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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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Attentate durchgeführt, verdeckte Operationen auf fremdem Boden, dazu höchst ausgefallene Spionage und den Diebstahl von Informationen. Aber er hatte auch zwischenzeitlich dem Personenschutzteam des Premierministers angehört.
    Kurzum, Baracks Ausbildung war enorm umfangreich, seine Erfahrung sogar noch mehr. Howell wusste das, er wusste, dass Barack der Mann der Wahl war, wenn es um höchst brisante Operationen ging, ganz besonders im Nahen Osten. Und da Gerüchten zu folge, die Howell einmal von einem britischen Geheimdienstler aufgeschnappt hatte, Barack bereits mehrfach in Riad operiert hatte, war er auch ortskundig.
    Barack schloss die Tür des Konferenzraums hinter sich und schaltete dann Bildschirm und Kamera ein, ehe er sich an den Konferenztisch setzte. Mit einem Flackern baute sich das Bild auf und ein offensichtlich müder Frank Howell sah in die Linse seiner Kamera.
    „Barack“, grüßte Howell und sein Tonfall war irgendwie kraftlos. Barack vermerkte dies prompt im Geiste, routiniert wie üblich.
    „Mister Howell“, erwiderte er und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Das graue Jackett verrutschte etwas und gab den Blick frei auf einen Magazinhalter am Gürtel. „Es muss ja schon sehr wichtig sein, wenn Sie persönlich an einer Operation beteiligt sind.“ Barack sagte dies ohne Arroganz, es war eine reine Feststellung, eine Feststellung der Art, wie er sie oft traf.
    „Ist es, glauben Sie mir.“ Howell fuhr sich durchs Gesicht, unterbrach sich so selbst und fuhr dann fort: „Wie gut sind Ihre Verbindungen in Riad?“
    Barack antwortete prompt, die Bedenkzeit belief sich auf etwa ein Zehntel einer Sekunde. „Sie reichen aus, um dort hinzufliegen, etwas zu erledigen und wieder zu verschwinden.“
    „Dann muss das wohl reichen. Barack, wir werden eine Prinzessin entführen und sie nach London schaffen. Kriegen Sie das hin?“
    „Welche Prinzessin? Die Saudis haben einige mehr...“
    „Aisha Samet“, erwiderte Howell ungerührt.
    „Ah, gehört zum Königshaus, verstehe.“ Barack nickte. „Gegen ihren Willen oder mit ihrem Einverständnis?“
    „Sie hat um politisches Asyl bei den Briten ersucht“, antwortete Howell. „Die Antwort ist also klar. Ich frage Sie also, ob Sie das schaffen?“
    „Ja“, sagte Barack mit fester Stimme. Der Umstand, hier von einem Akt zu sprechen, der durchaus als Kriegshandlung angesehen werden konnte, schien ihn wenig zu kümmern. „Ich brauche ein kleines Team dafür und genaue Informationen, wo sich die Prinzessin befindet und befinden wird.“
    „Sie steht in einem der Paläste unter Hausarrest, an der genauen Adresse wird noch gearbeitet.“
    „Das spielt keine Rolle, ich habe Pläne für alle Paläste ausgearbeitet“, erwiderte Barack mit dem Anflug eines selbstzufriedenen Grinsens. Als Howell nur die Braue emporzog, ansonsten aber nichts sagte, nahm er davon Abstand, noch etwas hinzuzufügen. Dafür war Barack zu professionell. „Deshalb werden Sie die Operation auch leiten. Barack, diese Sache hat absolute Priorität. Ein Fehlschlag steht in keinster Weise zur Diskussion und ist auch keine Option. Ich schicke bewusst Sie da runter, weil ich weiß, dass Sie Ihre Ziele erreichen.“ Howell schwieg kurz, ließ die Worte wirken, wenn auch mehr auf sich selbst und weniger auf Barack, der sich seiner Fertigkeiten bewusst war, und fuhr dann fort: „Bringen Sie mir diese Prinzessin nach London. Tun sie, was auch immer notwendig ist, aber vermeiden Sie bitte unnötige Tote.“
    „Es wird Tote geben, Mister Howell“, sagte Barack. „Das ist Fakt. Wir sprechen hier immerhin von einer Infiltration und einer Entführung mitten in Riad.“
    Am anderen Ende der Leitung fragte sich Howell ein letztes Mal, ob er das Wohl seiner Firma dem Leben einiger, eigentlich mehr oder weniger unbeteiligter, Sicherheitskräfte vorzog. Es war eine Frage, die ihn schon beschäftigt hatte, seitdem er den Auftrag angenommen hatte.
    Für den Fortschritt mussten immer Menschen sterben, rief er sich in Erinnerung. Sei es die Revolutionäre in Paris, in den Kolonien der Briten in Amerika oder des Arabische Frühlings.
    Wenn diese Frau, diese Prinzessin, wirklich den Emanzipationsprozess in Saudi-Arabien voranbringt, ist es meine Pflicht, dabei zu helfen.
    Doch ist es mein Recht, dort einzugreifen?
    Es spielt keine Rolle, dachte Howell, die Gründe für diesen Auftrag überwiegen.
    „Tun Sie, was notwendig ist. Diese Frau könnte in der gesamten Region eine Hoffnung auf den

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