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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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blick­te starr.
    »Ich bit­te, die Ver­zö­ge­rung zu ent­schul­di­gen«, klang es aus dem Trans­la­tor. »Das Vor­ge­hen des Of­fi­ziers Vi­du-Yakkhat war auch für uns so un­ver­ständ­lich, daß es um­fang­rei­cher Un­ter­su­chun­gen be­durf­te, um die wah­ren Hin­ter­grün­de zu er­mit­teln.«
    Ich hat­te die Bild­über­tra­gung von mei­ner Sei­te aus noch nicht ein­ge­schal­tet. Der Or­gh konn­te nicht se­hen, was ich tat. Ich setz­te mich mit Ki­ny und Han­ni­bal in Ver­bin­dung. Sie rea­gier­ten so­fort auf mei­ne te­le­pa­thi­schen Im­pul­se.
    »Was willst du, Großer?« er­kun­dig­te sich Han­ni­bal.
    »Hört zu, ihr zwei«, ant­wor­te­te ich. »Die Or­ghs wol­len aus­rei­ßen, wäh­rend ich mit ih­nen spre­che. Ich kann nicht zur glei­chen Zeit mich mit ih­nen un­ter­hal­ten und auf ih­re Ge­dan­ken hö­ren. Ich spre­che – ihr horcht, klar? Ir­gend je­mand, ver­mut­lich der Kom­man­dant, wird in dem Au­gen­blick, in dem er den Be­fehl zum Feu­ern der Trieb­wer­ke gibt, laut und deut­lich zu emp­fan­gen sein. Im sel­ben Au­gen­blick möch­te ich be­nach­rich­tigt wer­den, klar? Ein kräf­ti­ger Warn-Im­puls ge­nügt!«
    »Ver­stan­den, Chef«, ant­wor­te­te Ki­ny. Und Han­ni­bal füg­te, wie es sei­ne Art war, hin­zu: »Du kannst dich auf uns ver­las­sen, großer Häupt­ling!«
    Die te­le­pa­thi­sche Un­ter­hal­tung hat­te nur Se­kun­den ge­dau­ert. Ich leg­te den M-Block vor und schal­te­te die Bild­über­tra­gung ein. Von nun an hat­te der Or­gh einen kla­ren Ein­blick in den Kom­man­do­stand der BA­PU­RA.
    »Ih­re Bit­te um Ent­schul­di­gung wird vor­läu­fig ak­zep­tiert«, sag te ich kalt. »Brin­gen Sie Ih­re Er­klä­rung vor!«
    »Der Of­fi­zier Vi­du-Yakkhat han­del­te oh­ne Er­mäch­ti­gung«, hör­te ich aus dem Trans­la­tor. »Er hat­te kei­nen Auf­trag, Eu­er Ver­klärt­heit auf­zu­su­chen, und ent­fern­te sich oh­ne mein Wis­sen und oh­ne mei­ne Er­laub­nis von Bord sei­nes Fahr­zeugs.«
    Mei­ne Re­ak­ti­on war pu­rer Hohn.
    »Ich se­he, Sie ha­ben Ih­re Mann­schaft vor­züg­lich un­ter Kon­trol­le.«
    Der Hyp­no schi­en ein we­nig zu schrump­fen. Sein rie­si­ges Au ge be­kam einen mat­ten Glanz.
    »Ich bit­te Eu­er Ver­klärt­heit zu be­den­ken, daß wir uns in ei­ner ganz und gar au­ßer­ge­wöhn­li­chen La­ge be­fin­den, mit der wir noch im­mer nicht ganz zu­recht­kom­men. In sol­chen Si­tua­tio­nen er­eig­net sich man­ches, was zu an­de­rer Zeit un­ver­ständ­lich er­schie­ne.«
    Wie sanft und weich das her­vor­kam! Wie er den Be­mit­lei­dens­wer­ten zu spie­len ver­moch­te, als hät­te er die Psy­che des ach so ver­trau­ens­se­li­gen Ter­ra­ners längst bis in den hin­ters­ten Win­kel durch­schaut. Ich ging auf das Spiel ein. Ich setz­te ein nach­denk­li­ches Ge­sicht auf und schau­te ei­ne Zeit­lang schräg an der Ka­me­ra vor­bei. Da­bei gab ich mir den An­schein des Man­nes, der zu An­fang zor­nig ge­we­sen war, all­mäh­lich je­doch der Nach­sicht er­laubt, die Ober­hand zu ge­win­nen.
    »Vi­du-Yakkhat stand un­ter Dro­gen­ein­fluß«, sag­te ich, schein­bar schon halb ver­söhnt. »Ha­ben Sie fest­stel­len kön­nen, wie er sich die Dro­ge ver­schaff­te und warum er sie über­haupt zu sich nahm?«
    Die­se Fra­ge hat­te der Or­gh nicht er­war­tet. All­mäh­lich kam ich da­hin­ter, wie man die or­gh­sche Phy­sio­gno­mie deu­te­te. Er war sicht­lich ver­wirrt.
    »Dro­ge …? Da­von weiß ich nichts.«
    »Ich neh­me auf­grund Ih­rer Dar­stel­lung an, daß Vi­du-Yakkhat noch am Le­ben ist. Fra­gen Sie ihn, wo­her er die Dro­ge hat und warum er sie nahm!«
    »Selbst­ver­ständ­lich, Eu­er Ver­klärt­heit«, stieß der Or­gh her­vor.
    Ich sah ihn zur Sei­te bli­cken, und ei­ne drän­gen­de Ah­nung sag­te mir, daß jetzt der kri­ti­sche Zeit­punkt ge­kom­men war. Es hät­te Ki­nys und Han­ni­bals War­nung gar nicht mehr be­durft. Ich emp­fing ih­re Im­pul­se klar und deut­lich. Sie wa­ren mit höchs­ter In­ten­si­tät aus­ge­strahlt und tra­fen mein Be­wußt­sein wie Na­del­sti­che.
    »Ach­tung – es geht los!«
    Ich zwang mich zwei Se­kun­den lang zur Ru­he. So­viel Zeit muß­te ver­ge­hen, bis

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