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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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an.«
    »In Ordnung . « Jackie erhob sich und half, den Tisch abzuräumen. Es war töricht, sich durch eine so schlichte Feststellung gerührt zu fühlen. Nathan hatte ihr nicht gesagt, dass sie schön oder brillant sei. Er hatte nicht gesagt, dass er sie wahnsinnig liebte. Er hatte ihr nur gesagt, dass sie ihm gefiel, wie sie war. Nichts hätte einer Frau wie ihr mehr bedeutet.
    »Ich nehme an« , eröffnete Jackie, als sie und Nathan in der Küche das Geschirr wegräumten, »dass du den Tag nicht am Strand verbracht hast, da du so formell gekleidet bist.«
    »Nein. Ich hatte Besprechungen mit meinen Klienten aus Denver.«
    Sie schenkte den Rest Wein aus der Flasche in ihre Gläser. »Du hast noch gar nicht gesagt, was du dort bauen wirst.«
    »›S & S-Industries‹ errichten ein Zweigwerk in Denver. Sie brauchen ein Bürogebäude.«
    »Du hast vor ein paar Jahren eins für sie in Dallas gebaut.«
    Überrascht blickte Nathan sie an. »Ja, das stimmt, das habe ich.«
    »Wird dieses hier im selben Stil errichtet?«
    »Nein. In Dallas war ich auf flott und futuristisch aus. Viel Glas und Stahl, mit einem nüchternen Eindruck. Dieses soll klassisch werden. Sanftere, vornehmere Linien.«
    »Kann ich die Zeichnungen sehen?«
    »Wenn du möchtest.«
    »Ja, ich möchte gern . « Jackie trocknete sich die Hände ab, reichte ihm dann sein halb volles Weinglas. »Kann ich sie denn jetzt sehen?«
    »Gut . « Er stellte die Tatsache nicht in Frage, dass er sie ihr zeigen wollte, dass ihre Ansicht ihm wichtig war. Beides waren neue Auffassungen für ihn, über die es später nachzudenken galt.
    Sie gingen in sein Arbeitszimmer, als es durch die heraufziehenden Wolken dunkel zu werden begann. Er zog die Grundrisse aus den Pappröhren und breitete sie aus. Interessiert beugte Jackie sich über seine Schulter.
    »Die Außenwände werden aus braunem Backstein sein« , erklärte er und versuchte dabei zu ignorieren, dass ihr Haar seine Wange streifte, als sie sich weiter vorbeugte. »Ich setze eher Rundungen statt gerade Linien ein . « Warum bemerkte er nun erst ihren Duft? Hatte er sich inzwischen daran gewöhnt, oder lag es daran, dass sie so nahe stand – nahe genug, um sie ohne die geringste Mühe berühren zu können? »Ich habe die Fenster abgerundet und …«
    Als er die Worte verklingen ließ, blickte sie auf und lächelte. Verständnis und Geduld hätten kein Unbehagen in einem Mann erwecken sollen, aber er blickte verlegen auf die Papiere auf dem Schreibtisch.
    »Und jedes einzelne Büro wird wenigstens ein Fenster haben. Ich habe immer die Meinung vertreten, dass es die Produktivität erhöht, wenn man sich nicht eingesperrt fühlt.«
    »Ja . « Sie lächelte immer noch, und keiner von beiden blickte auf die Zeichnungen. »Es ist ein wundervolles Gebäude. Sehr solide, ohne bedrückend zu sein. Klassisch, aber nicht gesetzt. Ich nehme an, die Rahmen und Verzierungen werden rosafarben.«
    »Um mit dem Backstein zu verschmelzen . « Ihr Mund war rosenfarben, sehr sanft, sehr zart rosenfarben. Unwillkürlich drehte er den Kopf gerade weit genug, um ihn zu kosten.
    Diesmal wusste er, dass er Donner hörte, das Unwetter war wesentlich näher. Er wich zurück. Wortlos begann er, die Zeichnungen zusammenzurollen.
    »Ich möchte die Innenentwürfe sehen.«
    »Jackie …«
    »Es ist wirklich nicht fair, die Dinge halb fertig zu belassen.«
    Nathan nickte und entrollte den nächsten Satz Zeichnungen. Sie hatte recht. Er hatte es wohl von Anfang an gewusst: Eine begonnene Sache musste man beenden.
    Jackie holte tief Atem. Sie fühlte sich wie ein Taucher, der gerade den letzten Sprung auf dem Brett ausgeführt hatte. Es gab kein Zurück mehr.
    Sie hatte zu Beginn des Abends nicht geahnt, dass Nathan sie so nahe an sich herankommen lassen würde. Seine Abwehr wurde schwächer, die Distanz kleiner. Es war schwer zu akzeptieren, dass der Grund dafür womöglich nur Verlangen war. Aber selbst wenn das alles war, was er momentan für sie empfinden konnte, dann war es alles, was sie fordern wollte. Verlangen war zumindest ehrlich.
    Sie hatte geglaubt, ihn nicht noch mehr lieben zu können, als sie es bereits tat. Doch nun wusste sie, dass es nicht stimmte. Mit jedem Schritt, den sie sich näher kamen, mit jeder Stunde, die sie gemeinsam verbrachten, weitete sich ihr Herz.
    Geduldig, sogar voller Mitgefühl für sein Dilemma, hörte sie zu, während er die Grundrisse erklärte.
    Es war ein ausgezeichnetes Werk. Ihr Auge war scharf und

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