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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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großartige Wissen nutzt uns verdammt wenig, solange es nur im Gehirn eines kranken alten Mannes vorhanden ist, der in einem kommunistisch regierten Land unter Hausarrest steht. Wir müssen ihn herausholen, Paul!«
     »Ich hab’ mich nach einem Auftrag gedrängelt!« sagte Cha­ vasse seufzend. »Jetzt hab’ ich ihn! Aber wie in drei Teufels Namen ich dieses Kunststück fertigbringen soll, weiß ich beim besten Willen nicht.«
     »Darüber habe ich mir schon einige Gedanken gemacht.« Der Chef schob das Schachbrett beiseite und entfaltete eine große Landkarte.
     »Sehen Sie her, Paul! Das ist die fragliche Gegend: Kaschmir und das westliche Tibet. Changu liegt ungefähr zweihundert­ zwanzig Kilometer von der Grenze entfernt. Hier, kaum achtzig Kilometer hinter der Grenze, liegt das tibetanische Dorf Rudok. Ferguson schreibt in seinem gestrigen Bericht, daß nach Angabe des jungen Tibetaners die Herrschaft der Chine­ sen über diese Gegend nur auf dem Papier besteht. Er sagt aus, in einem Kloster bei Rudok befinde sich ein Widerstandszen­ trum. Wenn wir Sie dorthin schaffen könnten, dann hätten Sie wenigstens eine Operationsbasis. Von da an sind Sie allerdings auf sich allein angewiesen.«
     »Dazu habe ich zwei Fragen«, sagte Chavasse. »Erstens: Wie komme ich hinein? Und zweitens: Was habe ich zu tun, damit die Mönche mich unterstützen?«
     »Es ist schon alles vorbereitet«, erklärte der Chef. »Seit Craig gestern zu mir kam und mir erklärte, daß in dem Brief seines Freundes Hoffner mehr steht, als man auf den ersten Blick sieht, habe ich nicht weniger als viermal über unsere Sonderlei­ tung mit Ferguson gesprochen. Er hat dafür gesorgt, daß der junge Tibetaner Sie über die Grenze begleiten wird.«
     »Auf welchem Weg?«
     »Wir werden Sie einfliegen.«
     »Glauben Sie, das wird von Kaschmir aus gehen? Das La
    dakh-Gebirge ist verdammt hoch.«
     »Ferguson hat einen Bergpiloten aufgetrieben. Er heißt Jan Kerensky und ist ein Pole, der im Krieg für die Royal Air Force flog. Er arbeitet dort für die Regierung – Aufklärungs­ flüge und so weiter. Anscheinend gibt es in der Nähe von Leh einen alten Feldflugplatz, den Kerensky gelegentlich benutzt. Von dort aus sind es noch etwa zweihundert Kilometer bis nach Tibet hinein. Wir haben ihm fünftausend dafür geboten, daß er Sie in der Nähe des Klosters von Rudok absetzt, und weitere fünftausend, wenn er Sie genau eine Woche später wieder abholt.«
     »Glaubt er, daß er es schaffen wird?«
     Der Chef nickte. »Er sagt nur, daß es zu machen ist, nicht mehr. Wahrscheinlich werden Sie eine gute Portion Glück mitbringen müssen.«
     »Das wird wohl so sein! Wann geht es los?«
     »Um neun Uhr fliegt vom Militärflughafen Edgeworth eine Vulkan nach Singapur ab. Die bringt Sie nach Aden. Von dort aus können Sie eine Maschine nach Kaschmir bekommen.«
     Er stand auf und fuhr fort: »Damit wäre wohl alles bespro­
    chen, Professor. Ich bringe Sie nach Hause. Sie sehen aus, als ob Sie ein wenig Schlaf gebrauchen könnten.«
     Als sich Craig erhob, sagte Chavasse rasch: »Noch einen Augenblick, Professor, wenn Sie gestatten.« Craig setzte sich wieder. »Mir ist gerade eingefallen, daß ich mich Dr. Hoffner gegenüber ausweisen muß. Ich muß ihm absolut glaubhaft machen, daß ich echt bin. Haben Sie dazu einen Vorschlag?«
     Craig starrte für mehrere Sekunden mit gerunzelter Stirn ins Leere, dann lächelte er plötzlich. »Es gibt da etwas aus Hoff­ ners Vergangenheit, was nur er und ich wissen, Mr. Chavasse. Wir waren einmal in dasselbe Mädchen verliebt. An einem Maiabend beschlossen wir in seiner Wohnung in Cambridge, die Angelegenheit ein für allemal ins reine zu bringen. Sie saß draußen im Garten. Wir losten mit einer Münze, daß er zuerst zu ihr hinausgehen sollte. Ich werde niemals den Ausdruck seines Gesichts vergessen, als er wieder hereinkam. Später stand ich mit ihr draußen im Garten. Sie hatte versprochen, meine Frau zu werden. Karl saß drin im dunklen Haus und spielte die Mondscheinsonate. Sie müssen wissen – er war ein hervorragender Pianist.«
    »Vielen Dank, Sir«, sagte Chavasse leise.
     »Das alles ist schon sehr, sehr lange her, junger Mann, aber er wird sich noch an jede Einzelheit dieses Abends erinnern. Ich jedenfalls weiß, daß ich nichts davon vergessen werde.« Craig hielt ihm die Hand hin. »Ich kann Ihnen nur viel Glück wün­ schen, Mr. Chavasse. Ich hoffe, daß wir uns sehr bald

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