Gehorche mir!
wusste, dass ich die perfekte Herrin gefunden hatte.“
Leanne fand die Vorstellung so erregend, dass sie kaum noch stillsitzen konnte. „Kann man an einer Staffelei überhaupt jemanden vernünftig fesseln? Das ist doch eine wackelige Angelegenheit.“
„Alessa liebt es, mich hin und wieder so zu fesseln, dass ich zwar völlig wehrlos bin, aber dennoch keinen Halt habe.“ Sie legte den Stift weg. „Komm und schau dir die Zeichnungen an.“
Leanne ging um die Staffelei herum. Jo nahm das erste Blatt vom Tisch und hielt es neben die zweite Zeichnung. Leanne erkannte sich sofort. Obwohl die Bilder sich nahezu glichen, konnte man einen deutlich anderen Ausdruck erkennen. Auf dem ersten Bild sah sie selig verzückt aus, auf dem zweiten lüstern, weil Jo es gezeichnet hatte, während sie von ihrer ersten Begegnung mit Alessa erzählte.
„Erstaunlich.“
„Besonders gut habe ich den ersten Ausdruck getroffen. Die Liebe springt einen förmlich an.“
Das Wort „Liebe“ erschütterte Leanne bis ins Mark. „Wie kommst du darauf, dass ich Devin liebe?“, fragte sie mit belegter Stimme. „Wir haben nur eine wilde Affäre.“
Jo zog die Augenbrauen zusammen und sah zwischen Leanne und der Zeichnung hin und her. Dann zuckte sie die Schultern. „Tut mir leid, falls ich dir zu nahe getreten bin. Zieh dich bitte aus. Ich will dich nackt auf dem Rücken liegend malen, während du dich selbst befriedigst.“
Leanne biss sich auf die Unterlippe. „Das ist eine sehr dynamische Angelegenheit“, umschrieb sie ihre Zweifel.
„Du wirst es eben langsamer machen müssen und so, wie ich es dir sage.“
Auch das noch!
Leanne sah skeptisch zu, wie Jo einen Keilrahmen in die Staffelei einspannte.
Jo blickte über die Schulter. „Du bist ja noch angezogen. Devin hat dir wohl keinen Gehorsam beigebracht.“
Leanne stand nachdenklich vor der Zeichnung, die ihren verräteririschen Gesichtsausdruck wiedergab. Es stimmte. Sie liebte ihn. Wie hatte sie dieses Gefühl so lange leugnen können?
Langsam, weil ganz in Gedanken, entkleidete sich Leanne und legte sich auf die breite, weiße Lederliege, die das größte Möbelstück im Raum war.
„Spreiz die Beine“, wies Jo sie an. „Lass sie am besten über die Seiten baumeln. Ja, sehr gut. Und jetzt nimmst du das hier.“ Sie drückte Leanne einen großen Rundpinsel in die Hand. Leanne strich über die dichten Haare. Sie waren seidenweich.
„Damit wirst du dich streicheln.“
Es war der absolute Gegensatz zu ihrer üblichen Methode. Erst sträubte sich alles in Leanne, dann wurde ihr klar, dass sie es sowieso nie mehr so machen würde wie bisher. All ihre Masturbationsfantasien hatten sich um Franklin gedreht. Nie wieder könnte sie sich selbst schlagen, denn dabei würde sie sofort an ihn denken – aber nicht an den sinnlich strengen, sondern an den verwirrten Franklin.
Leanne fuhr sich mit dem Pinsel über die Wange und lächelte. „Weißt du was, Jo, das ist genau das, was ich jetzt brauche.“
„Fang noch nicht an“, sagte Jo, die damit beschäftigt war, Farbe aus Tuben auf eine Palette zu drücken. Sie rückte die Staffelei hin und her, zog einen Vorhang zu, legte den Kopf schief und meinte schließlich: „Ja, so stimmt das Licht.“ Sie begann zu arbeiten.
Leanne ließ sich Zeit. Sie streichelte mit dem Pinsel erst ihre Brüste, umschmeichelte damit ihre Brustwarzen, bis sie sich aufrichteten. „Wie oft schlägt dich Alessa?“
„Das ist verschieden. Hier auf Glowcastle fast täglich. Daheim vielleicht einmal pro Woche. Schließlich braucht meine Haut auch Zeit, sich zu erholen. Einmal hat sie mir angekündigt, dass sie mich einen ganzen Monat lang nicht quälen würde. Es war schrecklich.“
Leanne war mit dem Pinsel auf ihrem Venushügel angelangt und spielte mit den feinen Locken ihres Schamhaars. „Wieso?“
„Ich bin vor unerfüllter Lust nach Schmerz fast durchgedreht, dabei haben wir uns täglich geliebt. Einen Tag bevor dieser endlos erscheinende Monat um war, sind wir zusammen essen gegangen. Alessa hat einen Mann am Nebentisch bemerkt, der hin und wieder zu uns herübersah. Sie hat ihn herangewunken und gefragt, ob er Lust hätte, mich auszupeitschen.“
Leanne, die mit dem Pinsel ihre pochende Klitoris erreicht hatte, hielt inne. „Einen wildfremden Mann?“
„Er wirkte zwar verblüfft, fragte dann aber, was genau von ihm erwartet wurde. Alessa erklärte es ihm. Er dürfe mich nicht berühren, sondern mir lediglich wehtun. Der Kerl
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