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Gehoere ich halt nicht dazu

Gehoere ich halt nicht dazu

Titel: Gehoere ich halt nicht dazu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Angerer , Miriam Koch
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mich null, was er sagt. Warum hält er nicht einfach seine Klappe, der Idiot ? Was interessiert mich sein Scheiß-Workshop? Was interessiert mich Berlin?  Was interessiert mich überhaupt das öde Leben von Fr e derick Freudenbauer? Einen Dreck.
    „Tolles Auto“, sagt er, als wir einsteigen.
    „Leck mich am Arsch“, denke ich und drücke das Gasp e dal durch. Er hat natürlich Recht.
    Wir hören Nachrichten, während wir die Autobahn z u rück in die Stadt fahren. Keiner von uns beiden sagt was. Nur Nachrichten und der Wind sind zu hören. Es sind völlig sinnlose, nichtssagende Meldungen. Die ÖVP will, die SPÖ fordert, die Grünen sagen. Am meisten interessiert mich der Wette r bericht. In den kommenden beiden Tagen soll es regnen. Bravo, denke ich. Da habe ich nur mehr wenige Tage zu leben und dann muss ich die auch noch im Regen verbringen. Ich will noch ein wenig Farbe bekommen. Bleich werde ich ohnehin bald sein. 
    Vor unserem Haus stehen Feuerwehrautos, Polizeiautos und die Rettung. Ich muss zwei Gassen we i terfahren, bis ich einen verflucht kleinen Parkplatz finde.
    Frederick ist wahnsinnig besorgt, ängstlich, dass etwas pa s siert ist. Er sorgt sich um seine Wohnung. Er nervt. Ich würde ihm am liebsten mit der Faust ins Gesicht schlagen. Immer wieder. Hart. Ist mir aber zu anstre n gend. Ich tu e stattdessen nichts.
    „Hoffentlich geht es der lieben Frau Schönthaler gut“, sagt er mit fast weinender Stimme. Mimose.
    „Wer ist das ? “, frage ich, obwohl ich schon seit 36 Ja h ren in dem Haus lebe.
    „Na, die alte Frau aus dem dritten Stock. Für die gehe ich oft einkaufen“, sagt er. Und ich ärgere mich, dass Frederick alles hat: Mitgefühl, einen guten Job, nette Aufgaben für die Fre i zeit. Ich habe nur das Sortiment von Trottel-Frigo. Und mich selbst. Mich , das Au s laufmodell.
    Die verdammte Polizei will uns nicht ins Haus hineinla s sen.
    „Aber wir wohnen hier“, sagt Frederick, so als wäre er ein kleines Schulmädchen. „Was ist los?“
    Ich verachte ihn noch mehr als sonst.
    Zwei unsympathische Sanitäter mit roten Uniformen tragen eine alte Frau auf einer silbernen Trage weg.
    „Mein Gott, Frau Schönthaler, was ist denn passiert?“, sagt Frederick.
    „Eine Schla n ge, eine Schlange“, sagt sie schwach, fast to n los.
    Ich hasse mein beschissenes Leben. Wäre es doch schneller um. Ich wage es nicht, etwas zu sagen.
    „Was denn für eine Schlange?“, fragt Frederick den Pol i zisten. „Wie um Himmels Willen kommt denn eine Schlange in unser Haus?“
    „Offenbar hat sie hier eben eine Schlange gesehen. W a rum auch nicht? Das ist eine alte Frau. Und Sie wissen ja nicht, was alles möglich ist. Wir haben auch schon Krokodile in Wien gesehen. Die Feuerwehr durchsucht j e denfalls gerade das Haus“, sagt der Polizist. „Aber bei so alten Leuten weiß man nie, was man ihnen glauben kann, was Fantasie ist. Wie bei kleinen Kindern. G e hen Sie nur durch.“
    Ich eile wortlos hinauf in meine Wohnung. Ich ärgere mich. Pitpuff69 ist nicht online. Fernsehen kann ich nicht mehr. Ich sehe in den Hinterhof. Null Aussicht, nur Enge. Und morgen soll es regnen. Sche i ße. Ich packe ein paar Sachen zusammen, gehe wieder raus.
    Im Flur serviert Frederick den Polizisten und Feuerwehrmännern Kaffee. Was für ein Schleimer. Unglau b lich. Der Kaffee duftet gut. Beste Bohne. Ich atme durch die Nase.
    „Meine Freundin hat angerufen, sie hat das nächste Flugzeug erwischt und wird bald ankommen“, lüge ich, um wieder von hier weg zu kommen.
    „Ist aber nett von dir, dass du extra ein zweites Mal raus fährst“, sagt Frederick. „Tja. So bin ich eben“ , antworte ich. Das war die Lüge des Tages.
    „Stell dir vor, hinter den Altpapiercontainern haben sie eine meterlange Boa gefunden.“
    „Wahnsinn“, sage ich und bin schon weg.
    Diesmal nehme ich am Flughafen gleich den Abflugscha l ter. Weg hier, so schnell es geht.
    „Wohin geht der nächste Flug ? “, frage ich die blonde Frau mit den zu großen Brüsten (die linke Brust hängt tiefer, obwohl die Blonde aufrecht und gerade sitzt) am Scha l ter irgendeiner Billigfluglinie.
    „Nach Edinburgh, dann nach Kopenhagen, aber dort sind ke i ne Plätze mehr frei. Und in einer guten Stunde nach Thess a loniki.“
    „Nach Griechenland“, sage ich und denke „Sonne.“
    „Einfach oder mit Rückflug?“, fragt sie.
    Schon wieder so eine schwierige Frage. Ich denke. Ich hasse denken.
    „Wenn S ie es nicht bald wissen, müssen S ie

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