Geheimrezept zum Glücklichsein
Muschelaschenbecher feilschen.«
»Ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich bin, dass du an mich denkst.«
»Es ist mir ein Vergnügen, Darling . « Sie drückte ihm einen raschen Kuss auf die Wange. »Wenn ich mich nicht irre, tust du so was nie.«
»Das stimmt.«
»Dann wird es Zeit. Du bist vernünftigerweise nach Süden gezogen und hast dir Fort Lauderdale wegen seines Wachstums ausgesucht, aber du gehst nicht gerade oft am Strand spazieren.«
»Ich dachte, wir wollten einkaufen gehen.«
»Das ist dasselbe . « Sie schlang einen Arm um seine Taille. »Soweit ich weiß, besitzt du kein einziges T-Shirt mit einem Rocksänger oder einem dummen Spruch drauf.«
»Ich fühle mich benachteiligt« , scherzte Nathan.
»Ich weiß. Deswegen will ich dir dazu verhelfen.«
»Jackie . « Er blieb stehen, drehte sich zu ihr um, nahm sie sanft bei den Schultern. »Bitte nicht.«
»Du wirst es mir später danken.«
»Wir schließen einen Kompromiss. Ich kaufe eine Krawatte.«
»Nur, wenn eine nackte Meerjungfrau drauf ist.«
Jackie fand am Las-Olas-Boulevard genau das, was sie suchte. In einem Labyrinth von kleinen Seitengassen gab es Geschäfte, die alles verkauften, von Schnorcheln bis zu Saphiren. Entschieden zog sie Nathan in einen kleinen, überfüllten Laden, dessen Eingang von zwei leuchtend roten Flamingos flankiert wurde.
»Sie kommen einfach zu sehr in Mode« , meinte sie bedauernd und deutete auf die hochbeinigen Vögel. »Schade, dass ich sie so gern mag. Oh, sieh nur, so etwas wollte ich schon immer. Eine Spieluhr mit Muscheln. Was meinst du wohl, was sie spielt?« Sie zog die Dose auf, für Nathan einer der hässlichsten Gegenstände, die er je gesehen hatte. Sie spielte »Moon River« .
»Nein . « Jackie schüttelte den Kopf. »Darauf kann sogar ich verzichten.«
»Dem Himmel sei Dank!« Er seufzte theatralisch.
Schmunzelnd stellte sie die Spieluhr zurück und durchstöberte die Regale mit ebenso idiotischem Krimskrams »Ich verstehe ja, dass du ein Auge für das Ästhetische und Harmonische hast, aber das Hässliche und Nutzlose hat auch etwas für sich.«
»Schon, aber das kann ich hier nicht sagen. Es sind Kinder anwesend.«
»Nimm das hier.«
»Nein« , lehnte Nathan ab, als sie einen Pelikan aus Venusmuscheln hochhielt. »Ich kann dir nicht genügend danken, aber das darf ich nicht annehmen.«
»Nur zu Demonstrationszwecken. Es hat einen gewissen Charme . « Jackie lachte, als er die Augenbrauen verächtlich hochzog. »Nein, im Ernst. Stell dir vor, ein Paar kommt auf Hochzeitsreise hierher, und es will etwas Albernes und sehr Persönliches als Erinnerung an diesen Tag. Sie brauchen etwas, das sie sich in zehn Jahren ansehen können, das die romantische, sehr intime Zeit vor Versicherungsprämien und nassen Windeln zurückbringt!«
»Aber doch nicht ausgerechnet ein Pelikan! Und schon gar nicht einer aus Muscheln.«
»Mehr Fantasie« , bat Jackie mit einem Seufzen. »Du brauchst nur ein bisschen mehr Fantasie . « Mit anscheinend aufrichtigem Bedauern stellte sie den Pelikan zurück.
Dann zog Jackie Nathan zu einem Ständer mit bunt bedruckten T-Shirts. Sie hielt eins hoch, auf dem ein grinsender Hai mit dunkler Brille prangte. »Das …« , verkündete sie hoheitsvoll, »… bist du.«
»Ach ja?«
»Eindeutig. Das soll nicht heißen, dass du ein Raubtier bist, aber Haie sind dafür bekannt, dass sie Einzelgänger sind, und die Sonnenbrille ist ein Symbol für das Bedürfnis nach Privatsphäre.«
Er musterte den Aufdruck, stirnrunzelnd und fasziniert. »Weißt du, ich kenne sonst niemanden, der T-Shirts philosophisch betrachtet.«
»Kleider machen Leute, Nathan . « Jackie hängte es sich über den Arm und sah sich weiter um.
Als sie an einem Ständer voller Krawatten mit aufgedruckten Fischen verweilte, sprach Nathan ein Machtwort. »Nein, Jackie, nicht mal dir zuliebe.«
Sie seufzte über seinen Mangel an Weitblick und gab sich mit dem T-Shirt zufrieden.
Danach schleifte sie ihn durch Dutzende von Geschäften, bis ihm Visionen von Neonpalmen, Plastikbechern und grellen Strohhüten durch den Kopf schwirrten. Jackie kaufte mit einer eklatanten Missachtung von Stil oder Nützlichkeit.
Dann, einer plötzlichen Eingebung folgend, erwarb sie einen Papagei aus Pappmaché, den sie ihrem Vater schicken wollte. »Meine Mutter wird ihn zwingen, ihn in eins seiner Büros zu verfrachten, aber ihm wird er gefallen. Daddy hat einen wundervollen Sinn für das Alberne.«
»Hast du das
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