vor­zei­gen kön­nen, daß es mir kei­ne Schwie­rig­kei­ten be­rei­te­te, je­des Or­gh-Raum­schiff, das mir in die Que­re kam, an­zu­hal­ten und un­ter mei­nen Be­fehl zu zwin­gen. Zwei Ein­hei­ten wa­ren aus­ge­sandt wor­den, um die selt­sa­men Vor­gän­ge im Ye­do­ce­kon-Sek­tor zu er­kun­den. Mit eben die­sen zwei Ein­hei­ten im Schlepp woll­te ich über der or­gh­schen Zen­tral­welt er­schei­nen. Hat­te ich un­ter­wegs ei­ne da­von zer­stö­ren müs­sen, so wür­de man es mir als das Zei­chen der Schwä­che aus­le­gen.
    »He, Lis­ter­man!«
    »Hier, Sir!«
    »Wie­viel kön­nen Sie noch zu­le­gen?«
    Die Fra­ge schi­en ihm nicht zu be­ha­gen. Er mach­te ein er­staun­tes Ge­sicht.
    »Das … das weiß ich nicht, Sir«, ant­wor­te­te er. »Ich kann nur nach dem op­ti­schen Ein­druck ur­tei­len, und da scheint es mir, als wä­ren die Schirm­fel­der der Or­ghs schon voll be­las­tet.«
    Ich hat­te ei­ne gan­ze Bat­te­rie von Bild­schir­men auf mei­ner Kon­so­le. Bis­lang war nur ei­ner da­von ein­ge­schal­tet ge­we­sen – eben der, der

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