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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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anstiegen. »Was weiß er schon von schwierigen Zeiten? Dem Kerl wird doch alles zu Gold, was er anfasst. Selbst wenn er verletzt ist, läuft’s doch bei ihm wie am Schnürchen«, sagte Ben.
    »Scheiße.« Dave schüttelte den Kopf. »Ich habe einfach nicht glauben wollen, dass er derart selbstsüchtig ist. Ich meine, er ist ein Superstar, selbst nach der
katastrophalen Saison letztes Jahr. Aber dass er so selbstsüchtig ist.«
    »Wem sagst du das? Er versuchte mir einzureden, dass Coaching der richtige Weg für mich wäre«, brummte Ben. »Irgendeiner müsste ihn mal von seinem hohen Ross runterholen. Vielleicht würde er ja dann mal die Brieftasche öffnen und seine Familie, die immer zu ihm gestanden hat, an seinem Geldsegen beteiligen.«
    Dave stellte die leere Flasche auf der Frühstückstheke ab. »Keine Bange, genau das hab ich vor«, erklärte sein Freund.
    Ben blickte auf. »Was hast du vor?«
    »Weißt du noch, wie du dir immer gewünscht hast, dass einer deinem Bruder mal eine Lektion erteilt?«, fragte Dave.
    Ben gefiel Daves Tonfall gar nicht. »Ja«, erwiderte er zögerlich.
    »Genau das habe ich gemacht. Es war kinderleicht, da ich ja wusste, wo er wohnt. Ein paar wütende Fanbriefe, eine Bobblehead-Puppe mit einem Messer in der Schulter, alles Dinge, die ihn daran erinnern sollten, was für ein Versager er in der gesamten letzten Saison gewesen ist. Was für ein Geld die Saisonkarteninhaber seinetwegen aus dem Fenster geworfen haben«, knurrte er verärgert. »Ich bestell mir zum Abendessen eine vegetarische Pizza. Willst du auch etwas?«
    »Mir nur eine kleine mit Sauce und Käse«, antwortete Ben. »Aber warte mal. Willst du damit sagen, du terrorisierst meinen Bruder?«

    Ohne auf ihn zu reagieren, nahm Dave das Telefon in die Hand und gab die Bestellung durch. Dann wandte er sich wieder Ben zu. »Terrorisieren würde ich es nicht nennen, eher ihm eine wohlverdiente Lektion erteilen. Für all das Geld sollte er schon ein wenig härter arbeiten, statt ständig in Nobelrestaurants zu verkehren und die Ladies auszuführen. Erweis den echten Fans gefälligst mal ein wenig Respekt, verstanden? «, forderte er den abwesenden Roper auf.
    Bens Magen zog sich zusammen. Es war eine Sache, wenn er sich über das mangelnde Verständnis seines Bruders für seine Probleme beschwerte, aber es war etwas anderes, davon zu hören, dass sein Freund noch auf Roper eintrat, wenn der bereits genug Prügel bezogen hatte. Trotz der eigenen Verärgerung wusste Ben, wie sehr Roper selbst seine Leistungen in der vergangenen Saison wurmten, und ganz sicher war er nicht absichtlich unter seinen Fähigkeiten geblieben.
    »Lass ihn«, warnte Ben seinen Freund.
    Dave trat einen Schritt zurück und starrte Ben ungläubig an. »Jetzt auf einmal stellst du dich auf seine Seite?«
    »Ich bin nur der Meinung, dass er hart arbeitet, und wenn er nicht gut gespielt hat, dann lag das nicht an ihm. Genau wie es nicht an mir lag, dass aus meiner Karriere in der Minor League nichts wurde«, erklärte Ben, und die Worte klangen in seinen Ohren, als würde ein anderer sie aussprechen.

    Und wahrscheinlich zum ersten Mal begriff er sie auch.
    Wenn Roper an seiner schlechten Saison keine Schuld traf, konnte er dann wirklich etwas dafür, dass Bens Leben nicht den erhofften und erträumten Verlauf genommen hatte?
    Heiliger Strohsack. Welch ein Licht ihm plötzlich aufging.
    »Das ist doch nicht zu fassen«, sagte Dave und marschierte in der Küche auf und ab. »Was ist denn aus dem Typ geworden, der seinen Bruder ebenso leiden sehen wollte, wie er leidet?«
    Ben sprang von seinem Stuhl auf. »Das war doch bloß so dahingesagt, Mann. Eine Fantasievorstellung. Haben wir schließlich alle mal. Ich mag im Moment über das Verhalten meines Bruders nicht sonderlich glücklich sein, aber er bleibt trotzdem mein Bruder.« Herrgott, Ben wurde sich gerade bewusst, dass er zurzeit auch über sein eigenes Verhalten nicht sonderlich glücklich war.
    Immerhin hatte er der Presse Informationen über die diversen Aktivitäten seines Bruders zugespielt. Eine beiläufige Bemerkung seiner Mutter über die Pläne von Roper hatte genügt, und Ben hatte in einem anonymen Anruf Buckley, diesem Erzfeind von Roper, sofort gesteckt, wo und mit wem Roper unterwegs war, und die Dinge dabei gewöhnlich in einem übertrieben frivolen Licht erscheinen lassen.
    Ben hatte ein perverses Vergnügen dabei verspürt,
endlich Roper einmal in Schwierigkeiten stecken zu sehen, aber

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