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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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von ihm geerbt?«
    »Vermutlich . « Die Hände in die Hüften gestemmt, drehte sie sich im Kreis, um sich zu vergewissern, dass sie nichts übersehen hatte. »Nun, jetzt sollte ich bei dem kleinen Juwelier mal schauen, ob ich etwas Angemessenes für meine Mutter finde . « Sie nahm ihm zwei Pakete ab. »Wie hältst du dich?«
    »Ich bin bereit, wenn du es bist.«
    »Du bist süß . « Jackie beugte sich vor und küsste ihn. »Warum spendiere ich dir nicht Eiscreme als Belohnung?«
    »Ja, warum eigentlich nicht?«
    Sie grinste und dachte bei sich, dass Nathan gewaltige Fortschritte mache. »Sobald ich etwas Geschmackvolles für meine Mutter gefunden habe« , versprach sie.
    Eine Viertelstunde später erstand Jackie eine perlenbesetzte Goldbrosche. Es war ein sehr elegantes Stück von makellosem Stil. Der Kauf zeigte Nathan zweierlei. Erstens, dass sie sehr impulsiv kaufte und dabei kaum auf den Preis achtete. Und zweitens, dass sie durchaus Geschmack bewies. Die konventionelle, elegante Brosche stellte eine völlig andere Stilrichtung als der Papagei dar, den sie für ihren Vater ausgewählt hatte. Es veranlasste ihn, sich zu fragen, ob Jackies Eltern tatsächlich so verschieden waren, wie Jackie sie einschätzte.
    Er hatte stets daran geglaubt, vielleicht zu sehr, dass Kinder die Eigenschaften ihrer Eltern erbten, gute wie schlechte. Doch Jackie schien nichts von einer Frau zu haben, die eine klassisch elegante Brosche tragen würde, und auch nichts von einem Mann, der in der Geschäftswelt aufging.
    Kurz darauf hatte er sich um andere Dinge zu sorgen. Sie waren wieder auf der Straße, und Jackie machte Anstalten, ein Tandem zu mieten.
    »Jackie, ich glaube nicht, dass …«
    »Leg doch die Pakete in den Korb, Nathan . « Sie tätschelte seine Hand, bevor sie den Mietpreis bezahlte.
    »Hör mal, ich habe nicht mehr auf einem Fahrrad gesessen, seit ich ein Teenager war.«
    »Fahrrad fahren verlernt man nicht . « Sie lächelte. »Ich setze mich nach vorn, wenn du beruhigt bist.«
    Vielleicht hatte sie ausnahmsweise einmal nicht beabsichtigt, ihn herauszufordern, aber Nathan bezweifelte es. Er schwang ein Bein über den Sattel und setzte sich auf den Vordersitz. »Steig auf. Und vergiss nicht, dass du es gewollt hast.«
    »Ich liebe gebieterische Männer« , säuselte sie in geziertem Tonfall, und es zuckte unwillkürlich um seine Mundwinkel.
    Sie behielt recht. Er hatte es nicht verlernt. Sie strampelten ruhig und gelassen dahin, erst die Straße und dann die Strandpromenade entlang.
    Jackie war froh, dass er die Führung übernommen hatte. Es gab ihr Gelegenheit, vor sich hin zu träumen und sich umzublicken. Was ich, dachte sie mit einem Lächeln, auch sonst getan hätte. Doch so brauchte sie nicht zu befürchten, mit einem geparkten Wagen zusammenzustoßen oder Fußgänger umzufahren. Sie konnte sich darauf verlassen, dass Nathan gewissenhaft steuerte. Das war ein Grund mehr für sie, ihn zu lieben.
    Sie passte sich seinem Rhythmus an und betrachtete seine Schultern. Stark und verlässlich. Sie empfand beide Ausdrücke als äußerst reizvoll. Seltsam, sie hatte nie gedacht, dass sie Verlässlichkeit so attraktiv finden würde, bis sie sie gefunden hatte. Ihn gefunden hatte.
    Nathan war entspannt. Er genoss die Sonne und den Tag. Das konnte sie ihm vermitteln. Natürlich nicht jeden Tag, sinnierte sie. Er würde nicht immer ihren spontanen Plänen zustimmen. Aber oft genug, dachte sie und wünschte, der Abstand zwischen ihnen wäre nicht zu groß, um ihn umarmen zu können.
    Nathan hatte sich nie ausgemalt, am Meer entlang zu radeln – und schon gar nicht, es genüsslich zu tun. Er kam höchst selten in dieses Stadtviertel. Es war für Touristen und Teenager geschaffen. Mit Jackie zusammen zu sein, ließ ihn sich wie beides fühlen. Sie zeigte ihm neue Aspekte, nicht nur der Stadt, in der er seit fast zehn Jahren wohnte, sondern auch des Lebens, das er seit über dreißig Jahren kannte.
    Alles an Jackie war unerwartet. Wie hätte Nathan wissen sollen, dass das Unerwartete auch erfrischend sein konnte? Ein paar Stunden lang hatte er nun heute überhaupt nicht an Denver oder Sydney oder Vertragsstrafen oder die Verpflichtungen des nächsten Tages gedacht, die in seinem Kalender standen. Er hatte, kurz gesagt, nicht an morgen gedacht.
    Er lebte im Hier und Jetzt, die Sonne strahlte, und das Wasser hob sich tiefblau vom goldenen Strand ab. Kinder spielten jauchzend in der Brandung, und es roch nach Sonnenöl.
    Auf der

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