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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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erspähte dann rund achthundert Meter entfernt, über eine schmale Hüttenreihe hinweg, das kastenförmige Schulgebäude. Eine ganze Reihe von Schüssen durchbrach die Stille und setzte in seinem Körper sofort Adrenalin frei. Der Schmerz durch die zwei Treffer wurde verdrängt und Gorro spürte förmlich, wie er sich wieder vitaler und leistungsfähiger fühlte. Nun mit einem klaren Ziel vor Augen, setzte er sich raschen Schrittes in Bewegung und traf schon bald auf die Straße, die direkt auf das Schulgebäude zu führte. Er zählte rund ein halbes Dutzend Leichen, die alle auf der Straße verteilt waren, und bestimmt das Doppelte an bewaffneten Gangmitgliedern, welche sich vor dem Schulgebäude versammelt hatten. Unerfahren wie sie waren, sicherte niemand ihren Rücken, und so schaffte Gorro es, auf etwa dreihundert Meter an das Gebäude heran zu kommen. Er ging einfach davon aus, dass Mangope ihn nicht für ein Gangmitglied hielt und ihn daher auch nicht erschoss. Doch seitdem Gorro die Straße betreten hatte, schien Mangope abgetaucht zu sein, vermutlich bereitete er sich auf einen Kampf im Inneren des Gebäudes vor.
    Gorro spähte aus seiner Deckung, die aus mehreren Müllsäcken und einer Mülltonne bestand, heraus und überlegte, wie er nun vorgehen sollte. Ein direkter Angriff schied aus, dazu war er körperlich nicht mehr in der Lage, heranschleichen würde vermutlich zu lange dauern und bot das Risiko, entdeckt zu werden. Außerdem musste er jede Sekunde damit rechnen, dass weitere Gangmitglieder auftauchten. Also blieb bloß noch flankieren als Option übrig.
    Gorro ging wieder in Deckung und sah sich um. Durch die winzigen Gärten und Hinterhöfe der Häuser, die die Straße säumten, wäre es vielleicht möglich, eine der Seiten des Schulgebäudes zu erreichen.
    Er blickte auf seine Armbanduhr und fragte sich, wie lange die Unterstützung der SACS wohl brauchen würde. Denn wenn sie zu spät kämen, würde es niemanden mehr geben, den sie noch unterstützen könnten.
    Gorro drehte sich in der Hocke um und verschwand dann durch die schmale Auffahrt in den Hinterhof. Er spähte durch das einzige, vergitterte, Fenster in das kleine Haus und sah dort eine Frau mit ihren zwei Kindern sitzen. Die Blicke der beiden trafen sich und Gorro deutete mit der linken Hand den Griff zu einem imaginären Hut an und verbeugte sich leicht. Dann war er auch schon wieder verschwunden und kämpfte sich unter Schmerzen über die Hofmauer hinüber in den nächsten Hof.
    Ich werde zu alt für solchen Mist, dachte er und prüfte noch einmal das Magazin der erbeuteten Kalaschnikow. Dann machte er sich an die letzten einhundertfünfzig Meter bis zur Außenfassade des Schulgebäudes.
     
    Wenn man eine international operierende Sicherheitsfirma leitete, gab es Dinge, auf die man im Alltag schlicht verzichten musste. Schlaf gehörte sowieso dazu, es vergingen nicht zwei Tage am Stück, in denen man Frank Howell nicht aus seinem Schlaf riss, doch viel gravierender war der Zeitmangel beim Essen. Howell speiste daher mittags wenig bis gar nichts, und wenn er doch Zeit hatte, dann speiste er unterwegs.
    Und eben dies tat er gerade, als die Fahrzeugkolonne sich auf den Weg zum Privatflugplatz der SACS machte. Es sollte eine der eher seltenen Auslandsreisen Howells werden, denn für gewöhnlich kommunizierte er mit Kunden via Videokonferenz oder Telefon. Doch dieses Mal hatte man ihn direkt zum Auftraggeber gebeten, und da es sich bei diesem um das britische Außenministerium handelte, hatte Howell nicht abgelehnt. Als gebürtiger Rhodesier wäre eine Ablehnung der Bitte um einen Besuch aber auch ein Sakrileg gewesen.
    Howell überlegte, wann ihn das Außenministerium der Briten jemals direkt kontaktiert hatte, und kam zu dem Ergebnis, dass dies eine Premiere sein würde. Er fragte sich, was wohl die Gründe dafür sein dürften und entschied, dass sie nichts Gutes sein konnten. Denn sonst würden die Briten das Problem vermutlich selbst lösen.
    „James“, sagte Howell an James Hudson, seinen persönlichen Assistenten, gewandt, als sein Fahrer John Drake den Mercedes Viano vor der Gulfstream V zum Stehen gebracht hatte. „Sobald wir in der Maschine sitzen, rufen Sie bitte in Hamburg an, ich will den Chef der Europa-Abteilung in London haben. Außerdem brauche ich einige Suiten im Dorchester, und die Niederlassung in London soll die gepanzerten Fahrzeuge bereitmachen.“
    „Sehr wohl Sir.“
    „Ach, und

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