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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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dem ich be­reit war zu schwö­ren, daß ich es noch nie zu se­hen be­kom­men hat­te. Er be­gann zu spre­chen.
    »Ich bit­te um Mil­de, Eu­er Ver­klärt­heit«, spru­del­te es aus dem Trans­la­tor. »In sei­ner Ver­blen­dung be­schloß der bis­he­ri­ge Kom­man­deur der Ex­pe­di­ti­on, vor Ih­nen zu flie­hen. Als den Mann­schaf­ten klar wur­de, daß da­mit nicht nur die zwi­schen uns ge­trof­fe­nen Ab­ma­chun­gen ge­bro­chen, son­dern auch die Be­sat­zun­gen bei­der Ein­hei­ten in Le­bens­ge­fahr ge­bracht wur­den, ent­ho­ben sie den Kom­man­deur und die Mehr­zahl sei­ner Stabs­of­fi­zie­re ih­rer Pos­ten und setz­ten sie ge­fan­gen. Ich wur­de da­zu be­stimmt, die Funk­ti­on des Kom­man­deurs zu über­neh­men, und ich zö­ge­re nicht, Sie der be­din­gungs­lo­sen Er­ge­ben­heit der neu­en Ex­pe­di­ti­ons­lei­tung zu ver­si­chern.«
    Ich un­ter­drück­te mit Mü­he ein Grin­sen. Der Schreck war ih­nen al­so wirk­lich in die Kno­chen ge­fah­ren. Was von der an­geb­li­chen Meu­te­rei zu hal­ten war, wür­de ich er­fah­ren, so­bald ich Ver­bin­dung mir Ki­ny und Han­ni­bal auf­nahm. Vor­erst war das nicht be­son­ders wich­tig. Ich neig­te mich dem Mi­kro­phon zu, so daß der Or­gh es auf sei­nem Bil­d­emp­fän­ger se­hen konn­te, und sprach laut und deut­lich:
    »Lis­ter­man, Feu­er ein­stel­len!«
    Dann wand­te ich mich wie­der an den neu­en Kom­man­deur der Or­gh-Ex­pe­di­ti­on.
    »Ih­re Bit­te um Mil­de wird wohl­wol­lend in Er­wä­gung ge­zo­gen. Glei­chen Sie den Fahrt­zu­stand Ih­rer bei­den Fahr­zeu­ge dem mei­ni­gen an und blei­ben Sie einst­wei­len auf Emp­fang, da­mit ich Ih­nen wei­te­re An­wei­sun­gen er­tei­len kann.«
    »Selbst­ver­ständ­lich, Eu­er Ver­klärt­heit«, kam es aus dem Trans­la­tor.
    Jetzt erst war mei­ne Er­leich­te­rung voll­kom­men. Es stand in un­se­rer Macht, die Or­ghs je­der­zeit zu ver­nich­ten. Aber es war die Grund­la­ge mei­ner psy­cho­lo­gi­schen Tak­tik, daß wir über dem Or­gh-Sys­tem mit zwei ein­ge­fan­ge­nen Or­gh-Raum­schif­fen an­zu­kom­men hät­ten. Ich woll­te un­se­re Über­le­gen­heit un­ter Be­weis stel­len, nicht in­dem ich zer­stör­te, son­dern in­dem ich klar und deut­lich vor Au­gen führ­te, daß mei­ne Macht­mit­tel so un­be­grenzt wa­ren, daß ich nur zu be­feh­len, nicht aber zu ver­nich­ten brauch­te.
    Die­ser Zwi­schen­fall hät­te mei­nen Plan durch­kreu­zen kön­nen. Mei­ne Er­leich­te­rung rühr­te da­her, daß es nicht so­weit ge­kom­men war.
     
     

4.
     
    Ich ließ den Hyp­no war­ten, wäh­rend ich die Leu­te, de­ren Rat ich nicht erst auf die­ser aben­teu­er­li­chen Rei­se, son­dern schon zu­vor in den tur­bu­len­ten Ta­gen auf dem Mars schätz­en­ge­lernt hat­te, zu ei­ner Be­ra­tung zu­sam­men­rief. Wir tra­fen uns in ei­nem klei­nen Raum, der un­mit­tel­bar an mei­nen »Thron­saal« an­schloß und wohl­tu­end an­spruchs­los aus­ge­stat­tet war. Scheu­ning und Aich wa­ren be­reits zu­ge­gen, als ich ein­traf. Kurz nach mir er­schie­nen Kaia­re, der Ban­tu, Al­li­son, der Aus­tra­lier und Nis­hi­mu­ra, der Ja­pa­ner – das er­folg­rei­che Drei­er-Team, das wäh­rend der MU­TOOC-Wir­ren, als die Er­de von ei­ner un­be­kann­ten Ver­sor­gungs­sta­ti­on plötz­lich mit Gü­tern al­ler Art über­schwemmt wur­de, in der sub­lu­na­ren Mars­fes­tung Zon­ta zu uns ge­sto­ßen war. Be­son­ders Al­li­son – mit vol­lem Na­men Dr. Fra­mus G. Al­li­son – war ei­ne im­po­san­te Er­schei­nung. Trotz der statt­li­chen Grö­ße von 6 Fuß 2 wirk­te er kor­pu­lent. Er war ein Ge­bir­ge von ei­nem Mann. Sein brei­tes, som­mer­spros­si­ges Ge­sicht, das ge­wöhn­lich zu ei­nem Grin­sen ver­zo­gen war, und die zu Bors­ten ge­schnit­te­nen stroh­blon­den Haa­re ver­lie­hen ihm ein jun­gen­haf­tes Aus­se­hen. Fra­mus G. Al­li­son war ein merk­wür­di­ger Mensch. Man­cher hat­te bei der ers­ten Be­geg­nung den Ein­druck, er re­de zu­viel und brin­ge nicht den nö­ti­gen Ernst auf, ei­ne La­ge mit all ih­ren mög­li­chen Kom­pli­ka­tio­nen kon­se­quent zu über­den­ken. Erst wer Al­li­son ein paar­mal im Ein­satz er­lebt

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