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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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mit ihnen stellen und sie in den Flieger nach Hause setzen. So oder so ging ihn die Sache nichts mehr an. Allerdings beschäftigte sie ihn noch immer so sehr, dass er Amy in Gesellschaft ihrer Familie wissen wollte, falls sie diese jetzt brauchte.
    Eine Stunde später klingelte es an seiner Tür und er stand dem Menschen gegenüber, den er in diesem Moment am wenigsten erwartet hätte – seinem Bruder. Er war zwar ganz und gar nicht in Stimmung für Besuche, aber er hatte seinen Bruder auch lange Zeit nicht gesehen.
    »Was gibt’s?«, fragte Roper.

    »Können wir uns kurz unterhalten? Und bevor du mir die Tür vor der Nase zuschlägst, ich bin nicht hier, um dich um Geld, einen Job oder sonst etwas zu bitten«, erklärte sein Bruder mit roten Gesicht.
    Neugierig geworden zog Roper die Tür ganz auf und winkte ihn hinein. »Komm rein. Möchtest du ein Bier?«
    »Warum nicht?«
    Ein paar Minuten später saßen sie im Wohnzimmer. Im Hintergrund lief der Fernseher, der auf ESports Network eingeschaltet war. »Also, was gibt’s?«, fragte Roper.
    Ben rutschte in seinem Sessel hin und her. »Mehrere Sachen. Zuerst einmal, ich habe ein paar der Leute angerufen, deren Nummern du mir vor einer Weile schon gegeben hast, und treff mich mit einigen demnächst, um über einen Job als Assistenztrainer zu reden.«
    Roper glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. »Das ist ja toll!« Er wollte nicht danach fragen, was den Sinneswandel bei Ben verursacht hatte, und vermied auch sonst jeden rechthaberischer Ton, da er diesen Schritt in die richtige Richtung auf keinen Fall gefährden wollte.
    »Ich habe ein wenig nachgedacht. Ich habe mich wirklich wie ein Arsch benommen«, sagte Ben. »Dir einfach die Schuld dafür zu geben, dass es in meinem Leben nicht so gelaufen ist, wie ich mir das gewünscht habe.« Er senkte seinen Blick. Nicht einmal sein Bier stürzte er hinunter, wie er es sonst tat. »Ein paar der
Leute meinten, wenn alles klappt und ich meine Sache gut mache, würden sie mich in Erwägung ziehen, wenn der Posten des Head Coaches demnächst frei wird. Ich weiß, das liegt natürlich nur an mir, aber ich werde die Gelegenheit ergreifen und das Beste draus machen.«
    »Was ist los mit dir, Ben?« Roper hatte seinen Bruder noch nie so niedergedrückt erlebt.
    »Es gibt da etwas, über das schon bald berichtet werden wird, und ich möchte, dass du es zuerst von mir erfährst.«
    »Schlimmer als gefälschte Nacktaufnahmen von mir und Amy im Internet kann es auch nicht sein« brummte Roper.
    »Nein, aber es hat damit zu tun. Wie sich herausgestellt hat, steckt nämlich mein Freund Dave, der mich bei sich unterkommen ließ, solange ich dich wegen der Finanzierung des Fitnesscenters bearbeitete, hinter diesen Fotos.«
    »Das gibt’s doch nicht? Warum? Ich kenn den Typ nicht mal.«
    Ben schluckte heftig. »Yeah, aber dank meiner Wenigkeit glaubte er wohl, dich gut zu kennen. Von meiner damaligen, bescheuerten Sichtweise auf dich her.«
    »Ich weiß gar nicht, was ich zuerst wissen will. Mehr über Dave und die Fotos oder warum deine Sichtweise sich geändert hat«, erwiderte Roper leise. »Ich weiß bloß, ich werde da rübergehen und ihn umbringen für das, was er Amy hat durchmachen lassen.« Zorn pulste
in seine Adern. Er spannte die Hände an und entspannte sie wieder.
    Ben stand auf und begann im Zimmer herumzulaufen. »Hör mich bitte erst bis zu Ende an. Dann kannst du entscheiden, was du tun willst. Wie du weißt, war ich neidisch auf dich. Wie du weißt, fand ich, dass mich das Schicksal benachteiligt hat, und Dave wusste das auch. Abgesehen von unserer Freundschaft ist er auch ein langjähriger Renegades-Saisonkarteninhaber, und das Debakel in der letzten World Series hat ihm so richtig gestunken.«
    »Da ist er nicht der Einzige«, gab Roper unumwunden zu.
    »Aber er hatte seine Selbstbeherrschung stärker verloren, als mir bewusst gewesen war. Erinnerst du dich noch an diese Sendungen, die du bekommen hast? Die Briefe? Die Berichterstattung über dich in den Medien, die selbst für New Yorker Verhältnisse ungewöhnlich heftig war?«
    »Ja …« Roper wusste, worauf er hinauswollte, und sein prall gefüllter Schädel stand kurz vor der Explosion. »Er steckte hinter all dem?«
    »Alles, was ich von dir erfuhr und worüber ich ihm gegenüber gemosert habe, hat er sofort gegen dich benutzt, Bruderherz.« Ben trat vor ihn. »Ich habe nichts davon gewusst. Das musst du mir glauben. Ich war weinerlich und selbstsüchtig,

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