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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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auf die Gefahr im Dschungel konzentriert hatten, wurden durch den Beschuss aus ihrem Rücken völlig überrascht, der Widerstand der verbliebenen Männer endete, als der letzte von ihnen durch einen Pfeil getötet wurde. Die Rebellen, welche noch nicht sofort tot waren, hauchten ihr Leben in den nächsten Sekunden aus.
    Pater Santiago ließ seine erbeutete Waffe sinken. Er wusste nicht so recht, wie er sich verhalten sollte. Wer war es gewesen, der hier gerade interveniert hatte?
    Aus dem Dschungel trat ein großer Mann heraus, und Santiagos erster Impuls war es, seine Waffe wieder in Anschlag zu bringen. Denn der Mann hätte auch als Rebell durchgehen können, doch dann fiel sein Blick auf die taktische Weste, die nach modernsten Militärstandards gefertigt war, und die schwer modifizierte AMD-65. Das war eindeutig kein Rebell.
     
    Hendricks ließ sich die letzten drei Meter vom Baum fallen, landete gekonnt auf beiden Beinen und lief auf den Hof zu, während er den Bogen in die linke Hand nahm und mit der anderen seine Glock zog.
    „Sind Sie Pater Santiago?“, erkundigte er sich bei dem Mann in Cargo-Hose und Freizeithemd.
    „Äh, ja“, gab dieser offenkundig verwirrt zurück.
    „Die Kirche schickt uns“, erläuterte Hendricks und winkte in Richtung Dschungel. Mangope kam hinzu und hinter Pater Santiago tauchte plötzlich Tinto auf, was diesen minimal zusammenzucken ließ.
    „Tinto, Umgebung nach weiteren Rebellen überprüfen. Walter, hilf mir mit den Krankenschwestern!“ Hendricks betrachtete die reglosen Frauen, von denen nur zwei der ursprünglich zehn am Leben waren. Sie zitterten am ganzen Leib und bluteten aus Stellen, die Schmerzen verursachen mussten, die Hendricks sich lieber nicht vorstellen wollte. „Pater, wir bringen Sie und Ihre Leute hier weg.“
    Santiago fluchte auf Spanisch und Hendricks erwiderte in akzentfreiem Spanisch: „Beruhigen Sie sich. Jetzt kommt es darauf an, dass ihr Tod nicht umsonst war. Indem wir weiterleben, ehren wir sie. Glauben Sie mir, Pater, ich habe solche Dinge schon oft gesehen.“ Das war zwar gelogen, Hendricks war nämlich zu dem Ergebnis gekommen, dass lateinamerikanische Rebellen und Kartellangehörige zwar ähnlich brutal waren, doch es war auf eine andere Art. Er wollte nicht sagen, dass die afrikanischen Rebellen gnadenloser vorgingen, doch sie taten sich wenig mit den Kartellen, die auf offener Straße ganze Gebäude in einen Schweizer Käse verwandelten.
    „Haben Sie ein Fahrzeug?“, fragte Santiago Hendricks, während er sich die Kalaschnikow über die Schulter hängte. Er war immer noch verwirrt, einen Söldner zu treffen, der fließend Spanisch sprach, und das mitten im Busch!
    „Nein, wir werden in dreißig Kilometern per Hubschrauber abgeholt.“ Hendricks musterte Santiago eingehend. Der Mann sah nicht aus wie jemand, der sein gesamtes Leben als Priester verbracht hatte. Er bewegte sich in mitten dieses Blutbads wie jemand, der so etwas bereits mehrfach erlebt hatte. Hinzu kam der Umstand, dass er präzise gefeuert hatte und sich offenbar mit Waffen auskannte. Auch fand er sich nicht in einem inneren Konflikt wieder, er hatte akzeptiert, dass die Toten tot waren, so herzzerreißend dieser Umstand auch sein mochte.
    Der Mann ist Soldat, dachte Hendricks, oder Söldner. Aber ganz bestimmt kein Priester.
    „Walter, mach unsere Krankenschwestern bereit für die Reise. Pater, suchen Sie die Dinge zusammen, die Sie mitnehmen wollen. Ich will hier in zehn Minuten verschwunden sein.“ Hendricks lief zurück zum Dschungel, las dort die Rucksäcke vom Boden auf und traf beim Brunnen wieder mit Mangope zusammen, der den traumatisierten Krankenschwestern gerade dabei half, sich wieder einzukleiden. Ferner versorgte er ihre Wunden, was ihm offensichtlich Unbehagen bereitete.
    „Walter“, sagte Hendricks und legte seine Hand auf dessen Schulter. „Du blutest.“
    „Nur ein Kratzer.“
    „Das glaube ich weniger.“
    Mangope sah Hendricks an und wusste, dass sein designierter Vorgesetzter Recht hatte. „Hier“, meinte Hendricks und drückte ihm ein Notfallset, wie es auch in Kriegsgebieten verwendet wurde, in die Hand. „Wir können es nicht gebrauchen, dass du hier schlapp machst.“
    Mangope nickte bloß, erhob sich, nahm das Notfallset und suchte Pater Santiago auf. Er fand den Priester im Geräteschuppen, wo er Wasserflaschen aus Kartons schälte, die sie am Brunnen befüllen wollten.
    „Haben Sie hier einen Ofen?“, fragte Mangope und Santiago

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