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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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verlief, die Tinto, Carl und Mangope überquert hatten, und kam so der Stellung der Sturmgewehr-Schützen immer näher. Auf dem Weg zwischen zwei Mauern ließ er noch einmal das halbleere Magazin aus dem Griff der Pistole fallen, schob routiniert ein frisches hinein und erreichte dann schließlich die letzte Mauer, die direkt an die Querstraße grenzte, auf der die sieben Gangmitglieder ihre Stellung errichtet hatten. Gorro stellte sich auf die Zehenspitzen, zog sich mit der linken Hand an der Oberkante der Wand empor und spähte auf die Querstraße.
    Es hat durchaus Ähnlichkeiten mit den Aufständischen im Irak, dachte Gorro, die stehen an den Ecken und wechseln sich mit dem Schießen ab. Amateure.
    Er überschlug im Kopf die Distanz bis zum hintersten Schützen und kam zu dem Ergebnis, dass die Bedingungen alles andere als optimal waren. Rund zwanzig Meter trennten ihn vom hintersten Schützen.
    Er ließ sich wieder zurück in den Garten fallen und atmete einmal tief ein und aus. Dann setzte er sich in Bewegung. Mit einer fließenden Bewegung überquerte er die Mauer und landete auf der anderen Seite sicher auf beiden Füßen, ehe er gezielt das Feuer auf die Schützen eröffnete.
    Wäre Gorro voll im Training gewesen und nicht angeschossen, so hätte er auf den Kopf gezielt. Doch die lange Auszeit und die Behinderung durch den Schrotflintentreffer auf der Weste führten dazu, dass er lediglich auf die Brustkörbe der Männer zielen konnte. Die erste Gruppe, bestehend aus drei Gangmitgliedern, von denen alle Flipflops trugen, streckte er mit sieben Schuss nieder, die letzte Kugel verfehlte ihr Ziel um einige Zentimeter.
    Die zweite Gruppe allerdings wurde durch den blitzartigen Beschuss Gorros nur zur Hälfte ausgeschaltet. Die beiden hintersten Männer erwiderten das Feuer mit ihren AK-47, eine Kugel traf Gorro in die Brust und riss den Spanier zu Boden. Es war reines Glück, dass die eh schon lädierte Keramikplatte der Schutzweste die große Kugel aus der AK-47 stoppte, aber selbst so war die kinetische Energie ausreichend, um Gorro die Luft aus den Lungen zu pressen und einen großen Bluterguss zu verursachen. Für einen Sekundenbruchteil wurde es schwarz vor Gorros Augen, dann klärte sich sein Blick wieder und er eröffnete das Feuer. Mit einem leisen Klicken blieb der Schlitten der Pistole hinten stehen und Gorro versuchte, mit dem linken Arm ein Ersatzmagazin vom Gürtel zu fischen.
    Doch als er den ersten der beiden Männer sah, die sich ihm näherten, entschied er sich um. Gorro winkelte das rechte Bein etwas an, zerrte gleichzeitig am Hosenbein und legte so den Knöchelholster frei. Mit einem beherzten Ruck des geschundenen Oberkörpers nach vorne, erreichte seine Rechte den Griff der Glock 26 und er riss die kleine Pistole hervor. Es folgten drei schnelle Schüsse, von denen bloß zwei ihr Ziel trafen, dafür waren diese beiden Treffer aber auch fatal.
    Der erste der beiden Schützen sackte mit einem Brust- und Halstreffer zu Boden, seinen Partner ereilte eine Sekunde später ein ähnliches Schicksal. Als auch er zu Boden gegangen war, ließ Gorro den Kopf auf den Boden der Straße fallen und streckte sprichwörtlich alle Viere von sich. Das Atmen fiel ihm schwer, und als er sich nach einigen Sekunden der Ruhe wieder aufrichtete, durchfuhr ihn ein gefühlt omnipräsenter Schmerz im gesamten Brustkorb.
    Er las seine Hauptpistole vom Boden auf, schob müde ein neues Magazin in den Griff und steckte sie dann wieder weg. Die kleine Glock wanderte zurück in den Knöchelholster und er dachte noch, dass Tinto recht gehabt hatte. Der Knöchelholster hatte ihm tatsächlich das Leben gerettet.
    Vornübergebeugt kam er wieder vollends auf die Beine, zog sich die Jacke aus und schleppte sich dann zu der Stellung der Gangmitglieder. Aus einer abgenutzten Sporttasche schauten die Läufe einiger AK-47 Sturmgewehre ins Freie und außerdem erspähte Gorro einen Chest-Rig mit Ersatzmagazinen. Mit einem Seufzen warf er sich den Chest-Rig mit den acht Ersatzmagazinen über und hängte sich dann zwei Gewehre um, ehe er das dritte nahm und sich bedeutend langsamer auf den Weg zu Mangope, Tinto und Carl machte.
     
    Mit Tinto auf den Armen, ihrem SG553 am Unterarm hängend und vor den Beinen baumelnd und inzwischen blutbesudelt, hetzte Walter Mangope Carl hinterher, als sie schließlich die hellblaue Doppeltür des Schulgebäudes öffneten. Das Gebäude war ein rechteckiger, schmuckloser Kasten, der einen ersten Stock

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