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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mir denken« , brummte Nathan und brachte sie damit zum Grinsen.
    Wer hätte erwartet, dass Nathan solche Muskeln hat? dachte Jackie. Er zeichnete Grundrisse und verhandelte mit Ingenieuren. Sie hatte nicht vermutet, dass seine konservativen Hemden solch eine wundervolle Gestalt verbargen. Am vergangenen Abend, als er sie umarmt hatte, war sie zu benommen gewesen, um es zu bemerken. Sie ließ die Hände über seine Schultern gleiten. »Sie haben einen tollen Körperbau. Ich selbst habe nur schlappe Muskeln. Als ich beim Bodybuilding war, habe ich nicht viel mehr geschafft, als ins Schwitzen zu kommen.«
    Genug ist genug, dachte Nathan. Noch ein Druck ihrer langen, geschmeidigen Finger, und er würde etwas Peinliches tun. Wimmern zum Beispiel. Stattdessen wirbelte er herum und packte ihre Hände. »Was zum Teufel wollen Sie erreichen?«
    Es störte sie nicht, dass ihr Herz einen Satz machte. Es war sogar ein herrliches Gefühl, doch sie rief sich in Erinnerung, dass Rache ihr oberstes Ziel war. »Ich will erreichen, dass Sie locker werden, Nate. Verspannung ist schlecht für die Verdauung.«
    »Ich bin nicht verspannt. Und nennen Sie mich nicht Nate.«
    »Entschuldigung. Es passt zu Ihnen, wenn Sie diesen Ausdruck in den Augen haben – diesen Ausdruck, der so viel heißt wie: erst schießen, dann fragen.«
    Er ermahnte sich zur Geduld. Er nahm sich vor, bis zehn zu zählen, aber er kam nur bis vier. »Vorsicht, Jackie. Sie sind nur auf Probe hier. Es wäre klüger, Ihr Spiel einzustellen.«
    »Spiel?« Sie lächelte, aber in ihren Augen lag der erste Anflug von Kälte, den er je in ihnen gesehen hatte. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Was ist mit dem Zeug, dass Sie sich auf den Mund geschmiert haben?«
    Bewusst fuhr sie sich mit der Zungenspitze über die Lippen. »Einer Frau steht hin und wieder ein bisschen Lippenstift zu. Gefällt es Ihnen nicht?«
    Er wollte die Frage nicht mit einer Antwort würdigen. »Sie haben auch irgendwelches Zeug auf den Augen.«
    »Verstoßen Kosmetika gegen das Gesetz in diesem Staat? Also wirklich, Nate – Entschuldigung, Nathan –, das ist albern. Sie glauben doch wohl nicht, dass ich versuche, Sie zu … verführen?«
    Sie lächelte erneut. »Ich würde doch meinen, dass ein großer, starker Mann wie Sie auf sich selbst aufpassen kann . « Ihr gefiel die Art, wie seine Augen sich verdunkelten. »Aber wenn es Sie anmacht, werde ich meinen Mund von jetzt an absolut nackt lassen. Ist Ihnen das lieber?«
    »Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein . « Seine Stimme klang so sanft, so beherrscht, dass sie sich immer noch am Ruder wähnte.
    »Das habe ich auch gehört . « Sie warf den Kopf zurück und blickte ihn unter langen Wimpern hervor an. »Aber wissen Sie, ich kann auch auf mich selbst aufpassen . « Da merkte sie, dass sie ihn falsch eingeschätzt hatte. Der Blick, der in seine Augen trat, war so verwegen, so gefährlich, dass ihr Puls schneller ging.
    Nun würde es mehr als ein Kuss sein, ob sie wollte oder nicht, dachte Nathan. Es würde genauso sein, wie es ihm beliebte, wann es ihm beliebte. Kein geschicktes Gerede, kein noch so charmantes Lächeln konnte sie retten.
    Als es an der Haustür klingelte, rührte sich keiner von beiden. Dann setzte Jackies Vernunft wieder ein. »Das muss Mrs Grange sein« , sagte sie fröhlich, eine Spur zu fröhlich. »Wenn Sie meine Hände loslassen, Nathan, mache ich gern die Tür auf, während Sie zu Ende frühstücken.«
    Er ließ sie die längsten fünf Sekunden ihres Lebens leiden, während derer sie glaubte, er würde das Klingeln ignorieren und die Absicht, die sie in seinen Augen las, in die Tat umsetzen. Dann ließ er sie schweigend los und drehte sich zur Theke um. Leider war ihm nicht mehr nach Kaffee zumute, sondern nach einem kräftigen Drink.
    Jackie lief aus der Küche. Sie hoffte inbrünstig, dass sein Frühstück eiskalt geworden war.

4. K APITEL
    Als Jackie die Haustür öffnete, wusste sie zunächst nicht recht, was sie von der großen Frau in dem geblümten Hauskleid und den bequemen Freizeitschuhen halten sollte.
    Mrs Grange bedachte sie mit einem langen, abschätzenden Blick aus wässrig blauen Augen, schürzte die Lippen und sagte: »Na ja.«
    Jackie lächelte und bot ihr die Hand. »Guten Morgen, Sie müssen Mrs Grange sein. Ich bin Jackie MacNamara, und Nathan hat mich für ein paar Wochen am Hals, weil er es nicht über sich bringt, mich hinauszuwerfen. Haben Sie schon gefrühstückt?«
    »Vor

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