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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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sollte, jeder wusste, was zu tun war.
    Und alles, was Hendricks jetzt noch machen musste, war warten. Die letzten siebzig Sekunden, ehe Rupo die Auffahrt hinauffahren würde, in seinem viel zu teuren Sportwagen aus Italien.
    „Alle sind bereit, Sir.“
    „Gut.“ Hendricks nahm wieder einen Schluck Scotch, schenkte sich dann nach und stellte die Flasche wieder auf den Couchtisch neben den Aktenkoffer. Im Geiste zählte er die Sekunden und schaute nebenbei auf Genf hinunter. Dann hörte er das leise Geräusch eines Sportwagens und der Personenschützer im Wohnzimmer flüsterte: „Wir haben die vier Personenschützer Rupos im Auge.“
    Hendricks schwieg. Er war zwar nicht wirklich nervös, allerdings angespannt genug, dass er sich leicht unwohl fühlte. Der einzige Trost war, dass Rupo sich gleich mehr als unwohl fühlen würde. Er schaute weiterhin aus dem Fenster, selbst als er hörte, wie Rupo das Haus betrat und seine Leibwächter nach Hause schickte. Er war sich seiner Sache offenbar sehr sicher.
    Hendricks nahm einen weiteren Schluck Scotch und genoss das leichte Brennen in der Kehle, ehe er schluckte und darauf wartete, dass Rupo das Wohnzimmer betrat.
    Das Geräusch von einem Paar Anzugschuhen mit Ledersohle ertönte vor der Holztür, die ins Wohnzimmer führte, die Tür wurde geöffnet und das Licht eingeschaltet. Drei weitere Schritte folgten, dann kamen sie abrupt zum Stehen.
    Hendricks zählte innerlich bis drei, dann sagte er: „Guten Abend, Mister Rupo.“ Er drehte sich um, die rechte Hand locker in der Hosentasche, die Linke hielt das Scotchglas. Beiläufig nickte Hendricks den zwei Männern zu, einer schloss die Tür, der andere zog seine Pistole und hielt sie vielsagend an der Außenseite des rechten Oberschenkels.
    „Gestatten Sie, mich vorzustellen. Michael Hendricks, Direktor von Rook Global Enterprises.“ Er lächelte dünn, mit dem Hauch des Anflugs einer gewissen Arroganz.
    Rupo, der mit seinen fünfzig Jahren bereits an einigen Stellen graue Haare bekommen hatte, sah mit einer nicht näher definierbaren Kombination aus nackter Panik, Interesse und Abscheu Hendricks an.
    „Was tun Sie in meinem Haus?“
    Hendricks hob das Scotchglas etwas in die Höhe. „Ihren Scotch trinken, für's erste. Guter Geschmack übrigens, muss teuer gewesen sein, die Flasche. Die Aussicht ist auch ausgezeichnet.“
    Rupo schwieg kurz, musterte Hendricks und die beiden Männer in seinem Rücken. Er erkannte, dass er sich in einer denkbar schlechten Situation befand.
    „Verlassen Sie mein Haus, auf der Stelle, oder ich werde meine Leibwächter-“
    „Ihre Leibwächter, Rupo, sitzen bewusstlos in ihren beiden Wagen und werden sich die nächsten sechs Stunden überhaupt nicht mehr von der Stelle rühren“, unterbrach Hendricks. „Ihrer Familie geht es übrigens im Kino gut. Ihr Sohn hat sich ein Eis gekauft, Erdbeer, Vanille, jeweils zwei Kugeln. Ihre Frau scheint auf ihre Linie zu achten, sie übt sich in Abstinenz.“
    Hendricks nahm einen weiteren Schluck Scotch und ging im Geiste seinen Plan weiter durch. Punkt eins, Rupo zu zeigen, wer hier die Fäden in der Hand hatte, war gelungen. Nun kam Punkt zwei. Den Mann völlig aus der Fassung zu bringen.
    Dazu hatte Hendricks die Eröffnung mit der Erwähnung von Rupos Familie gemacht, die von zwei Mitarbeitern der RGE im Kino beobachtet wurden.
    „Lassen Sie meine Familie da raus. Ich habe Geld, jede Menge Geld, wenn es das ist, was Sie wollen.“
    Hendricks lachte auf. „Geld? Wenn ich Geld wollte, ginge ich zur Bank. Nein, Rupo, Sie verstehen nicht ganz, weshalb ich hier bin.“ Hendricks stellte das Glas ab, griff sich das Dossier über Rupos Sohn Franck, die rechte Hand immer noch in der Hosentasche.
    „Ihr Sohn, Franck, vierzehn Jahre alt. Gute Noten in der Schule, will mal studieren und in die Fußstapfen seines Vater treten. Alles sehr löblich. Doch regelmäßige Besuche auf Pornoseiten und den von Webcam-Girls trüben das Bild doch etwas. Außerdem scheint er eine leichte Obsession für eine seiner Mitschülerinnen entwickelt zu haben. Die Facebook-Daten sind da sehr aufschlussreich.“ Er warf die Akte auf den Sessel, der Rupo am nächsten war. Dann griff er sich das Dossier über Rupos Frau, Viktoria.
    „Ihre Frau mag die französische Küche, geht zweimal in der Woche zur Mani- und Pediküre, kauft regelmäßig bei Gucci, Armani und Rolex ein sowie bei Versace. Bei Amani kaufe ich übrigens hin und wieder selbst ein, doch die meisten Anzüge

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