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Geht das denn schon wieder los?

Geht das denn schon wieder los?

Titel: Geht das denn schon wieder los? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Sanders
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nicht mal Vogel oder so ähnlich.«
    »Er heißt nicht Vogel, sondern Sperling. Mit Vornamen Georg. Wir sind seit neuestem per du.«
     
    Hier ist allerdings eine etwas ausführlichere Erklärung fällig! Nicht wegen Herrn Sperling, sondern wegen der oben erwähnten Geräte. Dabei handelt es sich in erster Linie um motorisierte Schneeschieber, um Kehrmaschinen und ähnliche, immer jedoch Raum füllende Gerätschaften, mit denen Straßen unterschiedlicher Größenordnungen sauber gehalten werden – kurz gesagt: Herr Sperling hat ein Bundesstraßenreinigungsdienstleistungsunternehmen. Vermutlich lautet die korrekte Bezeichnung ganz anders, aber die kenne ich nicht. Jedenfalls wohnt Herr Sperling am Rande des Industriegebiets, jedoch gleichzeitig auch am Rand der Zivilisation – je nachdem, von welcher Seite man die Sache betrachten will. Weiter südlich beginnt ein sehr hübsches Wohngebiet.
    Genau genommen steht das Sperlingnest im Niemandsland, nämlich vorne an einer unbefestigten Straße, hinten an einem großen gepflasterten Hof mit einem halben Dutzend riesiger Garagen und seitlich auf einer grünen Wiese. Unten im Haus wohnt Herr Sperling, oben wohnen Katja und Tom. Herr Sperling baut aber gerade etwas Neues, natürlich abseits vom Industriegebiet, dafür näher an der Bahnstrecke. Er will in Zukunft Geschäftliches und Privates auch räumlich trennen.
    »Zugegeben, der Blick auf die Reparaturwerkstatt ist nicht gerade erhebend«, hatte Katja gesagt, als ich sie zum ersten Mal in dem damals neuen Domizil besucht hatte, »aber wer steht denn schon dauernd am Badezimmerfenster und guckt raus? Vom Wohn- und auch von unserem gemeinsamen Arbeitszimmer sieht man aber ins Grüne auf den Löwenzahn und die Gänseblümchen und vom Schlafzimmer auf die Kehrmaschine – wenn sie mal da ist. Meistens wird sie erst gegen sechs Uhr abends in die Garage gebracht.«
    Dass die beiden Schneeschieber im Winter häufig mitten in der Nacht gebraucht wurden, hatte sie erst ein halbes Jahr später mitgekriegt.
    »Ist das hier nicht auch ziemlich laut«, hatte ich gefragt und auf das Schild einer kleinen Keramikfabrik gedeutet, knapp hundert Meter entfernt, doch Katja hatte nur abgewinkt. »Wen stört denn das? Bis zum frühen Nachmittag bin ich in der Schule, da wird es hier aber schon ruhiger, Tom kommt sowieso erst abends, und ab dann hören wir kaum noch etwas. Außerdem herrscht an den Wochenenden, wenn wir ausschlafen können und auch mal tagsüber zu Hause sind, absolute Funkstille. Keine Nachbarn, keine Autos, keine Grillpartys …«
    »… keine Läden, keine Kneipe, und vor allem niemand für ›Können Sie mir bis morgen zwei Eier leihen? Ich habe bloß noch eins, und wir kriegen gleich Besuch!‹«, ergänzte ich die Aufzählung. »Dagegen hatte ja sogar Waldminningen richtiges Großstadtflair!«
    (Für Uneingeweihte: Waldminningen liegt abseits normaler Verkehrswege etwa fünfundzwanzig Serpentinen aufwärts schräg links von der A 5. Auch dorthin hatte es Tom und Katja mal für ein Jahr lang verschlagen.)
    »Also von Großstadt konnte man nun wirklich nicht reden!«, kam es prompt zurück. »Es sei denn, du beziehst dich auf die dortige Milchsammelstelle. Da erfuhr man abends den inoffiziellen Dorfklatsch und sonntags nach der Kirche die moralisch bereinigte Variante. Ich war ja nie drin, mir haben die schönen lauten Glocken gelangt. Katholische! Besonders am Sonntag, da bimmelten alle auf einmal. Und das genau gegenüber!«
    Zugegeben, Glocken würde man hier garantiert nicht hören! »Und was machst du, wenn du vor lauter Ruhe doch mal anfängst, dich mit dem Nachrichtensprecher auf dem Bildschirm zu unterhalten?«
    »Einen Spaziergang über den Friedhof«, meinte Katja lakonisch, »Luftlinie ungefähr zweihundert Meter. Da sind immer Leute. Manchmal auch lebendige!«
    Danach waren mir wirklich keine Argumente mehr eingefallen! Aber auch kein einziger Grund, ausgerechnet hierher zu ziehen! Die relativ preiswerte Miete musste wohl den Ausschlag gegeben haben, dazu die günstige Verkehrsanbindung in alle Richtungen und nicht zuletzt die Aussicht, über kurz oder lang auch mal etwas Eigenes zu haben; Toms Oma hatte wohl Derartiges angedeutet.
    Für die geplanten Polterhochzeitsfeierlichkeiten schien der Standort dieses Hauses samt seinen Nebengebäuden allerdings bestens geeignet.
     
    »So, und jetzt erzähl endlich, wie ihr auf diese blödsinnige Idee mit der Doppelhochzeit gekommen seid!«
    Der Kuchen war alle,

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