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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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es geht, aber wenn ich nicht sofort ans Telefon gehe, veranstaltet sie eine Hetzjagd nach mir. Versteh mich nicht falsch. Ich liebe sie beide, aber …«

    »Sie müssen ihr eigenes Leben leben«, beendete Amy den Satz für ihn. »Aber das hatten sie bislang nicht nötig, da du ihnen immer alles abgenommen hast.« Einige weitere Notizen, dann legte Amy endlich ihren Stift aus der Hand und erwiderte seinen Blick. »Das war’s«, sagte sie und griff nach Messer und Gabel. »Gott, bin ich hungrig.« Sie machte sich über ihr Essen her mit einem Appetit, wie er ihn noch nie bei einer Frau erlebt hatte.
    Allein vom Zusehen kehrte sein eigener Hunger zurück, und sie beendeten ihr Essen in einverständlichem Schweigen. Sobald der Kellner die Rechnung an den Tisch gebracht hatte, legte er seine Hand auf die lederne Mappe.
    »Das geht auf mich«, sagte sie und streckte gleichzeitig ihre Hand nach der Mappe aus, sodass ihre Finger sich berührten.
    Er hatte stets Micki zahlen lassen, wenn sie geschäftlich verabredet waren, und eigentlich sollte er Amy ebenfalls gewähren lassen, insbesondere da er ihr bei ihrem ersten Geschäftsessen das Gefühl geben wollte, sich erfolgreich behauptet zu haben.
    Aber er zog seine Hand absichtlich nicht zurück, damit er sie noch ein wenig länger spüren konnte. »Du hast bereits mein Handy und meinen Treo unter Beschlag genommen. Jetzt mach die Sache nicht noch schlimmer, indem du die Rechnung übernimmst. Das würde mein labiles männliches Ego nicht verkraften.«

    Sie lachte über seine Neckerei. »Ich glaube nicht, dass dein Ego auch nur einen Tag in deinem Leben labil gewesen ist.«
    »Du würdest dich wundern«, sagte er, plötzlich ganz nüchtern. Sie dachte wahrscheinlich, die Schmähungen von Buckley und den Fans würden einfach so an ihm abprallen. Hätten sie vielleicht früher einmal, aber inzwischen nicht mehr, denn nun fürchtete er, sie könnten recht haben, und er zählte wirklich zum alten Eisen.
    Ohne Vorwarnung entzog sie ihm ihre Hand. »Dann bin ich das nächste Mal dran«, sagte sie, was bei ihm die feste Überzeugung hinterließ, dass sie die Sache mit dem labilen Ego doch richtig verstand.
    Genau wie er ihre Situation verstand. »Nein, hier geht’s ums Geschäft. Da macht es mir nichts aus, wenn Hot Zone die Zeche zahlt.« Bevor ihre Erleichterung zu groß wurde, fügte er an: »Ich übernehm dann die Rechnung bei unserem nächsten Date.«
    Sie öffnete ihren Mund, um etwas zu erwidern, aber er ignorierte sie demonstrativ und blickte auf die Rechnung hinunter, sodass sie keinen Streit anfangen konnte. Denn ein nächstes Date würde es geben.
    Darauf konnte sie sich verlassen.
    Nachdem die Rechnung beglichen war, geleitete er sie zur Tür des Restaurants und hinaus auf die Straße. Zu seiner Überraschung hatten sie das Essen mit ein paar wenigen neugierigen Blicken überstanden, aber niemand hatte ihn um ein Autogramm gebeten oder
ihn mit dämlichen Fragen wie ›Was geht in einem vor, wenn man ganz allein eine ganze Finalrunde vermasselt? ‹ gelöchert.
    Er wartete, während sie die Straße hinauf Ausschau nach ihrem Fahrer hielt, und öffnete ihr dann die Tür, um ihr beim Einsteigen zu helfen. Er hatte noch einen Termin downtown beim Physiotherapeuten, weshalb er ihr Mitfahrangebot ablehnte und sie allein uptown entschwinden ließ.
    Vorher allerdings musste sie ihm noch versprechen, sich mit ihm in Verbindung zu setzen und ihm den Plan, mit dem er sein Leben wieder in den Griff bekommen könnte, zu unterbreiten. Sie hielt sich für fähig, seine Familie entsprechend zu beeinflussen, und zum ersten Mal gestand er sich ein, von welch existenzieller Bedeutung es für ihn war, dass sie recht damit behielt.
    Immer war er derjenige gewesen, der sich um andere gekümmert hatte, um seine Mutter, seine kleine Schwester und seinen Bruder. Niemand hatte jemals groß darüber nachgedacht, was er brauchte, nicht weil er ihnen gleichgültig war, sondern weil sie stets davon ausgingen, dass er für sich selbst sorgen konnte. Ungeachtet der Tatsache, dass Amy nur tat, wofür sie von Hot Zone bezahlt wurde, wusste er ihre Bemühungen zu schätzen und war überzeugt davon, dass sie ihr Bestes geben würde. Etwas geringer fiel sein Glaube hinsichtlich ihrer Fähigkeiten aus, seine Familie zu managen. Das war weder persönlich gemeint noch
bedeutete es mangelndes Vertrauen in ihr Können. Er kannte nur seine Familie, und der konnte man sich einfach nicht zur Wehr setzen, es sei

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