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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wollen.«
    Sie sagte es nebenhin, doch als Nathan stumm blieb, erkannte sie, dass sie einen wunden Punkt berührt haben musste. Sie öffnete den Mund, um zu fragen, schloss ihn dann jedoch wieder. Alles zu seiner Zeit, ermahnte sie sich. »Jedenfalls, obwohl es manchmal der Erpressung bedurfte, damit einer meiner Brüder mit mir kam, habe ich es wahrhaft geliebt, am Lagerfeuer zu sitzen und zu lauschen.«
    »Wo habt ihr denn gecampt?«
    »Ach, hier und da. Arizona war am besten. Die Wüste hat etwas Unbeschreibliches an sich, wenn man neben einem Zelt sitzt . « Sie lächelte. »Natürlich hat eine Präsidentensuite mit Zimmerservice auch etwas für sich. Hängt von der Stimmung ab. Möchtest du jetzt steuern?«
    »Nein. Du machst es prima.«
    Mit einem Lachen startete sie den Motor. »Ich sage es ja nicht gern, aber bisher war es noch gar nichts.«
    Jackie lenkte das Boot durch die Kanäle, bog in jeden abgelegenen Seitenarm ein, der ihr gefiel. Es entzückte sie, hinter Lauderdales Vergnügungsdampfer, der »Jungle Queen« , herzutuckern und den Touristen zuzuwinken. Eine Zeitlang war sie sehr zufrieden, dessen Kielwasser und Richtung zu folgen.
    Die Häuser am Ufer gefielen ihr, mit ihren großzügigen Gärten und stämmigen Säulen. Sie genoss die Fülle der Frühlingsblumen und das Glitzern der Pools. Als andere Boote vorbeifuhren, erfand sie Geschichten über die Insassen, die Nathan zum Lachen oder zum Augenverdrehen brachten.
    Es gefiel ihr jedoch auch ebenso gut, von den befahreneren Routen abzuweichen und vorzugeben, sie hätte sich auf den stillen, gewundenen Gewässern mit dem dichten Ufergebüsch verirrt. Im Schatten gebeugter Palmen und Zypressen stellte sie erneut den Motor ab und setzte ihre Vorstellung von einem Picknick um.
    Es gab Sekt in Pappbechern, Krabbensalat mit Plastikgabeln und winzige Schweizer Baisers, weiß und glänzend. Nachdem Jackie Nathan überredet hatte, sein Hemd auszuziehen, rieb sie ihn mit Sonnenschutzlotion ein, während sie ununterbrochen davon redete, ein Buch über die Everglades schreiben zu wollen.
    Während sie die Creme auf seiner Haut verteilte, fiel ihr auf, wie entspannt er war. Sie spürte keine Verkrampfung in seinem Schulterbereich mehr, keinen Knoten in seinem Nacken.
    Sobald die Kühltasche wieder verstaut war, begab sie sich zurück ans Steuer. Sie wendete das Boot und brauste davon.
    Jackie fuhr in das Hafengebiet ein, gesellte sich zu den Vergnügungsdampfern, den Frachtschiffen und den Segelbooten. Das Gewässer war weit und offen, die Gischt kühl und die Luft voller Geräusche.
    »Kommst du oft hierher?« , rief sie.
    »Nein. Nicht sehr oft.«
    »Ich liebe es hier! Denk bloß an all die Orte, an denen die Schiffe waren, bevor sie hergekommen sind. Und an die sie weiterfahren werden. Hunderte von Menschen, Tausende kommen hierher auf dem Weg nach … ich weiß nicht … Mexiko, Kuba …«
    »Zum Amazonas?«
    »Ja . « Lachend zog sie einen Kreis, sodass die Gischt ins Boot hineinspritzte. »Es gibt so viele Orte, die man sehen müsste. Man lebt nicht lange genug, um all das zu tun, was man tun sollte . « Ihr Haar flatterte wild um ihr Gesicht. »Deswegen werde ich auch zurückkehren.«
    »Nach Florida?«
    »Nein. Ins Leben.«
    Nathan beobachtete, wie sie erneut lachte und einem anderen Boot zuwinkte. Wenn irgendjemand das vermag, dachte er, dann ist es Jackie. Er ließ ihr ihren Willen. Er wusste nicht, ob er sie überhaupt hätte aufhalten können, wenn er es versucht hätte. Außerdem hatte er sich längst eingestanden, dass ihm die rasante Fahrt gefiel.

9. K APITEL
    Am frühen Nachmittag lenkte Jackie das Boot zu einem Anlegesteg und wies Nathan an, die Leinen festzumachen. Während er gehorchte, holte sie ihr Portemonnaie aus der Luke.
    »Wohin gehen wir jetzt?«
    »Einkaufen.«
    Er reichte ihr eine Hand und half ihr an Land. »Was denn?«
    »Irgendetwas. Vielleicht nichts . « Hand in Hand gingen sie los. »Die Frühlingsferien sind bald da. In ein paar Wochen wird die College-Meute herströmen.«
    »Erinnere mich bloß nicht daran.«
    »Ach, sei kein Muffel, Nathan. Kinder müssen auch Dampf ablassen. Aber ich denke daran, dass es in den Läden dann wie im Irrenhaus zugehen wird, und sosehr mir das auch gefällt, dir gefällt es nicht. Deshalb sollten wir es jetzt tun.«
    »Was?«
    »Einkaufen« , wiederholte sie geduldig. »Einmal Tourist spielen, kitschige Souvenirs, überflüssigen Nippes und T-Shirts mit albernen Aufdrucken kaufen, um

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