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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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sich, nie wieder mache ich eine solch enge Aktion.
    „Heilige Scheiße!“, entfuhr es Boratto, der sie mit maximaler Geschwindigkeit in Richtung Fischer-Hafen brachte, wo sie ein kleines Lagerhaus gemietet hatten. „Das war völlig bekloppt, Mike!“
    „Hat aber funktioniert“, gab Hendricks trocken zurück und versuchte dabei so ruhig wie möglich zu klingen. Selbst wenn er sich gar nicht so fühlte. „Und das zählt am Ende.“
    „Es war eine ausgezeichnete Lösung“, brummte Brauer bloß.
    „Das war völlige Scheiße, Brauer!“, erwiderte Boratto außer sich.
    „Ich habe schon Schlimmeres erlebt.“ Brauer zuckte mit den Achseln und sah zurück zur Asian Dream, die nun vollends angedockt hatte. „Navigiere mal durch ein Seeminenfeld bei dichtem Nebel. Das ist völlig abgefuckte Scheiße.“
    „Schnauze! Alle beide!“, befahl Hendricks. Er wollte seine Ruhe, um den Schock von eben zu verarbeiten. Denn es war mehr als knapp gewesen, er würde sogar so weit gehen und behaupten, noch nie dem Tod so nah gewesen zu sein. Und es war eine Erfahrung, die er nie wieder machen wollte.
    Für den Rest der kurzen Fahrt schwiegen sie, und als schließlich der Fischer-Hafen in Sicht kam, drosselte Boratto ein wenig das Tempo, um nicht noch mehr als sowieso schon aufzufallen. Sie steuerten direkt auf das angemietete Lagerhaus zu, machten das Boot am kleinen Pier fest und trugen den bewusstlosen Söldner-Chef hinein. Boratto wurde eine kleine Reisetasche gereicht, aus der er Bleichmittel gegen eventuelle DNA-Reste nahm und das gesamte Boot damit überzog. Anschließend folgte er Brauer und Hendricks ins Innere des Lagerhauses. Er verriegelte die Tür des Gebäudes und zog sich die Sturmhaube vom Kopf.
    Hendricks hatte den Söldner-Chef inzwischen schon auf einen Stuhl aus Edelstahl gesetzt, dessen rote Farbe an zahllosen Stellen dem Rost gewichen war, und stand nun mit vor der Brust verschränkten Armen vor dem bewusstlosen Mann.
    Boratto ließ den Blick schweifen und erspähte zahllose alte Pappkartons, Holzkisten und einige leere Ölfässer. Es bestand kein Zweifel, diese Lagerhalle war seit Jahren nicht mehr wirklich genutzt worden.
    „Ich ziehe mich eben um“, vermeldete Brauer und verschwand im einzigen kleinen Zimmer des Lagerhauses. Etwa zwei Minuten später kam er in einem grauen Anzug zurück, seine gesamte Ausrüstung war in einer Reisetasche verstaut, die er im Kofferraum des BMW 7er unterbrachte, den sie auch schon verwendet hatten, um zum New Dragon Club zu fahren.
    „Reichst du mir das Gegenmittel?“, fragte Hendricks wie nebensächlich und drehte halb den Kopf, um Brauer ansehen zu können.
    „Ja, hier.“ Brauer reichte Hendricks eine kleine Spritze, die er aus dem schwarzen Aktenkoffer auf dem Tisch neben dem Stuhl, auf dem der Söldner-Chef saß, genommen hatte. Hendricks drückte ein wenig den Kolben hinunter, um eventuelle Luft zu entfernen, dann setzte er dem Söldner die Spritze.
    „Art? Dein Einsatz bitte.“ Boratto nickte grimmig und entledigte sich sämtlicher Ausrüstung, bis er nur noch seine Kleidung und die Handschuhe trug. Er warf einen kurzen Blick auf die Zangen, die Bohrmaschine und die Plastiktüten, die auf dem Tisch ausgebreitet worden waren.
    Dann kam der Söldner auch schon zu sich, hustete mehrfach, blinzelte und hob langsam den Kopf.
    „Mills“, begann Hendricks ohne Umschweife. „Wir kennen uns aus Kapstadt.“
    Der Mann nickte matt. „Ja“, sagte er.
    „Dann wissen Sie, was ich will.“
    „Wissen, was wir gemacht haben.“
    „Ganz genau.“ Hendricks wies mit einer Geste auf Boratto. „Dieser Herr hier wird Sie zum Reden bringen. Und das schnell. Und wir beide wissen, dass niemand ewig durchhalten kann. Also, machen Sie es sich einfach und reden Sie. Erzählen Sie mir alles, was Sie wissen.“
    Mills schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht.“
    „Art.“
    Boratto nahm die Plastiktüte vom Tisch und zog sie Mills über den Kopf. Der Mann begann nach etwa einer halben Minute panisch zu atmen und verbrauchte so die restliche Luft in der Tüte, die Boratto fest um seinen Hals gezogen hielt. Etwa zehn Sekunden später riss Boratto die Tüte wieder von Mills' Kopf. Der Söldner atmete hustend mehrfach tief ein und aus.
    „Sie haben noch alle Finger und Ohren. Also, reden Sie!“, bellte Boratto und beugte sich zu Mills hinunter, so dass er ihm direkt ins Gesicht sehen konnte. „Ich habe Schweine wie Sie in den Favelas gefoltert, um an Informationen zu

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