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Gehorche mir!

Gehorche mir!

Titel: Gehorche mir! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jansen Nina
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worden war.
    Die so stolz klingenden Worte, er hätte sich schon als Kind gern selbst in den Schlaf gesungen, waren für Alan weniger ein Beweis seines musikalischen Talents, als ein deutliches Zeichen dafür, wie verstört der Junge gewesen sein musste.
    Nach Alans Einschätzung war Franklin Larsson immer noch ein verstörter Mensch, allen beruflichen Erfolgen zum Trotz. Zudem trug er die Gene seines Vaters in sich – eines Vergewaltigers.

Kapitel 15
    Nach dem Aufenthalt im Keller –
es ist ein Untergeschoss, kein Keller!
– hätte Franklin am liebsten noch eine Tablette genommen. Es war idiotisch, aber er hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. Augen verfolgten ihn.
    Er verbot sich, unters Bett zu sehen.
    Nein, dort ist kein Tiger. Das sind Kindheitsängste, die wieder hochkommen. Sie sind genauso wenig real wie die Flashbacks
.
    Das hätte noch gefehlt, dass er jetzt die Kontrolle über sich verlor. Gerade jetzt, wo er kurz davor war, die ultimative Kontrolle zu erleben. Alles würde so geschehen, wie er es wollte – als würde sein Geist den von Leanne kontrollieren. Sein Wille würde den Fluss ihres Blutes lenken. Er würde es jederzeit stillen können. Er würde nicht hilflos mitansehen müssen, wie ...
Halt, nein, gefährliches Terrain!
    Franklin duschte eiskalt. So kalt, dass er blaue Lippen bekam und am ganzen Körper zitterte. Gut so, jetzt waren seine Gedanken glasklar.
    Er zog sich an, lauter frische Sachen, alles in schwarz. Zuletzt streifte er den Skalpell-Ring über. Nun war er selbst ein Tiger – ein Tiger mit einer Kralle, die in seiner Faust verborgen war.
    An der Tür klopfte es, und er wusste sofort, dass es nur Leanne sein konnte. Er fühlte sich unendlich stark, so ruhig und sicher wie noch nie zuvor in seinem Leben. So voll und ganz Herr der Lage, dank seines Rings und dank der Vorsehung, die wusste, dass das Leben etwas an ihm gutzumachen hatte.
    Er wartete ein paar Sekunden, bevor er öffnete und kostete die Vorfreude aus, dachte dabei an Leannes zarten Körper, ihre helle Haut, ihre süßen Lippen und die weichen Haare. Erregung erfasste ihn so vollkommen, dass er seinen ganzen Willen würde aufbringen müssen, um sie nicht auf der Stelle zu packen, aufs Bett zu werfen und zu nehmen. Aber das hatte er noch nie getan. Er hatte mit Frauen immer erst geschlafen, wenn sie vor Schmerz und Angst zitterten.
    Jetzt!
    Er zog die Tür auf. Da stand sie. Tatsächlich. Wieso überraschte es ihn? Er hatte es doch gewusst.
    Sie knetete ihre Finger. „Oh, Sie sind ja doch da. Ich wollte schon gehen. Störe ich?“
    „Nicht besonders.“ Er war wahnsinnig lässig, trotz der Erektion, trotz des Rings, trotz des Gefühls endloser Macht. „Komm rein und setz dich.“
    „Ich wollte nur kurz ...“
    Er deutete auf die schwarze Ledercouch, eine knappe Geste, die jedoch keine Zuwiderhandlung duldete. Sie trat ein und setzte sich, die Knie züchtig geschlossen, die Hände auf die Sitzfläche gestützt, als wollte sie sofort wieder aufspringen. Schön, diese kleinen Fluchtgesten, die ihn wieder an die Jagd erinnerten. Er war der Tiger, sie die Gazelle.
    Zu gern hätte er an ihr geschnuppert, ihr übers Gesicht geleckt, ihre Wange gestreichelt, so vorsichtig, dass sie die Schneide an seinem Ring mehr ahnte als spürte. All das musste warten, denn sie war noch nicht in seinem Bann. Ihr Blick glitt unruhig durch den Raum.
    „Die Sache ist die.“ Endlich sah sie ihm in die Augen, senkte den Blick aber sofort wieder. „Halten Sie mich wirklich für eine Stalkerin?“
    „Nein.“
    „Oh.“ Mit einem verwirrten Lächeln sah sie auf. „Wieso haben Sie es Celia dann erzählt?“
    „Hat sie das behauptet? Seltsam, sie muss mich missverstanden haben. Kein Wunder, sie wirkte ziemlich verstört. Ich glaube, das Zusammensein mit Alan Parr bekommt ihr nicht. Sie wäre nicht die erste Frau, die er um den Verstand gebracht hat. Ein gefährlicher Mann, weil er so harmlos, witzig und nett wirkt. Ich habe mich schon oft gefragt, warum Greg Sanders – das ist der Geschäftsführer, mit dem ich gut befreundet bin – ihn nicht längst gefeuert hat.“
    Leannes Augen weiteten sich vor Schreck. „Und gerade eben habe ich noch versucht Celia zu beruhigen. Ich muss gleich mit ihr reden und ihr sagen, was ich im Verhörzimmer gesehen habe.“ Sie sprang auf.
    Franklin, der stehen geblieben war, stellte sich ihr in den Weg. Seine Gedanken rasten. Er durfte sie nicht gehen lassen. Nicht zu Celia. Nicht fort von ihm. Er

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