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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ki­ny.
     
    Die Alarmpfei­fen schrill­ten. Wir al­le hat­ten in­zwi­schen den Ein­druck ge­won­nen, der Ge­hör­sinn der al­ten Mar­sia­ner müs­se we­sent­lich un­emp­find­li­cher ge­we­sen sein als der un­se­re. Der Lärm der Pfei­fen war so ent­setz­lich grell, daß ein Mensch mit ge­sun­den Oh­ren ihn nicht län­ger als ein paar Se­kun­den er­tra­gen konn­te, oh­ne Kopf­schmer­zen zu be­kom­men.
    Ich has­te­te zum Kom­man­do­stand. Dort, in der Mit­te des Drei­vier­tel­runds, er­hob sich ein fla­ches Po­dest, auf dem die Schalt­kon­so­le des Kom­man­dan­ten stand. Der Schal­ter des In­ter­koms leuch­te­te mir ent­ge­gen. Ich hieb mit der fla­chen Hand dar­auf.
    »Kon­nat an al­le! Die Hyp­nos be­rei­ten einen Aus­bruch­ver­such vor! Wir müs­sen ver­hin­dern, daß sie uns ent­kom­men. Lis­ter­man, sind Sie auf Pos­ten?«
    Ei­ne et­was ver­wun­der­te Stim­me ant­wor­te­te:
    »Selbst­ver­ständ­lich, Sir«, als be­trach­te er al­lein die Fra­ge schon als Zu­mu­tung.
    »Sie feu­ern nur auf mei­nen Be­fehl!« er­klär­te ich. »Und zwar auf bei­de Hyp­no-Ein­hei­ten. Le­gen Sie so­viel Wucht da­hin­ter, daß ih­re Schutz­schir­me bis zur Ka­pa­zi­täts­gren­ze be­las­tet wer­den. Auf kei­nen Fall mehr. Die bei­den Fahr­zeu­ge dür­fen nicht ernst­haft be­schä­digt wer­den. Sie sol­len uns be­glei­ten. Ver­stan­den?«
    »Al­les klar, Sir«, ant­wor­te­te Lis­ter­man mit je­ner küh­len Ru­he, die ihn für die Rol­le des Feu­er­leit­of­fi­ziers prä­des­ti­nier­te. »Ich er­war­te Ih­ren Be­fehl.«
    »Das ist al­les«, sprach ich in das fest in die Kon­so­le ein­ge­bau te, weit aus­la­den­de Mi­kro­phon und schal­te­te den In­ter­kom aus.
    Dann lehn­te ich mich in den Ses­sel zu­rück und öff­ne­te den M-Block. Tau­send­fäl­ti­ge Men­tal­schwin­gun­gen ström­ten auf mich ein. Ich sor­tier­te sie aus und ar­bei­te­te mich schließ­lich zu je­ner Art von Im­pul­sen vor, die ein­deu­tig aus frem­den Be­wußt­seins­ein­hei­ten stamm­te. Die Im­pul­se wa­ren schwach, und sie zu ver­ste­hen er­for­der­te ei­ni­ges an Auf­merk­sam­keit und Kon­zen­tra­ti­on. Im­mer­hin wa­ren die Hyp­no ei­ne Sechs­tel-Licht­se­kun­de weit ent­fernt. Nach an­fäng­li­chen Schwie­rig­kei­ten ge­lang es mir je­doch bald, die Ge­dan­ken der­je­ni­gen Or­ghs zu ver­ste­hen, die sich mit dem be­vor­ste­hen­den Flucht­ver­such be­faß­ten. Sie wa­ren in­ner­halb des Im­puls-Misch­maschs, der aus den bei­den Hyp­no-Raum­ern auf mich ein­drang, bei wei­tem die in­ten­sivs­ten. Und das war kein Zu­fall!
    Ki­ny hat­te recht. Der Kom­man­dant der Or­gh-Ex­pe­di­ti­on hat­te, nach­dem der An­schlag sei­nes Si­cher­heits­of­fi­ziers fehl­ge­schla­gen war, ent­schie­den, daß das Heil der bei­den Or­gh-Schif­fe nur noch in der Flucht lag. Ein Plan da­zu war in al­ler Ei­le aus­ge­ar­bei­tet wor­den, und trotz­dem war er nicht ein­mal schlecht: Man woll­te die fünf­zehn Mi­nu­ten ver­strei­chen las­sen, die ich als Frist für ei­ne zu­frie­den­stel­len­de Er­klä­rung über Vi­du-Yakkhats Coup ge­setzt hat­te. Man rech­ne­te fest da­mit, daß ich nicht so­fort das Wir­kungs­feu­er er­öff­nen, son­dern zu­vor über Hy­per- oder Ra­dio­kom noch ein­mal an das Ver­strei­chen der Frist er­in­nern wür­de. Das al­lein war für mich ei­ne wich­ti­ge In­for­ma­ti­on. Wir wa­ren bis­lang wirk­lich nicht zim­per­lich mit den Or­ghs um­ge­sprun­gen. Wir hat­ten sie von der ers­ten Se­kun­de an ge­nau wis­sen las­sen, wer hier der Herr war. Und trotz­dem glaub­ten sie nicht, daß wir un­se­re Dro­hung wahr­ma­chen wür­den.
    Sie woll­ten al­so die zwei­te Auf­for­de­rung ab­war­ten und dann erst ih­re Er­klä­rung ab­ge­ben. Der Wort­laut der Er­klä­rung lag be­reits fest, wie ich den Ge­dan­ken­strö­men ent­nahm, und er war al­les an­de­re als zu­frie­den­stel­lend. Das je­doch brauch­te er an­de rer­seits auch nicht zu sein; denn der Plan der Or­gh-Kom­man­dan­ten ziel­te dar­auf ab, den Aus­bruchs­ver­such ge­ra­de in dem Au­gen­blick an­lau­fen zu las­sen, in dem er mit mir sprach und in dem ich ein sol­ches Ma­nö­ver am

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