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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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wir das überlebt haben.“
    „So würde ich das nicht nennen“, meldete sich Sanchez zu Wort. „Vielleicht war dieser Schütze auch nicht so gut, wie du behauptest, Artur. Möglich, dass er gar nicht damit gerechnet hat, dass wir zu dritt kommen. Wenn er nur mit einem gerechnet hat, würde es das erklären.“
    „Mit wem soll er denn gerechnet haben?“, fragte Hendricks.
    „Mit dir, Mike.“ Boratto klang wenig begeistert. „Wallcroft hat die Info an dich geschickt. Wenn sie seine E-Mails geprüft haben, wissen sie, dass du ihnen auf der Spur bist.“
    Hendricks schwieg eine Weile, verarbeitete das Gehörte. Die Argumentation, sowohl Sanchez' als auch Borattos, war einwandfrei, sie hatten recht, wenn sie behaupteten, der Scharfschütze hätte Hendricks aufgelauert. Er unterdrückte sowohl ein lautes Fluchen als auch ein Schlucken. Es war ein komplett neues Gefühl für ihn, zu wissen, dass ein Attentäter es auf ihn abgesehen hatte. Zwar lebte Frank Howell schon seit Jahren damit, doch Hendricks hatte sich bisher immer hinter der Anonymität einer operativen Kraft der SACS verstecken können.
    Er entschied, nicht den SLS AMG von Nadia zu nehmen, sondern einen der beiden gepanzerten Range Rover, die in der Tiefgarage des Penthouse standen. Und er würde seine fünf Personenschützer mitnehmen, nur zu Sicherheit.
     
    Etwa eine Stunde später erreichten die drei das Apartmentgebäude in der Innenstadt Kapstadts. Der Geländewagen Hendricks' fiel bereits auf, nicht nur wegen seiner Größe, sondern auch wegen des Einschussloches in der Windschutzscheibe, doch Boratto, der mit einer P90 Maschinenpistole schräg hinter Hendricks ging, erregte einiges Aufsehen. Ein älteres, britisches Ehepaar, das ein Apartment in den oberen Etagen gemietet hatte, wich erschrocken in den Aufzug zurück, als die Türen sich öffneten.
    „Bleiben Sie ganz ruhig“, sagte Hendricks gelassen, tippte auf den Knopf für die oberste Etage und bedeutete den beiden Briten mit einer höflichen Geste, den Lift zu verlassen, da sie eh zu ihrem Wagen wollten. Mit bebender Stimme brachte der Mann, dessen Polobekleidung gemessen an Hendricks funktionaler Lederjacke irgendwie deplatziert wirkte, ein Danke hervor, dann schloss sich auch schon der Lift.
    Boratto entspannte sich merklich und hörbar und auch Hendricks nahm seine Hand vom Griff der Glock im Schulterholster. Es gefiel ihm nicht, dass offenbar jemand gezielt versuchte ihn zu töten. Denn da es sich um Profis handelte, konnte ein Angriff überall geschehen. Erst jetzt verstand Hendricks wirklich, warum Boratto seit dem gewaltsamen Tod seiner Ehefrau auf Stühlen schlief und nur mit einer geladenen und entsicherten Waffe neben sich speiste.
    „Art, im Apartment gegenüber warten die Personenschützer. Sie sind jederzeit bereit, und da du ja meinen Schutz übernehmen sollst, wirst du sie kommandieren.“ Hendricks' Hand zuckte unwillkürlich in Richtung Schulterholster, als der Lift anhielt und Boratto hob die Maschinenpistole.
    Eine junge Frau, noch mit ihren langen Haaren kämpfend und den knielangen Mantel bis zum Hals verschlossen, schreckte zurück. „Nehmen Sie den nächsten Lift“, knurrte Boratto und ließ die Waffe erst dann wieder sinken, als die Lifttüren sich geschlossen hatten und der Aufzug weiter nach oben fuhr.
    „Die sah aus, als würde sie fünfhundert Dollar die Stunde nehmen. Und Extras kosten mehr“, kommentierte Sanchez trocken.
    Hendricks drehte nur halb den Kopf, zog eine Braue hoch und warf seiner Freundin einen faszinierten Blick zu. Sanchez hatte die unheimliche Gabe, zu erraten, welchen Beruf Menschen ausübten. Musste wohl ein Überbleibsel ihrer Tätigkeit als Barfrau sein, sagte sich Hendricks immer wieder.
    Im zwanzigsten Stockwerk schließlich stoppten sie und Boratto stieg als erster aus, dann Hendricks, der die Glock fest umfasst hatte. Sanchez folgte, mit den beiden Gewehrtaschen aus dem Mercedes jeweils in den Händen. Hendricks trat zur, offensichtlich, gepanzerten Apartmenttür, in der die Personenschützer warteten, und klopfte. Kurz, energisch, wie für ihn typisch.
    Im Inneren wurde ein Türspion geöffnet und ein Mann hob eine halbautomatische Schrotflinte, doch als man Hendricks identifiziert hatte, öffnete man die Tür. Samuel Phillips, mit zweiundfünfzig Jahren ein alter Secret Service Veteran und aus diesem Grund der Kopf des fünfköpfigen Sicherheitsteams, öffnete.
    „Sir“, grüßte er, sah Sanchez und fügte ein „Ma'am“

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