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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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Machtkampf verfallen und so für längere Zeit handlungsunfähig werden. Doch Mangope fühlte sich seltsam leer. Er, der gelernt hatte, dass Gewalt nahezu jedes Problem lösen konnte, stellte nun fest, dass er nicht die Genugtuung empfand, die er sich erwünscht hatte.
    Van der Vaals Tod war nicht die Rache, die ihm dabei half, seinen Frieden mit Gorros Tod zu machen. Der Priester, der im Herzen ein Krieger gewesen war, kehrte dadurch nicht wieder zurück. Und selbst wenn Rache immer das Motiv der Literatur, der Filme und der Theaterstücke war, so erkannte Mangope erst jetzt, wie sinnlos sie doch war.
    Erstaunlich, dachte er bitter, dass ich das erst jetzt bemerke.
    Wenn Hendricks also einmal, leicht angetrunken und nach einigen harten Erlebnissen, davon sprach, dass ihm der theoretische Mörder Sanchez' niemals in die Finger kommen durfte, so würde Mangope vielleicht einmal sagen, dass es ihm keinen Frieden bringen würde. Im Gegenteil. Es kostete nur unnötige Leben. Doch er wusste selbst, dass niemand mehr für solche Argumente zugänglich war, wenn er einmal erst den Pfad der Rache betreten hatte. Und Hendricks, der zu Sanchez eine noch sehr, sehr viel engere Beziehung hatte, als Mangope es zu Gorro gehabt hatte, schätzte Mangope so ein, dass er notfalls Dutzende töten würde; eine Entführung Sanchez' war wohl das Dümmste, was man tun konnte – es sei denn, man konnte auf eine kleine Armee zurückgreifen.
    Es kursierte die Geschichte von Hendricks, der rund neun Mann von anstehenden Operationen abgezogen hatte, um Sanchez zu finden, die am Ende bloß bei einer Freundin gewesen war. Und dies verriet eine ganze Menge über Hendricks.
    Mangope schüttelte den Gedanken ab, der sich in seinen Geist geschlichen hatte, da ihm die Schmerzmittel zu schaffen machten, und er erreichte die große Küche der Villa. Mit einer müden Bewegung öffnete er eine Verkleidung und anschließend ein Gasventil. Dann stopfte Mangope eine Zeitung in einen Toaster und schaltete diesen ein.
    Das Gas würde sich in der Küche verteilen und durch die Flammen, die der Toaster schon bald über das Papier der Zeitung züngeln lassen würde, entzündet werden – eine improvisierte Sprengvorrichtung mit Zeitzünder.
    Mangope humpelte durch die zerstörte Haupteingangstür die Auffahrt herunter und ging dann hinter einem der schwarzen SUVs in Deckung.
    Keine Sekunde zu früh.
    Denn dann detonierte auch schon die Gasleitung und zerstörte das gesamte Haus auf höchst eindrucksvolle Art und Weise. Es war durchaus vergleichbar mit einem der neuesten Action-Filme, wie Mangope befand und sich dann schließlich, mit einem Klingeln in den Ohren, aufrichtete, demonstrativ Staub von seiner Schulter klopfte und die Auffahrt weiter hinunter humpelte – geplagt von den Gedanken, ob er noch imstande war, die Pilatus zurück nach Katar zu fliegen.

Kapitel 25 – Snowmen
     
    Die Gulfstream befand sich auf dem Weg von Hongkong mit Kurs Norwegen, genau gesagt dessen Hauptstadt Oslo. Anders als auf dem Hinflug, saßen in der Kabine nun nur noch Hendricks und Brauer, Boratto hatte einen Flug nach Katar gebucht, selbstverständlich erster Klasse und mit einer gehörigen Dosis Schmerzmittel.
    Hendricks, der sich immer noch fragte, ob seine Diagnose richtig gewesen war, saß nun Brauer gegenüber und betrachtete einige Bilder von Sanchez, die er auf seinem iPhone hatte. Bei ihrem herzlichen Lächeln, das selbst auf Bildern umwerfend aussah, wurde Hendricks warm ums Herz – etwas, das er brauchen würde, wenn er in den nächsten Tagen in die Arktis aufbrach.
    „Wo hast du deine Kontakte eigentlich kennengelernt, Poseidon?“, fragte Hendricks, den Blick immer noch auf Sanchez' Bilder gerichtet.
    „Bei einer gemeinsamen Übung, ist schon Ewigkeiten her. Wir sind in Kontakt geblieben, und als wir uns schließlich einmal in Afghanistan begegnet sind-“
    „Moment mal-“, unterbrach Hendricks und sah nun doch auf.
    „Afghanistan?“
    „Ja. Spezialeinheiten arbeiten da immer wieder zusammen, und die Jungs von den Norwegern sind absolute Spitze. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der sich so sicher im Winter oder an Küsten bewegen kann. Und glaube mir, wir werden ihre Fähigkeiten brauchen.“
    „Hmm, mein Winterkampftraining liegt Jahre zurück. Ich war ein paar Mal Skifahren, aber mehr auch nicht.“ Hendricks zuckte mit den Achseln. „Dafür kann ich mit über zweihundert Stundenkilometern den Wagen ruhig halten und ein Power-Boat bei fünfundvierzig

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