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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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rannte noch immer davon.
    »Hi.« Sie straffte ihre Schultern und wandte sich kurz ab, offenbar um Tränen aus ihren Augen zu wischen. Er nahm an, dass sie bereits von den Fotos wusste.
    Zorn packte ihn, wie in jenem Moment, als er die Bilder zum ersten Mal gesehen hatte. Hier handelte es sich nicht um die üblichen Paparazzi-Aufnahmen, hierfür würde jemand die Quittung erhalten.
    Sie räusperte sich und sah ihn an. »Da hast du mir einen Weg erspart. Ich wollte mich gerade auf die Suche nach dir machen«, erklärte sie ruhig.
    Zu ruhig, alles in seinem Innern gefror. »Tja, ich bin froh, dass ich dir den Weg ersparen konnte. Was liegt an?«, fragte er und versuchte, ihre Stimmung besser zu durchschauen.
    Sie trat an ihm vorbei und zog sich hinter den Schutz ihres Schreibtischs zurück. »Lass uns mit offenen Karten spielen, ja? Ich bin sicher, dass du die Fotos bereits kennst.« Sie verschränkte die Hände vor sich, aber zuvor hatte er noch sehen können, wie sehr sie zitterten. Außerdem waren ihre Wangen vor Scham pinkfarben angelaufen.
    Er hätte sie gern in die Arme geschlossen und sie vor allem beschützt, was ihr wehgetan hatte und wehtun konnte, aber ihm war klar, dass dies undenkbar war. Sie musste sich dieser Herausforderung stellen. Sie mussten sich ihr gemeinsam stellen, wenn sie eine gemeinsame Zukunft haben wollten.

    »Ich habe sie gesehen«, sagte er mit zusammengepressten Kiefern. »Und ich werde den Dreckskerl umbringen, der sie gefälscht und dort hineingestellt hat.«
    »Erst muss du ihn mal finden.«
    Er senkte den Kopf. »Das hab ich auch vor, aber im Moment mache ich mir mehr Sorgen um dich.« Diese ruhige, gefasste Frau, die ihm gegenübersaß, entsprach nicht der Amy, die er anzutreffen erwartet hatte.
    Er hatte geglaubt, sie würde wütend und aufgebracht sein, würde auf ihn losgehen, da er das leichteste Ziel bot. Er war der Promi, der sie beide zur Zielscheibe gemacht hatte.
    »Ich weiß, wie du über solche Dinge denkst, und es tut mir leid«, sagte er und trat ein paar Schritte nach vorn. »Ich kann dir zwar nicht versprechen, dass so etwas nie wieder geschieht, aber ich schwöre, ich werde mein Bestes tun, es zu versuchen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist nicht genug. Du bist, wer du bist. Du bist John Roper, Centerfielder in New Yorks bester Mannschaft. Du bist ein berühmter Mensch, und – seien wir doch mal ehrlich – du bist es auch gerne. Ich kann schlecht von dir verlangen, nicht du selbst zu sein.«
    War das, was er da sah, der erste Schimmer einer tieferen Erkenntnis? Ein Funken Hoffnung glühte ihn ihm auf. Vielleicht brachte ja dieser Job, brachte sie ja diese Stadt dazu, ihre Haltung zu ändern. Vielleicht erklärte ja dies die gelassene Ausstrahlung, die sie umgab.

    »Das ist nett. Aber du bist du . Wir können bestimmt beides auf einen Nenner bringen«, versicherte er ihr.
    Er kam noch näher und wollte schon um den Schreibtisch treten, um sie in die Arme zu nehmen, aber ihre Worte hielten ihn auf.
    »Das geht nicht, John, und es wäre naiv, so etwas zu glauben.« Sie holte tief Luft. »Aus meiner Sicht hat es als Paar nicht funktioniert. Die Fotografen waren einfach gnadenlos. Als Freunde hat es auch nicht funktioniert. Nicht einmal wenn ich mich darauf beschränke, deine Beraterin zu sein, bleibe ich von den Kameras der Presseleute verschont. Aus diesem Grund habe ich Micki gebeten, mich von diesem Auftrag zu entbinden. Und zwar dauerhaft.« Ihre Stimme schwankte, ihre Haltung aber nicht.
    Das einzige Anzeichen für ihre Aufgebrachtheit war die Tatsache, dass sie noch immer die Hände ineinanderkrallte und die Knöchel eine weiße Farbe angenommen hatten.
    Roper besaß jedoch nicht diese Beherrschtheit. Ihm riss plötzlich der Geduldsfaden angesichts ihrer ruhigen Fassade.
    Blitzschnell trat er um den Schreibtisch, packte sie an den Schultern und drehte ihren Stuhl so, dass sie ihn ansehen musste.
    Sie schnappte nach Luft und wand sich, aber er lockerte seinen Griff nicht. »Was ist denn mit dir los?«, fragte sie und ihre emotionslose Fassade bröckelte.

    »Mit dir ist etwas los. Du liegst schief. So stimmt das nämlich alles nicht.«
    »Weil ich nicht mehr mit dir schlafen will?«, fragte sie, ohne ihn anzusehen. »Oder weil mir dein Leben als Prominenter nicht gefällt?«
    »Weil ich dir genauso viel bedeute wie du mir, und du diese Ich-hasse-es-in-der-Öffentlichkeit-zu-stehen-Geschichte nur als Vorwand benutzt, nicht mit mir zusammen zu sein«, sagte

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