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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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»Du siehst uns ja auch dauernd.« Dann trat Rose unvermittelt zu dem verdutzten Roper. »Sie sind ein junger, gut aussehender Mann. Sehe ich in Ihren Augen alt aus?« Sie knuffte ihn mit dem Ellbogen und klimperte mit ihren langen Wimpern.
    »Nein, Ma’am«, sagte er und musste dabei erneut gegen sein Lachen ankämpfen. »Sie sehen fantastisch aus.«
    Amy warf ihm einen warnenden Blick zu, der eindeutig besagte: Mach dich nicht über sie lustig . Er konnte es sich einfach nicht verkneifen, sie waren zu drollig.
    »Na, herzlichen Dank auch«, sagte Rose. »Hast du gehört, Darla?«
    »Und was ist mit mir? Seh ich etwa alt aus?«, wollte jetzt Darla von ihm wissen und schob ihre Schwester aus dem Weg.
    Roper grinste. »Auch Sie sehen jung und hübsch aus«, sagte er ihr.
    Zufrieden entspannten sich die beiden Frauen und lächelten. »Wie dem auch sei«, fuhr Rose fort. »Jedenfalls schreit jemand, die alte Frau hat eine Bombe! Und das totale Chaos bricht aus. Dieser Mann, der euch
hierher gebracht hat, saß direkt vor uns. Er schnellte herum und hechtete quasi über den Sitz. Unter den restlichen Passagieren brach die komplette Panik aus.«
    »Wegen dieser verrückten Lady hätten die Leute sich wirklich beinahe totgetrampelt«, bestätigte Darla nickend.
    Amy hob erstaunt die Augenbrauen. »Du hältst sie für die verrückte Lady?«, fragte Amy.
    Beide Frauen ignorierten sie. »Und bevor wir noch wussten, wie uns geschah, hatten sie das Flugzeug evakuiert und alle Passagiere – bis auf uns – in einen abgetrennten Bereich geführt. Uns haben sie hierher gebracht. Offensichtlich mussten sie alle Handgepäckstücke und Koffer noch einmal untersuchen, um zu kontrollieren, ob sie beim ersten Mal etwas übersehen hatten. Sie dachten doch tatsächlich, wir wollten den Flughafen in die Luft sprengen!«
    »Heutzutage können sie nicht vorsichtig genug sein«, meinte Roper ernst.
    Rose und Darla nickten. »Das wissen wir und verstehen wir ja auch. Aber wenn diese Frau sich nur nicht so aufgeregt hätte, dann wäre auch keiner hier festgehalten worden.«
    »Glaubst du denn wirklich, du selbst hättest nichts mit diesem Zwischenfall zu tun?« Amy baute sich mit in die Hüften gestemmten Händen vor ihren Verwandten auf.
    Roper hatte das Gefühl, als ob sie rot würden, aber
unter der dicken Rougeschicht war dies schwer zu erkennen.
    »Es war ein Missverständnis«, sagte Darla. »Allerdings hat dein Onkel Spencer das nicht so gesehen. Er war stinkwütend, als er gegangen ist, aber er versprach, dass du kommen und die Sache regeln würdest. «
    »Natürlich ist sie hier. Mein hübsches, cleveres Mädchen kommt immer zu unserer Rettung«, erklärte Rose und schloss Amy fest in die Arme. »Ich hab dich so vermisst.«
    Amy erwiderte die Umarmung. »Ich habe dich auch vermisst.« Sie wandte sich an ihre Tante. »Dich natürlich auch«, sagte sie und schlang ihre Arme auch um die zweite Frau.
    Ungeachtet all ihrer Verärgerung liebte Amy die Frauen in ihrer Familien offensichtlich aus tiefstem Herzen.
    Roper verfolgte die Szene mit großem Interesse. Dies war der erste flüchtige Blick, den er aus nächster Nähe auf Amys Familie und ihren persönlichen Hintergrund werfen konnte, und ein paar Dinge fielen ihm sofort auf. Ihre Situation zu Hause unterschied sich nicht sonderlich von seiner. Ihre Mutter und Tante gerieten in Schwierigkeiten, und sie wurde bei Bedarf gerufen, um ihnen aus der Patsche zu helfen.
    Man musste kein Psychologe sein, um zu erkennen, dass Amy den Umgang mit seiner Familie so methodisch anging, nicht weil sie ihre eigene selbst so gut im
Griff hatte, sondern weil sie ihre Familie gerade nicht zu kontrollieren wusste. Das Neuorganisieren von Ropers familiären Beziehungen versetzte sie in die Lage, ihre Karriere mit einer Entschiedenheit voranzutreiben, die ihr gegenüber der eigenen Familie abging. Sie erkannte sich selbst in Roper, und als Roper wieder in seine alten Gewohnheiten zurückfiel, war sie auf Distanz gegangen.
    Er hatte nun schon ein wenig Einblick in Amys Gefühlswelt bekommen. Aber er wusste noch lange nicht genug. Durch die Anwesenheit der Mutter hoffte er, noch wesentlich mehr zu erfahren.
    »Mom, du hättest mir wirklich sagen sollen, dass ihr mich besuchen kommt«, erklärte Amy.
    »Und damit die Überraschung zerstören? Wo bliebe denn da der Spaß?«
    »Nirgends«, murmelte Amy. »Und wie bekommen wir euch beide jetzt hier raus?«
    Rose nahm auf einem Metallstuhl Platz. »Der brummige

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