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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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Arschloch“ folgte. Boratto lebte also noch, zwar fragte sich Hendricks, wie das möglich war, da es sich bei dem Schuss um ein Gewehr im Kaliber 7,62x51mm NATO gehandelt hatte, doch spielte das keine Rolle.
    „Von wo schießt der Kerl?“, wollte Boratto wissen, dessen Stimme immer noch ziemlich flach klang. Treffer auf kugelsichere Westen waren meist sehr unangenehm. Und in Borattos Fall war es sogar eine ballistische Schutzplatte gewesen, die getroffen worden war.
    „Flugfeld, schätze ich.“
    Hendricks kam mit einem Auge aus der Deckung und verschwand sofort wieder hinter der Wand unterhalb der zersplitterten Scheibe. Prompt schlug eine zweite Kugel im Arbeitszimmer ein.
    „Wo ist der Typ?“
    „Das kommt aus Richtung Osten“, gab Hendricks an Boratto gewandt zurück. „Zum Wagen, wir haben Gewehre dabei!“
    „Unterwegs.“ Boratto kroch fluchend los und erhob sich dann, als er in der Sicherheit des Korridors war.
    „Nad“, sagte Hendricks und kroch in Richtung Tür. „Mir nach, wir müssen hier weg.“
    „Bin direkt hinter dir.“ Sanchez folgte ihm, und als sie den Korridor erreicht hatten, sprinteten sie in Richtung der GL-Klasse, aus der bereits Boratto kam, die Gewehrtasche in der Hand.
    „Ist bisher nur ein Schütze“, teilte Hendricks seiner rechten Hand mit und nahm sich aus der Gewehrtasche ein AX338 Scharfschützengewehr aus britischer Produktion. Boratto griff nach einem baugleichen Gewehr. „Also, in die Zange nehmen von beiden Seiten?“, fragte Hendricks.
    „Ja. Feuere du auf ihn, geh dann in Deckung, ich erledige den Rest.“
    „Nad?“ Hendricks sah sie an. Die Latina atmete etwas schwerer als sonst, wirkte aber ansonsten relativ ruhig.
    „Ja?“
    „Pass auf dich auf, ich bin gleich wieder da.“
    Sie nickte schwach und küsste ihn noch schnell auf die Wange, ehe Hendricks zum Parkplatz hinaus lief und rechts um das Gebäude herum eilte. Er fuhr sein Smartphone hoch und rief Boratto an.
    „Bereit?“ Mit dem Scharfschützengewehr in der rechten Hand und dem Smartphone in der anderen gab Hendricks ein etwas lustiges Bild ab, doch das war irrelevant.
    „Feuer in vier Sekunden. Sein Schuss wird ihn verraten.“
    „Verstanden.“ Hendricks steckte das Smartphone in seine Innentasche und entsicherte dann das Gewehr. Er hasste es, den Köder zu spielen, doch Boratto war beim BOPE als Scharfschütze ausgebildet worden, er nicht. Ferner war Boratto der bessere Schütze.
    Hendricks brachte sein Gewehr also in Anschlag und kam aus der Deckung des Gebäudes hinaus, feuerte einen Schuss in die grobe Richtung des feindlichen Scharfschützen, und ging dann sofort wieder in Deckung. Die Reaktion kam schnell, in Form zweier Schüsse, die die Farbe von der Fassade bröckeln ließen. Dann folgte ein einzelner Schuss aus Borattos Gewehr.
    Hendricks blickte gebannt in Richtung Einschusslöcher. Hatte Boratto den Schützen getroffen?
    Eine SMS verriet die Antwort.
    Ziel noch aktiv, stand da, ich muss noch einmal schießen, lenke ihn ab.
    Hendricks fluchte wüst, er wusste, dass er keine großen Chancen hatte, ein zweites Ablenkungsmanöver zu überleben. Der Schütze wusste, dass Hendricks nicht wusste, wo er hinzuschießen hatte, anders als Boratto, der einen zweiten Schuss brauchte, um einen Treffer zu landen. Also würde er Borattos Stellung im Visier behalten, allerdings bereit sein, Hendricks zu töten.
    Der Erbe der SACS drehte sich in Richtung Parkplatz um und grinste dann. Er sprintete los, klappte im Laufen den Schaft des Scharfschützengewehrs ein und rief Sanchez zu: „In den Wagen! Wir lenken diesen Scheißkerl ab!“
    Sie nickte etwas irritiert, lief aber ebenfalls zum Wagen. Hendricks warf das Gewehr auf die Rückbank und setzte sich dann hinter das Steuer. Für einen Sekundenbruchteil betrachtete er das zweieinhalb Zentimeter dicke Panzerglas der Windschutzscheibe.
    Hoffentlich hält das Ding, was es verspricht, dachte er, sonst wird das ein kurzes Ablenkungsmanöver.
    „Okay, Nad, lege dich in den Fußraum.“
    „Bitte was?“
    „Geh in Deckung! Der Typ wird feuern, ich will nicht-“
    Sanchez kletterte zwischen den beiden Vordersitzen hindurch nach vorne und setzte sich zur Linken von Hendricks auf den Beifahrersitz. Ihr Gesicht war eine Studie der Entschlossenheit. „Zusammen oder gar nicht. Und jetzt fahr!“
    „Äh, ja.“ Hendricks trat das Gaspedal bis zum Boden durch und der SUV machte einen gewaltigen Satz nach vorne. Sie schossen durch ein Beet und kamen auf der

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