Geheimrezept zum Glücklichsein
seine Hand, aber er spürte, dass sie in Gedanken bereits wieder einmal vorausgeeilt war. »Du bist jetzt seit Wochen aus Europa zurück und hast noch keinen deiner Freunde gesehen. Du hast doch Freunde, oder?«
»Ein paar.«
»Damit wäre die zweite Hürde genommen . « Träge streckte Jackie die Beine noch weiter aus, rieb mit dem Fußrücken über seine Wade. »Als Geschäftsmann und Säule der Gesellschaft – ich bin sicher, dass du eine Säule der Gesellschaft bist – ist es praktisch deine Pflicht, Gäste einzuladen.«
Er zog eine Braue hoch. »Ich bin nie eine besondere Säule gewesen.«
»Da irrst du dich. Jeder, der einen Anzug so trägt wie du, ist eine perfekte Säule . « Sie lächelte ihn an, in dem Wissen, dass sie ihn wieder mal aus der Fassung gebracht hatte. »Ein Mann von Rang, das bist du, Darling. Ein Hort der Kraft und des Konservatismus. Ein eingefleischter Republikaner.«
»Woher willst du wissen, dass ich Republikaner bin?«
Ihr Lächeln wurde mitfühlend. »Bitte, Nathan, lass uns nicht über das Offensichtliche diskutieren. Hast du jemals einen ausländischen Wagen besessen?«
»Ich wüsste nicht, was das damit zu tun hat.«
»Schon gut. Deine politische Gesinnung ist ganz allein deine Sache . « Jackie streichelte seine Hand. »Ich selbst bin eine politische Agnostikerin, falls es so etwas gibt. Aber wir kommen vom Thema ab.«
»Das ist nichts Neues.«
»Reden wir über die Party, Nathan . « Sie beugte sich aufgeregt vor. »Du hast doch diese dicken, kleinen Adressbücher neben jedem Telefon im Haus liegen. Bestimmt könntest du in denen genügend lustige Leute finden, um eine Party zusammenzustellen.«
»Lustige Leute?«
»Eine Party ist nichts ohne Leute. Es muss nichts Umwerfendes sein – nur ein paar Dutzend Personen, einige nette Cocktailhappen und gute Laune. Es könnte gleichzeitig eine Willkommens- und eine Abschiedsparty für dich werden.«
Nathan blickte sie scharf an. Ihre Augen wirkten ruhig und wesentlich ernster als ihre Worte. Also dachte auch sie an Denver. Es sah ihr ähnlich, es nicht direkt zu erwähnen oder Fragen zu stellen. Er schloss die Finger fester um ihre Hand. »An wann hast du gedacht?«
»Wie wäre es mit nächster Woche?«
»Gut. Ich kenne einen Partyservice, den wir anrufen können.«
»Nein. Eine Party ist etwas Persönliches.«
»Und viel Arbeit.«
Jackie schüttelte den Kopf. Sie konnte ihm nicht erklären, dass sie etwas brauchte, um ihre Gedanken zu beschäftigen. »Keine Sorge, Nathan. Wenn ich mich auf etwas verstehe, dann ist es, eine Party zu veranstalten. Kümmere du dich um die Einladungen. Ich erledige den Rest.«
»Wenn du das möchtest.«
»Sehr. Da das nun geklärt ist, wie wäre es mit einer Runde im Pool?«
Nathan sah zum Becken hinüber. Es wirkte einladend und verlockend, aber das war das Nichtstun ebenfalls. »Geh nur, Jackie. Die Vorstellung, mir eine Badehose anziehen zu müssen, erscheint mir zu kompliziert.«
»Wer braucht schon eine Badehose?« Um ihren Standpunkt zu untermauern, stand sie auf und schlüpfte aus ihren Shorts.
»Jackie …«
»Nathan« , unterbrach sie ihn und ahmte dabei seinen Tonfall nach. »Eine der zehn größten Freuden im Leben ist Nacktbaden im Mondschein . « Ihr dünner Slip gesellte sich zu den Shorts. Das weite T-Shirt reichte ihr bis an die Oberschenkel. »Dein Pool liegt sehr abgeschieden« , fuhr sie fort. »Deine Nachbarn bräuchten eine Leiter und ein Fernglas, um etwas sehen zu können . « Gelassen zog sie sich das T-Shirt über den Kopf und stand da, schlank und nackt.
Sein Mund wurde trocken. Er hätte inzwischen über dieses Stadium hinweg sein müssen. In den letzten Wochen hatte er jeden Zentimeter von ihr gesehen, berührt, gekostet. Doch ihr Anblick am Rand des Pools, ihr golden schimmernder Körper im Mondschein, ließ sein Herz pochen wie das eines Teenagers beim ersten Rendezvous.
Jackie erhob sich auf die Zehenspitzen, streckte sich und sprang gekonnt ins Wasser. Lachend tauchte sie wieder auf. »Wie sehr habe ich das vermisst!« Ihr Körper glänzte unter der Oberfläche, wirkte dunkler und irgendwie üppiger durch den Mondschein und das Wasser. »Früher habe ich mich immer um ein Uhr morgens hinausgeschlichen, um so zu schwimmen. Meine Mutter wäre entsetzt gewesen, obwohl das Grundstück von einer drei Meter hohen Mauer umgeben war und der Pool hinter Bäumen versteckt lag. Ich fand es wundervoll dekadent, um ein Uhr morgens nackt zu schwimmen. Kommst du
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