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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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stecken blieb. Hendricks zuckte unwillkürlich zusammen, musterte kurz den Gegenstand und sah sich mit mehr Fragen konfrontiert als noch zuvor. Es war ein schwarzer Tomahawk, eine Universalwaffe der Indianer, die damals unglaublich präzise damit hatten werfen können. Einen Indianer in Norwegen anzutreffen empfand er allerdings als höchst unwahrscheinlich.
    Doch der Mann, der sich zehn Meter entfernt aus einem kleinen Schneehaufen erhob, war kein Indianer. Seine komplett weiße Kleidung wurde durch eine ebenfalls weiße Sturmhaube komplettiert, und als er sich diese abzog, kam ein Gesicht zum Vorschein, das zu einem Mann Ende vierzig gehörte und durch einen Vier-Tage-Bart eingerahmt wurde.
    „Poseidon“, begrüßte er Brauer und breitete die Arme aus.
    „Sax“, erwiderte Brauer und die beiden Männer umarmten sich freundschaftlich. Dann wies Brauer auf Hendricks. „Das ist Michael Hendricks, mein Boss.“
    „Hendricks, angenehm“, stellte dieser sich vor und schüttelte dem Mann in seiner weißen Kleidung die behandschuhte Hand.
    „Thorleif Saxegaard“, erwiderte der Mann und lächelte dünn. „Aber Sax reicht auch.“
    Saxegaard war, wie Hendricks bemerkte, recht klein, noch etwas kleiner als Sanchez, wenn auch wohl nur einige Zentimeter. Der Norweger drehte sich halb um und machte ein kurzes Handzeichen, das Hendricks ebenfalls verstand: Sammeln.
    Vollkommen synchron standen zwei weitere Männer in Winterkampfkleidung auf, der eine weit über zwei Meter in der Größe, der andere ähnlich wie Hendricks gebaut. Fassungslos sah er, wie die beiden Männer auf sie zu kamen, ebenfalls ihre weißen Sturmhauben abnahmen und breit grinsten.
    Ich habe die vorher nicht gesehen, dachte Hendricks, scheiße noch eines. Die hätten mich glatt erschossen, wenn das hier kein freundschaftlicher Besuch gewesen wäre.
    „Knut Ragnarsson“, sagte Saxegaard und wies mit einer Geste auf den großen Mann, der glatt als Wikinger durchgegangen wäre – Vollbart, lange blonde Haare, die fast bis zu den Schultern reichten und einen Händedruck wie zwei Schraubstöcke - mindestens. „Das ist Ivar Prestud“, fuhr er fort und stellte den dritten Mann vor.
    „Knut ist unser Koch, Ivar unser Jäger“, erklärte Saxegaard mit einem Ausdruck im Gesicht, der definitiv das Gegenteil bedeutete.
    „Koch?“, fragte Hendricks nach, sichtlich irritiert.
    „Ja.“ Ragnarsson sah zu Hendricks hinunter, und obwohl er allein durch seine Körpergröße einschüchternd wirkte, hatte Hendricks das Gefühl, dass dieser Berg von Muskeln weitaus mehr war als ein Koch. „Und nebenbei noch andere Dinge.“
    „Klären wir ihn auf?“, fragte Saxegaard Brauer auf Norwegisch.
    Der nickte bloß, hielt Brauer doch wenig von Spielchen.
    „Okay“, sagte der kleine Norweger dann wieder auf Englisch, das, bis auf den Akzent, absolut tadellos war. „Ich vermute, du weißt bereits, dass wir Poseidon hier aus A-Stan kennen. Wir sind alle Veteranen des Marinejegerkommandoen.“
    „Die norwegischen Navy SEALs, ja, ich habe von euch schon gehört“, erwiderte Hendricks.
    „Ganz genau. Wir kommen zu dritt auf knapp fünfundsechzig Dienstjahre, so genau haben wir das nie ausgerechnet. Spielt am Ende aber keine Rolle, wichtig ist nur, dass wir lange in diesem Geschäft sind. Sehr lange. Und wir haben überlebt, was nicht alle behaupten können. Wenn du also jemanden suchst, der zusammen mit dir in der Arktis Türen eintritt, bist du bei uns an der richtigen Adresse.“
    Hendricks nickte und musterte jeden der drei Männer eingehend. Sie sahen aus, als kämen sie direkt aus dem aktiven Dienst. Den konzentrierten Ausdruck in den Augen, die gezeichneten Gesichter, in denen einige kleinere und größere Narben zu erkennen waren, und schließlich eine physische Verfassung, die ihresgleichen suchte.
    Wie lange sind die noch mal aus dem aktiven Dienst raus, fragte Hendricks sich und verwarf den Gedanken sofort wieder. Benjamin Barack war immer noch genauso fit wie zu seiner aktiven Zeit bei der israelischen Armee, lediglich sein fortgeschrittenes Alter machte sich ein wenig bemerkbar. Es bestand kein Zweifel, diese drei Männer waren wohl eine der besten Kombinationen aus Erfahrung und körperlicher Verfassung, die man antreffen konnte.
    „Also, Michael“, sagte Saxegaard und zog seinen Tomahawk aus der Wand, wog ihn in der Hand hin und her. „Es geht also in die Arktis.“
    „Ganz genau. Wie viel hat Brauer erzählt?“
    „Genug, damit wir wussten, was

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