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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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Einzug“, erwiderte Hendricks bloß und fuhr fort: „Wir müssen zur Bar. Dort fragen wir nach Mister Cheng.“
    Sie machten sich auf den Weg, mitten durch die tanzende Menge und mehrfach fielen ihnen junge Frauen – unterschiedlich stark alkoholisiert – um den Hals, Boratto wurde sogar innig geküsst und es gelang ihm nur knapp, sich loszureißen. Schließlich hatten sie sich zur Bar, deren Theke bestimmt zwanzig Meter maß, durchgekämpft, schoben eine blondgefärbte Asiatin in Hot Pants und zu knappem und zu engem Top zur Seite, und Brauer knallte den Koffer auf die Theke. Hendricks winkte den, wie er vermutete, Chef der sechs Barkeeper zu sich.
    „Wir wollen zu Mister Cheng“, sagte er, und Brauer ließ demonstrativ den Koffer aufklappen. „Es eilt ein wenig.“
    Der Mann zog eine Braue hoch und wies kommentarlos auf eine Tür abseits der Tanzfläche, neben der drei Männer, die als Brüder der vier Türsteher durchgehen konnte, Wache standen. Einer trug eine kompakte Maschinenpistole unter seinem Jackett und machte daraus auch keinen Hehl.
    Hendricks bedankte sich und sie gingen auf die Nebentür zu.
    Der Mann mit der Maschinenpistole erspähte sie bereits, als sie noch rund fünfzehn Meter entfernt waren.
    „Mister Cheng“, eröffnete Hendricks das Gespräch und hielt seine Hände wieder auf Höhe Unterkante Brustbein, wie er es immer tat, wenn er wartete oder mit jemandem sprach. Diese Haltung war ein Produkt seiner Zeit als Personenschützer und der konsequenten Ausbildung, die er durchlaufen hatte. „Der Barkeeper sagte, wir könnten zu ihm.“
    Der Mann mit der Maschinenpistole sah Hendricks finster an, neigte den Kopf weit zur Seite und es folgten zwei kurze Handzeichen – er kommunizierte wohl mit dem Chef-Barkeeper. Anschließend nickte er mürrisch und öffnete den Dreien die Tür. Sie traten in einen kahlen Korridor und gingen ihn bis zum Ende. Als hinter ihnen die Tür ins Schloss fiel, verstummte der Lärm des Clubs vollständig.
    Hier kann man foltern, und niemand hört es, dachte Hendricks und ein kleiner Schauer lief ihm den Rücken herunter.
    Er legte die Hand auf die Klinke, doch da öffnete sich die Tür schon. Sechs Männer, dieses Mal Typen vom Geldschrank bis zum schmächtigen Stereotypen eines Asiaten, in schwarzen Anzügen sahen sie an, zwei trugen offen gekürzte Schrotflinten, ein dritter ein kompaktes Sturmgewehr mit moderner Zieloptik, wie es Hendricks selber verwenden würden.
    „Her mit den Waffen“, sagte ein schmächtiger Mann und kam auf die drei zu. Er trug eine kompakte Pistole in einem Schulterholster, der offen zur Schau gestellt wurde, da er sein Jackett über die Lehne einer der beiden Ledersofas gelegt hatte.
    Schweigend reichten sie dem Mann ihre Waffen, welche dieser interessiert betrachtete. „Sie kommen aus Europa“, sagte er dann auf nahezu perfektem Englisch, an Hendricks gewandt, den er für den Anführer des Trios hielt. „Das waren alle Waffen?“
    „Ja, das waren alle“, log dieser. Jeder der drei trug eine zweite Pistole bei sich, Boratto sogar ein kurzes Klappmesser, welches er in einem Etui für Zigarren versteckte. Dass er nicht rauchte, spielte dabei keine Rolle, denn niemand kam auf die Idee, ein Zigarrenetui auseinanderzubauen und dort nach einem Messer zu suchen.
    Der Mann sah Hendricks, Boratto und Brauer der Reihe nach an und nickte. „Stimmt. Sie sprechen die Wahrheit. Sie tragen tatsächlich keine weiteren Waffen, das würde ich an Beulen erkennen.“
    „Mister, ich habe nicht die ganze Nacht Zeit“, sagte Hendricks und war froh, dass der Mann so selbstsicher war und gar nicht an eine Fehleinschätzung seinerseits dachte.
    „Den Inhalt des Koffers bitte.“ Der Mann lächelte falsch und streckte die Hand aus. Brauer reichte wortlos den Koffer und der Triade prüfte den Inhalt. „Sie müssen wirklich in Eile sein. So viel Geld sehen wir nur, wenn jemand verschwinden soll.“
    Hendricks warf dem Mann bloß seinen ausdruckslosen Blick zu, welchen er mit etwas Diabolischem würzte.
    „Folgen Sie mir“, sagte der Mann bloß. Sie gingen durch den luxuriös eingerichteten Raum in einen Nebenkorridor, an dessen Wänden antike Gemälde hingen, die eigentlich in ein Museum für chinesische Kunst gehörten, und erreichten eine mit Holz verkleidete Tür. Der Mann klopfte kurz, steckte den Kopf hinein, es wurden wenige Worte auf Mandarin gewechselt, dann bedeutete er den drei Männern einzutreten.
    Eine junge Asiatin huschte an ihnen

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