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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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seine Lage zu ändern, und nichts hatte funktioniert, bis er endlich selbst um seinen persönlichen Freiraum gekämpft hatte.
    Dasselbe musste sie nun auch tun.

    Amy konnte ihr Glück kaum glauben. Yank hatte für ihre Angehörigen ein Programm für den gesamten Tag organisiert. Curly, ein gemeinsamer Pokerkumpel von ihm und Onkel Spencer, kam mit ein paar Verwandten in die Stadt, um ihnen die lokalen Sehenswürdigkeiten zu zeigen, und Amys Mutter und Tante konnten sich ihnen anschließen. Amy duschte, zog sich an und machte sich auf den Weg zur Arbeit, fest entschlossen, die Ereignisse des vergangenen Abends zu vergessen, die Pograpscherei ihrer Tante ebenso wie das platte Drängen ihrer Mutter, Roper über eine mögliche Verlobung auszuhorchen.
    Schon bei der Erinnerung daran zuckte sie zusammen, und ihr Magen verkrampfte sich. Sie überlegte, was wohl ihr Vater von den Vorfällen des gestrigen Abends gehalten hätte. Dann schob sie diese Gedanken beiseite, nahm Schreibblock und Stift und ging in
den Konferenzraum zu ihrem wöchentlichen Meeting. Der Raum füllte sich rasch, alle waren in der Stadt und da, wo sie sein sollten.
    Wie immer rief Yank zu Beginn des Hot-Zone-Meetings zur Ordnung. Amy kannte das Prozedere inzwischen zur Genüge und blieb mit ihrem Kaffee in der Hand stehen, bis er mit dem Hammer zugeschlagen hatte. Dann nahm sie Platz und bereitete sich auf ihre neuen Aufträge vor.
    Yanks erste Worte betrafen nicht den eigentlichen Geschäftsablauf. »Wir werden in einem der Country Clubs im Norden eine Firmenparty veranstalten«, verkündete er ohne Umschweife. »Sie wird vor dem Beginn der Baseballsaison und nach der NFL-Draft stattfinden, es kann also keine Ausreden geben, weshalb irgendwer keine Zeit hat. Micki hat die Presse bereits darauf angesetzt, und wir werden eine Riesensause auf die Beine stellen, bloß weil wir es uns leisten können«, fuhr er stolz fort. »Jeder muss anwesend sein. Entschuldigungen werden nicht akzeptiert.«
    »Hierbei handelt es sich um eine Veranstaltung, die von nun an alljährlich stattfinden wird«, sagte Annabelle. »Wir haben zahlreiche Sponsoren aus der Wirtschaft, die unsere Mandanten gerne persönlich kennenlernen möchten, und so werden beide Seiten davon profitieren. Das genaue Datum folgt in Kürze.«
    »Amy und Spencer, sorgt doch bitte dafür, dass eure Angehörigen bis dahin wieder zu Hause sind. Ansonsten
bekommen wir womöglich einen Bombenalarm«, meinte Yank lachend.
    Amy duckte sich tiefer.
    Bis ihr Onkel erwiderte: »Etwa so wie der Feueralarm, für den du an Silvester gesorgt hast?«
    Jetzt musste Amy lachen.
    »Er macht einem blinden Mann zum Vorwurf, dass er über seinen Hund stolpert! Das ist doch unglaublich! «, rief Yank und erhob sich von seinem Stuhl.
    »Ich mach dir zum Vorwurf, dass du dich wie ein ungehobelter Klotz aufführst. Deine Blindheit hat damit gar nichts zu tun«, sagte Spencer.
    »Jetzt fangen die schon wieder an«, flüsterte Micki, die sich zu Amy gebeugt hatte. Dann riss sie ihrem überraschten Onkel den Hammer aus der Hand und knallte ihn auf die Gummimatte. »Weiter geht’s!«, befahl sie.
    Die Männer setzten sich ohne ein Wort des Widerspruchs wieder hin. Eine weitere halbe Stunde verging mit Routinefragen, bis Francine in den Raum platzte, ohne anzuklopfen. »Entschuldigen Sie die Störung«, sagte sie keuchend und außer Atem. »Aber ich hab Neuigkeiten, die nicht warten können.«
    Amy spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog, und der Grund hierfür lag allein in einem vagen Déjà-vu-Gefühl, das sie an ihr erstes Meeting in diesem Raum erinnerte.
    »Dann lassen Sie mal hören«, sagte Yank.
    »Na ja, ich müsste Amy kurz allein sprechen«, sagte
Frannie, der plötzlich bewusst wurde, dass alle Augen auf sie gerichtet waren.
    Jetzt hatte Amys Magen allen Grund, in Aufruhr zu geraten. Frannie wirkte sogar noch aufgeregter als bei diesem unvergesslichen ersten Mal. Amy stand von ihrem Stuhl auf, aber Micki legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Wir sind hier unter uns. Keiner ist im Raum außer Onkel Yank, Spencer, meinen Schwestern und mir, also alles Familienmitglieder. Wir stehen zusammen. «
    Amy nahm wieder Platz.
    Frannie nickte. Sie beugte sich nach vorn und schob sich zwischen Amy und Micki. »Da gibt es etwas im Internet, das Amy unbedingt sehen muss. Sonst sollte es aber keiner sehen«, erklärte Frannie.
    In diesem Moment bemerkte Amy erst, dass die Sekretärin seines Onkels einen Laptop unter dem Arm

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