Geht's noch?
demnächst so alles passieren wird, und ich möchte diese Freude gerne mit dir teilen.«
»Zu deinen Bedingungen.«
Okay, begriffen hatte sie es also noch immer nicht. Aber er war zuversichtlich, dass sie es begreifen würde.
»Zu unseren Bedingungen, mit der Zeit«, sagte er.
»Ich muss mich hinlegen.«
Harrison schüttelte den Kopf, aber Roper begegnete seinem Blick und bedeutete ihm stumm, dass er diese Reaktion erwartet hatte. Es würden bestimmt noch weitere Gespräche und mehr Verständnis folgen. Jedenfalls hoffte er das.
Harrison begleitete seine Mutter aus dem Raum.
Roper wandte sich an seine Schwester und deren Bräutigam. »Und was dich betrifft, Sabrina, du heiratest einen guten Mann.«
Kevin räusperte sich. »Danke«, sagte er und seine Verlegenheit war unübersehbar.
Roper beugte seinen Kopf zur Seite. »Sabrina, dir stehen noch alle Türen offen im Leben. Wenn du gerne weiter als Rechtsberaterin arbeiten möchtest, schön. Solltest du dich entschließen, nicht weiterzuarbeiten, so ist das eine Sache zwischen dir und deinem Mann. Was immer du möchtest oder wählst, ich werde hinter dir stehen. Ich werde für dich da sein, aber ich werde nicht hinter Kevins Rücken mit Geld oder anderen Dingen aushelfen, die ihm nicht zur Verfügung stehen. Es sei denn, er ist damit einverstanden«, sagte Roper und musste lächeln, da Kevin zu all seinen Ausführungen nickte.
Sabrina schien überrascht von seinen Worten,
schien sie aber auch zu respektieren, ja, sie wirkte sogar erleichtert.
»Eine letzte Sache. Wegen der Hochzeit.« Das war der beste Programmpunkt dieses Tages, dachte Roper und griff in seine Jackentasche.
Und ein wenig Spaß hatte er sich nach dem Nervendrama, das hinter ihm lag, verdammt noch mal verdient.
»Eure Hochzeit soll genau so sein, wie ihr beide sie euch wünscht. Ich möchte euch die Hochzeit eurer Träume ermöglichen, nichts anderes.« Und wie er bereits wusste, entsprachen die Vorstellungen Sabrinas nicht denen seiner Mutter. »Hier, bitte«, sagte er, trat zu ihnen und reichte ihnen den Scheck. »Plant die Hochzeit so, wie ihr sie haben wollt. Oder plant überhaupt keine Hochzeitsfeier und investiert damit in eure Zukunft. Die Wahl liegt bei euch.«
Sabrina blickte auf das Stück Papier in ihrer Hand, und ihre Augen weiteten sich. Mit einem freudigen Aufschrei warf sie ihre Arme um Ropers Hals. »Du bist spitze, John. Absolut spitze.«
»Macht es ganz, wie ihr wollt, Schwesterchen«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Und seid glücklich.«
Kevin schüttelte Roper die Hand. »Ich kann dir gar nicht genug danken.«
Roper wehrte ab. »Wenn Mom das Geld hätte, würde sie es selbst tun und dann müsstet ihr euch ständig mit irgendwelchem Scheiß herumschlagen, daher ist es mir ein Vergnügen«, erklärte er lachend.
Kevin stimmte in sein Lachen ein. »Sie wird einen Anfall bekommen, wenn sie erfährt, dass du ihr quasi allen Einfluss auf die Gestaltung der Hochzeit genommen hast.«
»Da ich damit jetzt Sabrina alles überlassen habe, wird sie hoffentlich Mom bei gewissen Dingen mitreden lassen und sie ansonsten bei allem, was sie nichts angeht, übergehen, sodass wir am Ende eine große und glückliche dysfunktionale Familie sind«, sagte Roper.
»Hoffen wir das Beste«, sagte Kevin.
»Umfasst diese Familie auch Amy?«, fragte Sabrina.
Roper seufzte. »Das weiß ich ehrlich gesagt nicht.«
Aber er konnte kaum erwarten, es herauszufinden.
Amy hielt sich beschäftigt. Auf der Arbeit waren ihr neue Mandanten zugeteilt worden, außerdem begleitete sie sowohl Annabelle als auch Sophie zu diversen Treffen und Veranstaltungen, um von deren Beispiel zu lernen. Ihr Onkel Spencer war zufrieden mit ihren Fortschritten bei Hot Zone und lud sie zum Essen ein, damit er ihr dies unter vier Augen versichern konnte. Sie meldete sich in einem Fitnesscenter an, das sie abends häufig besuchte, um nicht in ein leeres Apartment zurückkehren zu müssen, in dem sie dann stundenlang allein herumsaß. In einem Yogakurs lernte sie andere alleinstehende Frauen kennen und freundete sich mit einer von ihnen an. Alles in allem entsprach
ihr Leben genau dem, was sie sich vor ihrem Umzug nach New York vorgestellt hatte.
Unglücklicherweise hatten ihre damaligen Vorstellungen von ihrem Leben aber nicht John Roper berücksichtigt, und jetzt, da sie mit ihm zusammen gewesen war, hatte sie Angst, ohne ihn nie wieder wie früher sein zu können. Zudem wurde sie durch ihre Arbeit bei Hot Zone, wo sie
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