Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
Vom Netzwerk:
und Curtis Naidoo trat ein.
    „Frank!“, grüßte er und schien einen Großteil der Förmlichkeiten auf der Türschwelle abgelegt zu haben. Er trat zu Howell heran und die beiden schüttelten sich die Hände. Er richtete sich wieder auf und wandte sich nach rechts, zu Hendricks. „Mister Hendricks, immer eine Freude, Sie zu sehen.“
    „Die Freude ist ganz meinerseits, Mister Naidoo“, gab Hendricks zurück und erwiderte den kräftigen Händedruck. Als Naidoo zur Rechten Hendricks' blickte, nahm sein Gesicht für den Bruchteil einer Sekunde einen fragenden Ausdruck an, wurde jedoch schnell wieder durch die gut einstudierte politische Maske verdrängt. „Darf ich vorstellen, Nadia Sanchez, meine Freundin.“
    Hendricks sparte das Detail, dass sie bald heiraten würden, wissentlich aus. Es war eine Privatsache und sollte auch privat bleiben.
    „Miss Sanchez, ich bin außerordentlich erfreut, Sie kennenzulernen“, sagte Naidoo und schüttelte Nadias Hand.
    „Danke, Herr Minister“, antwortete sie und setzte ein neutrales Lächeln auf, das mit denen, die sie Hendricks am Morgen schenkte, überhaupt nichts gemein hatte.
    Er wandte sich mit einer ausladenden Geste an Hendricks und Howell. „Das sind meine Frau Patricia und mein ältester Sohn John.“
    Es folgte eine weitere Begrüßung, man stellte einander vor und Hendricks unterdrückte den Impuls, Sanchez zu packen, sie wie auch schon zuvor im Ankleidezimmer wegzutragen und einen schönen Abend mit ihr zu verbringen. Naidoos Sohn John, als typischer Teenager, konnte seinen Blick einfach nicht von Sanchez Dekolleté wenden, selbst wenn er, vermeintlich, unauffällig auf ihre Brüste starrte.
    Als sie sich auf den Weg in den Speiseraum machten, flüsterte Sanchez Hendricks ins Ohr: „Beruhige dich, das ist in dem Alter normal.“
    Die Antwort bestand nur aus einem scharfen Einatmen. Schließlich fügte Hendricks hinzu: „Du weißt, wie ich auf sowas reagiere.“
    „Ja.“
    Sie erreichten den Esstisch und setzten sich nebeneinander hin, dann wurde auch schon von zwei Hausangestellten aufgetragen. Hendricks, für den die Sache noch nicht beendet war, wechselte auf Spanisch, mit einem starken Favela-Akzent, wobei er sich etwas zur Seite beugte und Sanchez direkt ins Ohr sprach.
    „Ich hasse solche Blicke, Nad.“
    „Eigentlich sollte ich solche Blicke ja hassen.“ Sie lächelte unentwegt weiter, während Hendricks seine neutrale Miene aufgesetzt hatte, die er immer bei Geschäftsterminen verwendete.
    „Du hast gelernt, damit umzugehen.“ Und Hendricks wusste, dass es stimmte. Jemand wie Sanchez, mit den Maßen eines Models und ihrem exotischen Aussehen, zog nahezu jeden Blick auf sich, und am Strand war es sogar noch schlimmer. Das war auch der Grund, weshalb Hendricks am Strand immer eine Sonnenbrille trug, damit andere Männer seine Blicke, die, wenn solche töten könnten, mit einer atomaren Waffe vergleichbar gewesen wären, nicht sehen konnten.
    „Mehr oder weniger. Am liebsten sind mir dann doch deine Blicke.“ Sie drehte den Kopf halb und schenkte ihm eines dieser Lächeln, das er so sehr liebte. Anders als das, was sie Naidoo gezeigt hatte, kam dieses von Herzen und war voller Wärme. Sanchez erinnerte sich, wie Hendricks in einem Nachtclub mit einem sehr aufdringlichen Mann eine Schlägerei begonnen hatte, da er einfach nicht im Stande gewesen war, seine Flirtversuche Sanchez gegenüber zu unterbinden. Ja, Hendricks war schnell eifersüchtig und witterte schon auf Kilometer eventuelle Nebenbuhler. Doch Sanchez mochte diese fragwürdige Eigenschaft, denn genau sie war das Indiz dafür, dass Hendricks, der sich mit seinem Geld „jede Braut auf dem Planeten kaufen kann“, wie Boratto es einmal formuliert hatte, eben dies nicht tat. Und das war für Sanchez das, was Liebe ausmachte, dass der Partner immer der sichere Hafen war, in den man sich zurückziehen konnte. Hendricks würde auch keinen Seitensprung machen, gleiches galt für sie.
    „Zurück zum Geschäftlichen“, meinte er bloß und wandte seine Aufmerksamkeit der Bistecca alla fiorentina und den Pellkartoffeln vor sich auf dem Teller zu. John Naidoo, der schräg gegenüber von Sanchez saß, schien mehr an ihren Kurven denn an seinem Steak interessiert zu sein.
    Hendricks überging dies, ganz wie Sanchez es ihm geraten hatte.
    „Frank, das Essen hier ist wie immer ausgezeichnet!“, stellte Naidoo nach den ersten paar Bissen fest und hob sein Weinglas, welches selbstverständlich mit

Weitere Kostenlose Bücher