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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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von weiteren Hot-Zone-Mandanten einzuprägen. Roper war ihr erster Auftrag, aber sie wollte demonstrieren, dass sie grundsätzlich auf dem Laufenden war und jederzeit irgendwo einspringen konnte.
    Sie gewöhnte sich zudem an, jeden Morgen die Zeitungen und relevanten Websites durchzusehen, und den zweiten Tag in Folge klickte sie den Blog von Frank Buckley für ESports an. Ganz ohne Zweifel hatte dieser Mann Roper auf dem Kieker. Sie blätterte seine täglichen Einträge zurück, und jeder Kommentar begann mit einem Frontalangriff auf den Centerfielder der Renegades.
    Der gestrige Beitrag war sogar der schlimmste gewesen,
zumindest aus Amys Sicht. »Raten Sie mal, wer gestern in Sparks Steakhouse zu Mittag speiste? Ist doch nett, dass unserer guter, alter Freund John Roper die Zeit findet, mit seiner neuen Flamme fürstlich zu tafeln, wenn er doch eigentlich mit seiner Reha und seiner Saisonvorbereitung beschäftigt sein sollte. Aber so sind die hochbezahlten Sportler eben. Kein Sinn für Verantwortung. Hier wird Tacheles geredet, und das war’s, Leute.«
    Amy war stinksauer und nicht nur, weil ihr erneut eine Romanze mit Roper angedichtet wurde. »Der Mann nennt sich Reporter? Dann sollte er lieber die Fakten prüfen. Es war ein Geschäfts -Essen«, sagte sie laut. Wenn man schon über sie schreiben musste, dann wollte sie wenigstens als Ropers Werbeberaterin betrachtet werden und nicht als dessen Freundin.
    Ein Klopfen an der Tür ließ sie hochschrecken. Sie sah von den Zeitungen auf ihrem Schreibtisch auf und sah Annabelle mit einem amüsierten Grinsen auf den Lippen in der Tür stehen.
    »Hast du gehört, wie ich mit mir selbst gesprochen habe?«
    Die andere Frau nickte. »Ein Tipp gefällig?«
    »Gerne.«
    »Du kannst diese Schmierereien ignorieren oder du kannst eine offizielle Gegendarstellung einreichen. Mein Ratschlag wäre, sie zu ignorieren. Ich würde dir ja gern versprechen, dass er dann damit aufhört, aber wenigstens macht es dir keinen zusätzlichen Stress.
Hast du etwas dagegen, wenn ich kurz hereinkomme?«, fragte sie.
    Amy winkte sie hinein. »Natürlich nicht. Ich kann eine Pause gebrauchen.« Amy legte ihren Stift aus der Hand und schob ihren Stuhl zurück, damit sie sich entspannt ausstrecken konnte. »Das ist ein guter Tipp. Ich werde die Sache ignorieren. Ich frage mich nur, wie Roper das schafft.«
    Annabelle nahm in einem Stuhl auf der anderen Seite des Schreibtischs Platz und zog ihren kurzen Rock über die Schenkel. »Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass er es ignoriert, was gerade einer der Gründe für sein angeschlagenes Nervenkostüm sein dürfte.«
    Amy wusste, dass die Frau ihr gegenüber recht hatte, und nickte. »Wie geht’s denn deinem Töchterchen? «, erkundigte sie sich.
    »Großartig. Ein ganz süßes Ding.« Beim Gedanken an ihre kleine Tochter hellte sich Annabelles Miene auf. »Ich hab jetzt kein Foto dabei, aber in meiner Handtasche und auf meinem Schreibtisch sind ein paar. Komm nachher einfach vorbei, und ich zeig sie dir«, sagte sie, ganz die stolze Mutter.
    Amy lächelte. »Ich bin schon gespannt darauf.«
    »Wie läuft’s denn bei dir? Wie waren die ersten Tage?«, fragte Annabelle.
    »Ach, so ein bisschen wie eine Feuerprobe«, meinte sie nur teilweise im Scherz. »Zwischen diesem Pressevorfall am ersten Tag und dem unangekündigten Auftauchen von Ropers Mutter gestern in der Stadt hatte
ich alle Hände voll damit zu tun, ihn bei Laune und auf Kurs zu halten. Ich habe alles versucht, was man tun kann, ohne ihn gleich ganz aus der Stadt zu schaffen, aber …« Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, wusste sie, worin die Lösung liegen könnten. »Das ist es!«
    »Was ist es?« Annabelle rutschte nach vorne in ihrem Sitz.
    Amy biss sich auf die Unterlippe und überlegte, ob ihr Vorschlag vielleicht zu weit gehen würde. »Na ja, mir ist klar, dass sich Ropers familiäre Probleme nicht über Nacht lösen lassen, aber bis zu den Trainingscamps im Frühjahr bleibt uns nicht mehr viel Zeit. Und als ich eben von Aus-der-Stadt-Schaffen sprach, ist mir bewusst geworden, dass es genau darauf ankommt. Er muss von seiner Familie weg an einen Ort, wo er trainieren kann, wo er seine Physiotherapie weiterverfolgen kann, wo er sich völlig darauf konzentrieren kann, wieder in Form zu kommen.« Sie sah die Frau auf der anderen Seite des Schreibtischs an. »Was meinst du dazu?«
    »Ich finde es genial. Natürlich weiß man nicht, wie Roper darüber denkt, aber seine Karriere

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