Geheimprojekt Styx
in die Kniekehle seines Gegners, dieser knickte ein und sofort setzte Boratto seine beeindruckenden Kenntnisse des brasilianischen Jiu Jitsu ein, das sich hauptsächlich auf den Bodenkampf konzentrierte; die Schmerzen der Treffer, die er hatte einstecken müssen, ignorierte er, getrieben vom Willen, zu überleben und seine Pflicht gegenüber Hendricks zu erfüllen.
Er schlang beide Beine um den Hals seines Gegners und beförderte ruckartig seinen Oberkörper nach oben. Während der Triade reflexartig mit den Händen zum Hals ging, zog Boratto ihn nicht nur zu Boden, er erreichte so auch den Kopf seines Gegners. Boratto packte die Schläfen des Mannes, eine ruckartige Bewegung später hatte er ihm das Genick gebrochen und bewegte seinen Körper zur Seite, um nicht wieder auf dem Rücken zu landen.
Dann war Boratto auf den Beinen, wischte sich Blut von der geplatzten Oberlippe und schnellte quer durch den Raum, um einen der beiden Angreifer Hendricks' unschädlich zu machen. Mit einer gewissen Routine – ein Produkt seiner Zeit beim BOPE in Rio de Janeiro – trat er dem Triaden zu Hendricks' Linken in die Kniekehle, schlug ihm dreimal rasch in die Nieren und trat dem dann am Boden liegenden Mann ins Genick. Mit einem leisen Knirschen brach auch dessen Genick. Boratto fischte vom Gürtel des Mannes eine Pistole, entsicherte die Waffe und erschoss blitzschnell den letzten Gegner Hendricks' mit jeweils zwei Schüssen in den Rücken. Dabei war er darauf bedacht, zu verhindern, dass die Kugeln versehentlich ihr Ziel durchschlugen und Hendricks ebenfalls trafen.
„Ich hab' kein freies Schussfeld!“, rief Boratto an Hendricks gewandt und hatte sich bereits auf Brauer und dessen Gegner konzentriert.
„Aus dem Weg!“ Hendricks stürmte an ihm vorbei und erreichte den Triaden, der Brauer inzwischen in die Ecke gedrängt hatte, wenige Herzschläge später und setzte einen simplen, aber effektiven Hebel an, um ihn zu Boden zu werfen. Der Mann schlug unsanft auf dem Boden auf und Hendricks packte sofort sein Kinn und zog den Kopf nach hinten – genug, um den Mann in Panik zu versetzen, aber zu wenig, um ihn zu töten.
„Keine Bewegung“, knurrte Hendricks und atmete schwer ein und aus. „Sind alle in Ordnung?“
„Das blöde Arschloch hat mir jede Menge Blutergüsse verpasst“, knurrte Boratto. In der Tat sah der Brasilianer arg derangiert aus, schien aber noch halbwegs einsatzfähig.
„Poseidon?“
„Mir fehlt nichts.“ Brauer tastete seine Stirn ab und zuckte mit den Achseln. „Nur ein Kratzer.“
Hendricks verkniff sich eine Bemerkung. Jeder Boxer wäre wohl von seinem Trainer vom Kampf entfernt worden, doch Brauer schien sich wenig um die Verletzung zu kümmern.
Kein Wunder, dachte Hendricks, er ist ja auch ein ehemaliger Elitesoldat. Einer von den ganz harten Hunden.
„So, Freundchen“, sagte er an den Triaden gewandt, den er immer noch an den Boden gefesselt hatte. „Und du bringst uns jetzt zu deinem Boss, Mister Cheng.“
„Das werden Sie nicht überleben, Hendricks!“
„Achja? Wir haben gerade fünf deiner Leute getötet, denk mal darüber nach, was passiert, wenn ich meine Freunde hole.“
Der Triade schwieg nur.
„Waffen“, wies Hendricks Brauer und Boratto an. Die beiden lasen ihre Waffen vom Boden auf, überprüften sie routiniert und folgten Hendricks zurück in den Korridor, der zu Chengs Büro führte.
Der Anführer der getöteten Triaden wurde von Hendricks mit fast zwei Metern Abstand vor sich her dirigiert, da er fürchtete, der Mann würde versuchen, ihm seine Waffe abzunehmen, die er von Boratto gereicht bekommen hatte.
Sie erreichten die Tür, der Triade öffnete sie, und sein Boss sah genervt von seinem Laptop auf. „Was ist denn nun schon- Scheiße.“ Er erhob sich, hob die Hände und sah mit einem neutralen Gesichtsausdruck Hendricks an.
„Mister Cheng“, sagte Hendricks und schickte den Triaden vor sich mit einem Ellenbogenhieb zu Boden. „Ich sagte doch, dass ich wiederkomme.“
„In der Tat, ja.“ Cheng schien seine Gefühle recht gut unter Kontrolle zu haben, ihm war keine Furcht anzusehen.
„Sie wissen, was ich will. Sie haben also die Wahl. Verschaffen Sie mir die Informationen und den Zugang, verschwinde ich morgen Mittag aus dieser Stadt und werde Sie nie wieder behelligen. Das Geld dürfen Sie übrigens behalten. Wenn Sie mir jetzt die Kooperation verweigern, werde ich Ihren Club auseinandernehmen. Die Polizei dürfte mit Sicherheit recht
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