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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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in diesem Fall. Darla hatte den ursprünglichen Kellner in die Flucht geschlagen.
    »Hoffentlich seid ihr jetzt endlich zufrieden.« Amy funkelte ihre Angehörigen an.

    »Es war doch nicht böse gemeint«, sagte Darla und klang zugleich verlegen und aufrichtig erschrocken.
    Roper tat sie sogar leid.
    Noch stärker sorgte er sich allerdings um Amy.
    Sie versank in ihrem Stuhl und sprach während des gesamten Essens kein Wort mehr. Ihre Mutter und Tante benahmen sich – zumindest so weit, dass sie keinen weiteren Aufruhr im Restaurant verursachten.
    Ropers Mutter spürte die Anspannung und erzählte Anekdoten aus Hollywood und vom Filmemachen, um Amys Verwandte abzulenken und die Zeit zu überbrücken.
    »Wie ich gehört habe, wird Ihre Tochter bald heiraten«, sagte Rose gegen Ende der Mahlzeit zu Cassandra.
    Seine Mutter nickte. »Sie heiratet einen wirklich wundervollen Mann, aber sie planen nur eine kleine, intime Hochzeitsfeier «, berichtete sie und das widerwillige Einverständnis in ihrer Stimme war unüberhörbar.
    Seit Roper für klare Verhältnisse gesorgt hatte, ließ Cassandra seiner Schwester mehr Freiraum und mischte sich nicht mehr ständig in die Hochzeitsvorbereitungen ein. Außerdem blieb seiner Mutter angesichts der Tatsache, dass Sabrina einen Scheck in Händen hielt, auch nichts anderes übrig, als die Vorstellungen ihrer Tochter zu akzeptieren.
    Genau wie Roper es beabsichtigt hatte.
    Und da sie wahrscheinlich spürte, dass ihre Beziehung
zu ihrem Sohn einen Wendepunkt erreicht hatte, zeigte sich Cassandra auch um ein anderes Verhalten ihm gegenüber bemüht. Ropers fester Überzeugung nach hatte Harrison Smith einen wichtigen Anteil an diesem Wandel seiner Mutter, und er war dem Mann dankbarer, als er es hätte sagen können. Offenbar gelang es Harrison, seine Mutter in der ihr eigenen verschrobenen Weise glücklich zu machen, und gerade das gefiel Roper.
    Roper winkte der Kellnerin und gab ihr den unterschriebenen Beleg der Kreditkartenzahlung. Jetzt konnten sie gehen, wann immer sie wollten, und er hatte das Gefühl, dass Amy schon vor einer ganzen Weile liebend gerne gegangen wäre.
    »Hochzeiten sind wundervoll«, sagte Rose und seufzte.
    Roper nickte. »Ich werde meine Schwester gehen lassen, und wir freuen uns schon darauf, Kevin als neues Familienmitglied begrüßen zu können«, sagte Roper.
    »Wo wir gerade von Hochzeiten sprechen«, meinte Rose, lehnte sich über den Tisch und blickte Roper in die Augen.
    »Oh, nein«, erklärte Amy. »Wir gehen, bevor du weiterbohren kannst.« Sie vermutete völlig zu Recht, dass ihre Mutter anfangen wollte, Roper bezüglich seiner Absichten auf ihre Tochter auszufragen.
    Roper kannte seine Absichten. Unglücklicherweise teilte Amy diese nicht. Sie wollte vielmehr so schnell und so weit von ihm fortrennen wie nur möglich.

    Nach dem heutigen Abendessen begann er auch zu verstehen, warum. Da sie sich inzwischen nicht länger darauf berufen konnte, dass ihnen Ropers Familie oder seine falsche Prioritätenwahl im Weg standen, schob sie die Schuld auf die Presse. Dabei steckte so viel mehr hinter ihren Empfindungen. Während ihrer ersten Zeit in New York war sie überängstlich gewesen, hatte sein Leben so gewissenhaft durchorganisiert, als würde ihre eigene Karriere von seinem erfolgreichen Comeback abhängen. Damals hatte er dies damit in Verbindung gebracht, dass er ihr erster Mandant war, aber ihr Abstecher in die Lodge hatte diese Annahme widerlegt.
    Erst als sie Abstand zu dem Stress und dem Druck gewann, den ihr Job und ihre Familie hervorriefen, erst als sie sich nicht länger darum kümmerte, was die Leute wohl von ihr denken mochten, war sie entspannt und glücklich. Dann konnte sie das Leben genießen.
    Derzeit jedoch genoss Amy gar nichts.
    Ihre Familie hielt sie genauso fest im Griff, wie es seine bei ihm getan hatte.
    Amy stand auf, und er tat es ihr nach. Alle anderen am Tisch erhoben sich nun ebenfalls. Sie verließen das Restaurant, nachdem Cassandra und Rose ihre Telefonnummern ausgetauscht hatten. Alle hatten die Peinlichkeiten des Abends ohne Blessuren überstanden. Alle außer Amy.
    Sie wechselte kaum ein Wort mit irgendjemandem.
Er wünschte sich, ihr bei der Überwindung der Familienprobleme, die sie bis nach New York verfolgt hatten, helfen zu können. Leider jedoch wusste er aus eigener Erfahrung, dass der einzige Mensch, der Amys Situation lösen konnte, Amy selbst war. Schließlich hatte auch sie einst verzweifelt versucht,

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