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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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Ben, was ich meine, ist, dass in dir viel mehr steckt, als du selbst dir zugestehst. Du könntest einen Riesenjob machen, wenn du die Kids trainierst. Du wärst bestimmt ein ausgezeichneter Trainer. Du könntest den Kids wirklich helfen und richtig etwas bewegen. Du könntest auch ihre mentale Entwicklung beeinflussen – könntest die lenken, die bereits an ihre Fähigkeiten glauben, und denen helfen, die das nicht tun, aber tun sollten. Du könntest sie alle von Beginn an auf einen richtigen Weg bringen.« Er legte eine Hand auf die Schulter seines Bruders.
    Ben schüttelte sie ab.
    Roper unterdrückte den Ärger über die Zurückweisung. Erst musste er die Dinge etwas einwirken lassen, soviel war ihm klar, aber er hoffte auch, dass sein Bruder eines Tages seine Haltung nachvollziehen und zu einem ähnlichen Schluss kommen würde. »Komm, lass uns zu Mom und Sabrina gehen«, sagte Roper.
    »Wozu noch? Ich habe hier nichts mehr zu suchen.« Roper blieb in der Küche, während sein Bruder aus dem Raum stürmte, sich rasch verabschiedete und mit lautem Türschlagen verschwand.
    Einer geschafft, fehlen noch zwei, dachte Roper.

15
    ROPER SAH SICH UM und betrachtete die weiblichen Mitglieder seiner Familie, die ihn mit neugierigen Augen beobachteten. Bens abrupter Aufbruch hatte sie geschockt, davon war Roper überzeugt.
    »Ben ist reichlich verärgert abgehauen, also was ist eigentlich los?«, fragte Sabrina. Sie saß neben Kevin, hielt dessen Hand und wirkte richtig glücklich mit dem Mann, mit dem sie beschlossen hatte, ihr Leben von nun an zu teilen.
    Und darum ging es an diesem Tag vor allen Dingen, dachte Roper. Er benutzte das Glück und die Zukunft seiner Schwester einfach als Antrieb, der ihm den Mut geben sollte, seiner Mutter die Grenzen aufzuzeigen – und ihr durch diesen Schritt sicherlich auch wehzutun.
    Bevor er etwas sagen konnte, schabte es an der Außenseite der Tür und plötzlich betrat Harrison mit einem Kartenschlüssel in der Hand das Zimmer. Roper hob eine Augenbraue, sprach aber kein einziges Wort. Er wusste bereits, dass hinter dieser Beziehung mehr steckte, als seine Mutter ihren Kinder oder sich selbst einzugestehen bereit war.

    »Du solltest nicht einfach hereinplatzen, als würde dir hier alles gehören«, schimpfte Cassandra mit ihm wie mit einem unerzogenen Kind.
    Er sah sie erstaunt an. »Da ich mein eigenes Zimmer aufgegeben habe, kannst du schlecht von mir erwarten, erst anzuklopfen. Hallo auch, ihr alle«, sagte Harrison.
    Roper schüttelte dem Mann die Hand.
    Sabrina brachte ein Winken zustande. Ihrem blassen Gesicht nach zu urteilen, war auch sie nicht in die aktuelle Wohnsituation ihrer Mutter eingeweiht gewesen. Roper hatte keine Ahnung, für wen Cassandra den Eindruck, dass sie nichts mit Harrison zu tun haben wollte, überhaupt noch aufrechtzuerhalten suchte. Allenfalls noch für sich selbst.
    Cassandra sah Harrison missmutig an. »John wollte gerade erzählen, warum er uns alle heute zusammengerufen hat. Da es sich um ein reines Familientreffen handelt, wirst du bestimmt gerne …«
    »Bleiben«, fügte Roper hinzu, bevor seine Mutter den anderen Mann fortschicken konnte. »Und widersprich mir besser nicht, Mom.«
    Harrison grinste. »Schönen Dank«, sagte er zu Roper.
    »Gern geschehen.«
    Cassandra brauchte ihn stärker, als sie zugab, und Roper war froh, dass sie ihn hatte, insbesondere da er nun sein eigenes Leben endlich selbst gestalten wollte. So würde er seine Mutter nicht sich selbst überlassen. Er verspürte Dankbarkeit und Erleichterung.

    Cassandra verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich hatte gar nicht vor zu widersprechen. Wenn Harrison gerne so tun möchte, als wäre er Teil dieser Familie, wie sollte ausgerechnet ich ihn daran hindern?« Sie schnaufte auf ihre hochnäsige Art.
    Harrison lachte und schlang einen Arm um ihre Schulter. »Mach ruhig weiter«, sagte er zu Roper.
    »Ja bitte«, meinte Sabrina.
    Roper holte tief Luft. »Also gut. Dann mal los. Solange ich zurückdenken kann, war ich immer für euch da, wenn ihr mich gebraucht habt. Jeden Tag, rund um die Uhr, ein Wink genügte.«
    »Nun, ich würde es nicht so herzlos formulieren«, sagte seine Mutter, wurde aber durch Harrison zum Schweigen gebracht, der ihr warnend die Schulter drückte.
    »Du bist immer ein wundervoller Sohn gewesen«, sagte sie mit ernsthafter Stimme.
    »Danke.« Er war nicht auf Komplimente aus, sondern wollte nur Tatsachen festhalten. »Das Problem ist, dass ich durch

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