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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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was Geld bringt. Drogenhandel, Prostitution, Waffenhandel, Schmuggel, Erpressung, Schutzgeld, selbst im Bergbau soll er mitmischen. Beweisen kann man ihm natürlich nichts.“ Mangope schwieg für einige Sekunden, ehe er fortfuhr. „Wir müssen konkrete Beweise finden und ihn dann vor Gericht kriegen – oder er wird bei einer Festnahme getötet, aber darüber sprechen wir später.“ Mangope hob die erste von insgesamt drei Reisetaschen auf, die er unter den schlichten Stahltisch in der Mitte des Raumes gestellt hatte.
    „Wir fangen mit unseren Ermittlungen in Mitchell's Plain an. Tonio, für dich, das ist eines der größten Townships hier im Land. Mitchell's Plain ist brandgefährlich, wir werden also schwer gerüstet da reingehen.“
    „Heißt?“, wollte Tinto wissen.
    „Zivile Kleidung, aber ordentlich Feuerkraft in der Hinterhand. In der Gegend ist man schneller seine Waffe los, als man „Scheiße“ sagen kann. Sein Leben übrigens auch.“ Mangope öffnete die Reisetasche und gab damit den Blick frei auf ein umfangreiches Arsenal an kurzen Revolvern und Pistolen und dazu passenden Holstern, ebenso Messer mit stehender Klinge und welche mit Sprungfeder. Die zweite Tasche enthielt Schutzwesten in verschiedenen Größen und Klassen und in der dritten Tasche waren Maschinenpistolen, Sturmgewehre und einige Schrotflinten enthalten. Es bestand kein Zweifel, Mangope rechnete in den Townships mit einem Krieg.
    „Was ist das denn für ein Ding?“, fragte Gorro und untersuchte mit einem skeptischen Blick einen Revolver, der Schrotflinten-Munition verschießen konnte.
    „Für den Mann von Welt“, erwiderte Mangope trocken, nahm Gorro den Revolver ab und schob ihn zurück in den Holster, welchen er sich um den linken Unterschenkel wickelte. Um den rechten schlang er eine kurze Messerscheide samt Klinge, dann schob Mangope das Hosenbein wieder hinunter. Gorro hatte das Geschehen mit einem skeptischen Blick betrachtet und prüfte nun die Kammer einer Glock 26, welche er in einem Holster am Rücken verstaute.
    „Hältst wohl wenig von Knöchelholstern, wie?“, fragte Mangope, der gerade einen Schulterholster aus der Reisetasche genommen hatte.
    „Ich mag kein zusätzliches Gewicht an den Beinen“, brummte Gorro nur.
    „So ein Ding kann einem aber das Leben retten“, meldete sich Tinto auf ihre unverkennbare, direkte Art zu Wort. „Also jammer' nicht rum, sondern nimm dir einen Knöchelholster mit.“ Sie knallte Gorro einen Holster samt Pistole vor die Brust, welchen dieser, mehr aus der Überraschung heraus denn aus Zustimmung, nahm. Widerwillig bückte sich der ehemalige Priester und schnallte den Holster um seinen rechten Knöchel und rückte dann etwas an ihm herum, ehe er leidlich mit dem Ergebnis zufrieden war.
    „Blödes Mistding“, grummelte Gorro vor sich hin und zog sein graues T-Shirt aus, um eine Schutzweste unterziehen zu können.
    „Mal sehen, ob es dir das Leben rettet“, gab Mangope zurück, der gerade sein Hemd zuknöpfte, damit die Schutzweste darunter verborgen werden konnte. Er warf sich den Schulterholster über und schob dann eine Glock hinein. Anschließend wühlte Mangope etwas in einer der Taschen, grinste und zog dann eine abgesägte, extrem kurze, doppelläufige Schrotflinte hervor. Zu Gorros Faszination wanderte sie in einen speziellen Holster am Rücken, der den Lauf der Waffe parallel zum Gürtel transportierte.
    Gorro fragte gar nicht erst, wieso Mangope eine Schrotflinte mit sich herumtrug. Er hatte seine Gründe, und wenn der gebürtige Spanier inzwischen eines gelernt hatte, dann war es, dass man Mangopes Urteil Glauben schenken sollte.
    „Sind alle fertig?“, wollte der große Mann mit dem Irokesenhaarschnitt wissen.
    Tinto nickte und Gorro ebenfalls. „Gut“, schloss Mangope. „Dann wollen wir mal. Und dass ihr mir ja am Leben bleibt.“
    Sie fuhren mit dem Lift hinauf ins Erdgeschoss, verließen das Haupthaus und setzten sich vor der Tür in den gleichen Mitsubishi, den auch Hendricks einen Tag zuvor schon verwendet hatte, um sich unauffällig durch Kapstadt bewegen zu können. Man sah den drei SACS-Mitarbeitern nicht zwingend an, dass sie bis an die Zähne bewaffnet waren, dafür hatten sie durch ihre Kleidungswahl gesorgt. Die sonst üblichen Anzugschuhe waren schwarzen Kampfstiefeln gewichen, die teuren Jeans Cargo-Hosen und die abgenutzten Baumwolljacken ließen sie noch einmal unauffälliger wirken.
    Die Fahrt über schwiegen sowohl Mangope als auch Tinto,

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